NASCAR-Spektakel in Watkins Glen: Erster Rundkurs-Sieg für Denny Hamlin
Denny Hamlin behält im hitzigen zweiten Rundkurs-Rennen der NASCAR Sprint-Cup-Saison kühlen Kopf – Zweimal Rote Flagge und acht Gelbphasen.
Foto: Action Sports Photography
Vor sechs Wochen verlor Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) die große Chance auf seinen ersten NASCAR-Sieg auf einem Rundkurs, als sich Tony Stewart in der letzten Kurve der letzten Runde in Sonoma noch vorbeidrückte. In Watkins Glen hat es für Hamlin nun geklappt.
Bildergalerie: Cheez-It 355 in Watkins Glen
Nach 90 turbulenten Rennrunden, gespickt mit acht Gelbphasen und zwei Roten Flaggen, gewann Hamlin das Cheez-It 355 at the Glen und befand in der Victory Lane: "Endlich hat es geklappt. Dank der vielen Gelbphasen hat der Sprit gereicht. Ich bin froh, wie es gelaufen ist und freue mich auf den Chase."
Für Hamlin ist es nicht nur der erste Sieg auf einem Rundkurs, sondern es waren für ihn auch die ersten Führungsrunden überhaupt in Watkins Glen – zehn an der Zahl.
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Den Großteil der Führungsarbeit erledigte Brad Keselowski. Mit seinem weißen Penske-Ford führte er das Feld 28 Runden lang an. Im Zuge der zahlreichen Restarts in der turbulenten Schlussphase verpasste Keselowski allerdings gleich zweimal im Paarlauf mit Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 6) den Bremspunkt in Kurve 1.
Zwei Kollisionen in der letzten Kurve
Anschließend robbte sich Keselowski noch einmal heran. In der letzten Kurve der letzten Runde drehte er im Kampf um Platz zwei Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Toyota) um. Penske-Teamkollege Joey Logano sagte Danke, zog vorbei und holte sich seinerseits den zweiten Platz. Keselowski rettete sich als Dritter ins Ziel, während sich Truex Jr. mit Platz sieben zufriedengeben musste.
Direkt nach der Auslaufrunde ging Keselowski zu Truex Jr., um sich zu entschuldigen. Der Furniture-Row-Pilot daraufhin mit einem Grinsen: "Er sagte, dass es seine Schuld war. Da sagte ich 'Das weiß ich doch.'" Positiv: Abgesehen von einer Geste auf der Auslaufrunde endete die Auseinandersetzung nicht in einem Wortgefecht oder gar einer Keilerei. Nach einem gegenseitigen Schulterklopfer war die Angelegenheit erledigt.
Die Kollision zwischen Keselowski und Truex Jr. war jedoch nicht die einzige in der letzten Kurve der letzten Runde. Im Kampf um Platz vier wurde Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) von A.J. Allmendinger (JTG/Daugherty-Chevrolet) umgedreht.
"Ich bin nicht sehr stolz auf mich. Das war keine Absicht, aber ich weiß, dass ihm das nicht weiterhilft. Er hat allen Grund, stinksauer zu sein", so Allmendinger kleinlaut. Im Unterschied zu Truex Jr. drehte sich Larson in die Boxengasse, schlug dort in die Leitplanke ein und wurde nur als 29. gewertet.
Hinter Allmendinger, der den vierten Platz über die Linie brachte, beendete der fünfmalige Watkins-Glen-Sieger Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) das letzte Rundkurs-Rennen seiner NASCAR-Karriere auf Platz fünf. "Mit einem Top-5-Ergebnis bin ich heute zufrieden", so "Smoke".
Rennergebnis: Cheez-It 355 in Watkins Glen
Polesitter Carl Edwards (Gibbs-Toyota) führte die ersten 25 Runden an. Beim ersten Boxenstopp gab es aber eine Strafe, weil die Crew eines der Räder aus der Kontrolle verlor. Nach Absitzen seiner Strafe brachte Edwards im Zuge des turbulenten Rennverlaufs Platz 15 ins Ziel.
Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet) holte sich boxenstoppbedingt elf Führungsrunden. Als die verschiedenen Strategien aussortiert und die acht teilweise wilden Restarts über die Bühne gegangen waren, schlug für die einzige Frau im Starterfeld der 21. Platz als Endergebnis zu Buche.
Jeff Gordon verpasst beim 800. Rennen die Top 10
Jeff Gordon beendete das 800. Rennen seiner Sprint-Cup-Karriere nach turbulenter Fahrt auf Platz 14. In der Anfangsphase kollidierte Gordon in der Bus-Stop-Schikane mit Austin Dillon (Childress-Chevrolet) und beschädigte sich dabei die Frontpartie des #88 Hendrick-Chevy, den er erneut in Vertretung für Dale Earnhardt Jr. fuhr.
Neben Gordon feierten auch Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) und Michael McDowell (Circle/Leavine-Chevrolet) ihr persönliches Jubiläum in der NASCAR-Topliga. Kenseth kam bei seinem 600. Rennen immerhin auf Position zehn ins Ziel. McDowell schloss sein 200. Rennen nach Verwicklung in eine späte Kollision auf Platz 17 ab.
Zweimal Rote Flagge
Jimmie Johnson fand auch bei seinem 15. Watkins-Glen-Start nicht den Weg in die Victory Lane – ganz im Gegenteil. Der sechsmalige NASCAR-Champion fing sich zunächst mehrere Strafen in der Boxengasse ein. In Runde 53 war Johnson dann einer von vier Fahrern, die ihr Auto auf der Geraden ausgangs des Karussells (Kurve 5) nachhaltig zerlegten.
Auslöser war ein wilder Abflug von Ricky Stenhouse mitten im Feld. Während einige Fahrer dem Einschlag des Roush-Ford in die Leitplanke gerade so ausweichen konnten, gelang dies Johnson ebenso wenig wie Austin Dillon und Greg Biffle, dem Teamkollegen von Stenhouse.
In der Schlussphase kam noch einmal die Rote Flagge heraus. Auslöser für diese zweite Rennunterbrechung war ein von Paul Menard ausgelöstes Chaos. Der Childress-Pilot pflügte am Ausgang der Bus-Stop-Schikane durchs Gras und schaufelte dabei jede Menge Dreck auf die Strecke.
Der in der Punktewertung führende Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) drehte sich daraufhin ebenso wie unter anderem Pocono-Sieger Chris Buescher (Front-Row-Ford) und David Ragan (BK-Toyota), der mit Buescher um Platz 30 in der Punktewertung kämpft und damit die Chase-Teilnahme anderer Fahrer beeinflussen kann.
Vier Rennen stehen vor Beginn des Chase noch an, doch zunächst legen die Piloten ihr letztes freies Wochenende der Saison ein. Weiter geht's in zwei Wochen mit dem Flutlichtrennen auf dem Halbmeilen-Oval in Bristol.
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