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NASCAR St. Louis: Kyle Busch gewinnt nach chaotischer Schlussphase

Nach drei Rotphasen, elf Gelbphasen und Verlängerung triumphiert Kyle Busch im Gateway Motorsports Park - Mehrere explodierende Bremsscheiben

NASCAR St. Louis: Kyle Busch gewinnt nach chaotischer Schlussphase

Kyle Busch (Childress-Chevrolet) ist der Sieger des Rennens der NASCAR Cup Series auf dem 1,25-Meilen-Oval im Gateway Motorsports Park, das trotz einer Renndistanz von "nur" 240 Runden unterm Strich mehr als fünfeinhalb Stunden dauerte, bis es entschieden war.

Das erst seit 2022 im NASCAR Cup-Kalender befindliche Oval in der Illinois-Hälfte der Metropole St. Louis war am Sonntag Schauplatz diverser Bremsdefekte und daraus resultierender Unfälle. Das Rennen beinhaltete drei Rotphase, wobei die längste dem Wetter geschuldet war. Es beinhaltete zudem elf Gelbphasen und eine Verlängerung (Overtime).

FOTOS: Enjoy Illinois 300 in St. Louis

Als im Marathonrennen, das eigentlich gar nicht als solches angesetzt war, die karierte Flagge geschwenkt wurde, hatte derjenige Fahrer die Nase vorn, der von der Pole gestartet war: Kyle Busch (Childress-Chevrolet). Er gewann vor Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) und Vorjahressieger Joey Logano (Penske-Ford).

ERGEBNIS: Enjoy Illinois 300 in St. Louis

Seine im Qualifying am Samstag herausgefahrene Pole war für Kyle Busch die erste, die er für Richard Childress Racing erzielt hat. Überhaupt war es für ihn die erste Pole seit dreieinhalb Jahren. Ein Qualifying für sich entschieden hatte er in Diensten von Joe Gibbs Racing zuletzt im November 2019 in Phoenix (damals noch nicht Saisonfinale).

 

In der ersten Runde duellierte sich Kyle Busch mit Ryan Blaney (Penske-Ford) um die Führung. In der zweiten Runde gab es direkt die erste der elf Gelbphasen, weil Tyler Reddick (23XI-Toyota) ins Heck von Ricky Stenhouse (JTG-Chevrolet) gefahren war. Bevor es aber unter Renntempo weiterging, wurde mit Rot unterbrochen.

Grund für die erste von drei Unterbrechungen war nicht die harmlose Kollision zwischen Reddick und Stenhouse, sondern ein in der Nähe der Rennstrecke aufgezogenes Gewitter. In den USA gilt die Vorschrift: Wann immer im Umkreis von acht Meilen (13 Kilometer) eines von tausenden Zuschauern besuchten Outdoor-Events ein Blitz einschlägt, wird das Geschehen für eine halbe Stunde gestoppt.

Weil es am Sonntag in der Nähe des Gateway Motorsports Park gleich mehrere Blitze waren, musste die Unterbrechung des NASCAR-Rennens immer wieder verlängert werden und dauerte letztlich 1:45 Stunden! Dann aber wurde nicht nur Fahrt aufgenommen, sondern auch die komplette Distanz von 240 Runden inklusive dreier Zusatzrunden absolviert.

 

Stage-Siege für Kyle Busch und Ryan Blaney

Das erste Rennsegment (Stage 1) war mit 45 Runden extrem kurz. Es wurde von Polesetter Kyle Busch nach Belieben bestimmt und gewonnen. Als die Stage-1-Flagge gezeigt wurde, lag Busch vor Ryan Blaney und vor Denny Hamlin.

Das zweite Rennsegment (Stage 2) war mit 95 Runden deutlich länger als das erste. In diesem gab es beim Routinestopp unter Gelb unterschiedliche Strategien. Fünf Fahrer - darunter Spitzenreiter Ryan Blaney - bekamen nur zwei frische Reifen. Der Rest des Feldes ließ einen Rundum-Service mit vier frischen Reifen vornehmen.

Bei der zweiten Stage-Flagge hatte Blaney die Nase vorne. Abgesehen von ihm schaffte es nach dem Zwei-Reifen-Stopp aber nur ein weiterer in die Top 10: Blaneys Penske-Teamkollege Joey Logano als Siebter. Derweil belegten Kyle Busch und Denny Hamlin nach Vier-Reifen-Stopp die Plätze zwei und drei in diesem zweiten Rennsegment.

Explodierende Bremsscheiben und mehr vor Turn 1

Die Entscheidung fiel im letzten Rennsegment, das auf 100 Runden angesetzt war. 66 Runden vor Schluss gab es Gelb. Grund: Am 23XI-Toyota von Tyler Reddick, der sich nach seinem frühen Dreher wieder bis in die Top 10 nach vorn gefahren hatte, explodierte beim Anbremsen von Turn 1 eine Bremsscheibe. Es war der Auftakt für eine zerrüttete Schlussphase im Rennen.

 

In der Gelbphase nach Reddicks Crash war Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet), der einzige, an dessen Auto man es bei zwei frischen Reifen beließ. Larson gelangte damit in Führung, aber die Meute der rundum frisch Bereiften machte Druck. Kyle Busch kam zuerst vorbei und holte sich damit die Führung zurück, die er im ersten Rennsegment innehatte.

Ein Crash von Noah Gragson (Legacy-Chevrolet) brachte 42 Runden vor Schluss nicht nur die siebte Gelbphase, sondern in direkter Folge auch die zweite Rotphase heraus. Im Bereich von Turn 1, wo Gragson nach Bremsscheiben-Explosion eingeschlagen war, musste die Strecke gesäubert werden. Gragson kam beim Crash mit dem Schrecken davon.

 

Wenige Minuten vorher hatte man ein Crewmitglied vom Legacy Motor Club zur Untersuchung in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Der Mann namens Thomas Hatcher war in der Boxengasse angefahren worden. Er ist Reifenwechsler, aber nicht am Auto von Gragson, sondern am Legacy-Chevrolet von Gragsons Teamkollege Erik Jones.

Angefahren wurde Hatcher von Austin Dillon (Childress-Chevrolet), der seinerseits wenige Minuten später auf der Strecke in einen Crash mit Ricky Stenhouse verwickelt wurde. Auslöser dafür war aber nicht Stenhouse, sondern eine Berührung zwischen Dillon und Austin Cindric (Penske-Ford).

 

Zurück zum Geschehen an der Spitze: Bei den drei Restarts, die sich an die zweite Rotphase des Rennens anschlossen, lieferten sich Kyle Busch und Kyle Larson jeweils enge Duelle um die Führung. Busch mit seinem Reifenvorteil behauptete sich.

Es gab sogar noch eine dritte Rotphase, weil die SAFER-Barriere in Turn 1 nach den diversen Einschlägen repariert werden musste. Beim folgenden Restart hatte Kyle Busch weniger Mühe mit Kyle Larson und ließ keine Zweifel darüber aufkommen, wer als Führender in die absolute Schlussphase gehen würde. 15 Runden waren noch zu fahren, aber fünf Runden vor Schluss gab es nochmals Gelb.

Dritter Saisonsieg für Kyle Busch - Schlussspurt von Martin Truex Jr.

Grund für diese letzte Gelbphase war abermals ein Bremsdefekt, in diesem Fall am 23XI-Toyota von Bubba Wallace. Was folgte, war die Verlängerung des Rennens um drei Runden. Beim Overtime-Restart ging dann alles gut. Kyle Busch verteidigte die Führung. Und nach drei Rot- und elf Gelbphasen ging das Rennen mit drei Runden Verlängerung tatsächlich "schon" zu Ende.

 

Während Kyle Busch seinen dritten Saisonsieg nach Fontana und Talladega ins Ziel brachte, rutschte Kyle Larson in der Overtime noch von der zweiten auf die vierte Position ab. Denny Hamlin und Joey Logano kamen beim letzten Restart vorbei. Die Top 5 des turbulenten Rennens wurden komplettiert von Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota).

Truex Jr. hatte seinen letzten Boxenstopp später eingelegt als die Spitzengruppe, um für die Schlussphase nochmals zwei frische Reifen abzuholen. Mit diesen fuhr er sich von der 17. noch bis auf die fünfte Position nach vorn.

Der aus der ersten Reihe gestartete Penske-Pilot Ryan Blaney wurde Sechster, gefolgt von vier Piloten, die im Rennverlauf nur kurz oder gar nicht ein Erscheinung traten: Daniel Suarez (Trackhouse-Chevrolet), William Byron (Hendrick-Chevrolet), Michael McDowell (Front-Row-Ford) und Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford).

Pech für Debütant Hocevar und Jubilar Keselowski

Corey LaJoie, der im #9 Hendrick-Chevrolet den gesperrten Chase Elliott vertrat, schloss das Rennen auf Platz 21 ab. Derweil wurde der normalerweise von LaJoie pilotierte #7 Spire-Chevrolet diesmal von Carson Hocevar gefahren.

Für Hocevar war es das Cup-Debüt, aber eines ohne Glück. Ihm war bereits in Stage 2 das passiert, was Tyler Reddick, Noah Gragson und Bubba Wallace in Stage 3 passierte: Bremsdefekt vor Turn 1. Für Hocevar bedeutete er das Aus und im Endergebnis den letzten Platz (P36).

Nicht viel besser als für den Debütanten lief das Rennen für Ex-Champion Brad Keselowski. Für ihn, der seit 2022 Mitbesitzer im Team von Jack Roush ist, war es das 500. Rennen in der NASCAR-Topliga. Dieses beendete er nach technischen Problemen (defekter Zylinder) auf Platz 28 in der Führungsrunde. Zwischenzeitlich hatte Keselowski aufgrund der Motorprobleme drei Runden Rückstand gehabt.

Das nächste Rennen im NASCAR Cup-Kalender 2023 findet am kommenden Sonntag (11. Juni) auf dem Sonoma Raceway im US-Bundesstaat Kalifornien statt. Es ist das zweite von sechs Rundkurs-Rennen im diesjährigen Kalender, wobei eines dieser sechs erstmals ein Stadtrennen ist: Chicago am 2. Juli.

Mit Bildmaterial von NASCAR Media.

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