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NASCAR Cup Charlotte (Roval)

NASCAR stinksauer: Teamorder wird in einem Rennen "nicht toleriert"

Während es in europäischen Serien üblich ist, für das Team zurückzustecken, zeigt NASCAR bei einer Teamorder keine Gnade - Es folgen harte Strafen

NASCAR stinksauer: Teamorder wird in einem Rennen "nicht toleriert"

Das Rennergebnis mit einer Teamorder zu manipulieren wird seitens NASCAR "nicht toleriert". Das hat Stewart-Haas nach dem Playoff-Rennen auf dem Charlotte-Roval an der eigenen Haut zu spüren bekommen. Cole Custer soll nach Auffassung der Serie in der letzten Runde absichtlich das Tempo herausgenommen haben, um seinem Teamkollegen Chase Briscoe zu helfen, in die nächste Playoff-Runde zu gelangen. Daraufhin folgte prompt eine harte Strafe.

Briscoe hat es eine Runde weiter geschafft und wird daher in den nächsten drei Rennen um den Einzug ins Finale der Saison 2022 kämpfen. Daran gibt es nichts zu rütteln und auch NASCAR hat angekündigt, keine Konsequenzen für die Startnummer 14 zu ziehen. Dafür hat es Custer erwischt, dem 50 Fahrer- und Teampunkte abgezogen wurden. Außerdem muss der Fahrer 100.000 Dollar (rund 102.000 Euro) zahlen.

Noch schlimmer trifft es seinen Crewchief Mike Shiplett, der ebenfalls 100.000 Dollar Strafe zahlen muss. Der Strippenzieher an der Box von Custer wurde zudem auf unbestimmte Zeit gesperrt. Grundlange für die Strafen ist die sogenannte 100-Prozent-Regel, die nach dem Skandal rund um das Team von Michael Waltrip im Jahr 2013 eingeführt wurde. Demnach müssen alle Fahrer zu jedem Zeitpunkt das Maximum aus sich und dem Auto herausholen.

NASCAR sichtete Beweise

NASCAR hat die Telemetriedaten und den Funkverkehr von Custer genau analysiert und ist zum Ergebnis gekommen, dass das Team versucht hat, das Rennergebnis zu manipulieren. Laut Scott Miller, der als Vizepräsident für Wettbewerb bei NASCAR tätig ist, gibt es genügend Beweise, die Stewart-Haas belasten. Deshalb hat sich die Serie entschieden, die drastische Strafe auszusprechen.

Was war passiert? Custer verlangsamte plötzlich vor der Schikane auf der Gegengeraden und wurde so auch von Austin Dillon getroffen. So hat es Briscoe geschafft, einige Positionen gutzumachen. Nur zwei Punkte - im NASCAR-Sport zwei Positionen - haben entschieden, dass Briscoe eine Runde in den Playoffs weitergekommen ist. Für den aktuellen Champion Kyle Larson ist der Traum von der Titelverteidigung damit geplatzt.

NASCAR schützt Briscoe, da dieser bereits vor dem Vorfall auf seiner Position in den Punkten vor Larson gelegen hat. "Die Startnummer 41 ist auf der Gegengeraden abrupt langsamer geworden, hat Dillon geblockt und so kam Briscoe an der Startnummer 41 und Dillon vorbei", so Miller. "Im Funk hieß es: 'Ich denke, dass du einen Platten hast, pass auf, pass auf!'"

Keine Toleranz für Manipulationen

Das ist der Funkspruch, den NASCAR stutzig gemacht hat, den Shiplett hatte keine Sicht auf das Auto und konnte daher gar nicht einschätzen, ob Custer einen Platten hatte. "Nichts spricht dagegen, dass dies absichtlich geschah. Das offensichtliche Abbremsen und Ändern der Startreihenfolge in der letzten Runde ist zu viel, insbesondere mit einer Anweisung aus der Box", so Miller.

"Solche Dinge können wir nicht tolerieren, aber natürlich ist die Chance höher, dass so etwas passiert, wenn wir in einer Eliminationsrunde der Playoffs sind", erklärt der NASCAR-Funktionär. Eine Suspendierung von Custer war ebenfalls ein Thema, da er Teil der Manipulation gewesen sei und auch andere Fahrer in Gefahr gebracht habe. Da es in der Vergangenheit im Vergleich aber schon härtere Vergehen gegeben habe, hat NASCAR darauf verzichtet. Stewart-Haas wird gegen die Strafen Berufung einlegen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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