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Truex-Dominanz: Hamlin hat Erklärung, Larson & Harvick haben Hoffnung

Furniture-Row-Pilot Martin Truex Jr. geigt in der NASCAR-Saison 2017 mächtig auf: Erklärungsversuche aus dem Gibbs-Lager und positive Anzeichen bei Ganassi und Stewart/Haas.

Martin Truex Jr., Furniture Row Racing Toyota

Foto: Nigel Kinrade / Motorsport Images

Mit seinem #78 Furniture-Row-Toyota hat Martin Truex Jr. das Geschehen in der laufenden Saison 2017 der Monster Energy NASCAR Cup Series meistens im Griff. Am vergangenen Wochenende in Charlotte hat Truex Jr. das geschafft, was sich seine elf noch in den Playoffs verbliebenen Gegner im Kampf um den Titel ebenfalls vorgenommen hatten: Mit einem Rennsieg frühzeitig in die "Round of 8" einzuziehen, um damit am kommenden Wochenende die große Zitterpartie Talladega ganz entspannt angehen zu können.

Die Dominanz von Martin Truex Jr. im bisherigen Saisonverlauf in Zahlen ausgedrückt: sechs Saisonsiege und damit so viele wie kein anderer Fahrer, 49 Playoff-Punkte und damit so viele wie kein anderer Fahrer, 19 Stage-Siege und damit so viele wie kein anderer Fahrer, 1.977 Führungsrunden und damit so viele wie kein anderer Fahrer.

Martin Truex Jr., Furniture Row Racing Toyota
Martin Truex Jr., Furniture Row Racing Toyota

Foto: John Harrelson / LAT Images

Die Tatsache, dass Truex Jr. und die in Denver ansässige Furniture-Row-Truppe rund um Truex-Crewchief Cole Pearn das NASCAR-Geschehen 2017 derart im Griff haben, wirft unweigerlich die Frage nach den Gründen auf.

Denny Hamlin: Vier-Wagen-Team als Nachteil

Denny Hamlin versucht sich mit einer Erklärung. Hamlin ist als einer von vier Gibbs-Piloten einer derjenigen, die einen engen Austausch mit Truex Jr. führen. Schließlich fährt dieser als Furniture-Row-Pilot im erweiterten Aufgebot von Joe Gibbs Racing. Die technische Allianz der beiden Teams besteht, seitdem beide zum Toyota-Lager gehören. Furniture Row vollzog den diesbezüglichen Markenwechsel zur Saison 2016.

Matt Kenseth, Joe Gibbs Racing, Toyota; Kyle Busch, Joe Gibbs Racing, Toyota; Denny Hamlin, Joe Gibbs Racing, Toyota; Daniel Suarez, Joe Gibbs Racing, Toyota
Joe Gibbs Racing 2017: Denny Hamlin, Matt Kenseth, Kyle Busch, Daniel Suarez

Foto: LAT images / Michael L. Levitt

Warum aber stellt Truex Jr. mit seiner Performance in der Saison 2017 auch die Stars aus dem Gibbs-Lager regelmäßig in den Schatten? "Ich glaube, sie können bei der Balance des Autos ein bisschen danebenliegen und sind trotzdem noch schneller als wir", hat Hamlin beobachtet und nennt ein Beispiel: "Die Rennen, bei denen ich mit ihm mithalten konnte, waren diejenigen, bei denen ich ein perfekt ausbalanciertes Auto hatte. Dann aber höre ich in unseren technischen Nachbesprechungen, dass er bei diesen Rennen über sein Auto schimpfte."

Rennen für Rennen: Die NASCAR-Saison 2017 in Bildern

So vermutet Hamlin, dass es in Denver, fernab der NASCAR-Hochburg Charlotte, mehr technische Reserven gibt. "Ich glaube, sie haben einfach etwas mehr Speed in der Hinterhand. Sie bauen ihre Verkleidungen selbst und machen einfach ihr eigenes Ding. Sie nehmen alle unsere Teile und setzen sie perfekt zusammen. Das machen sie phänomenal", lobt Hamlin die Arbeit von Furniture Row Racing.

Und der Fahrer des #11 Gibbs-Toyota hat noch eine weitere Theorie, weshalb es bei Furniture Row und damit bei Truex Jr. meist besser läuft als im inoffiziellen Toyota-Werksteam von Joe Gibbs. "Weil sie ein Zwei-Wagen-Team sind, können sie sich mehr auf jedes einzelne Auto konzentrieren. Das gilt erst Recht jetzt, da sie nur ein Auto in den Playoffs haben. Ich bin überzeugt, dass jede Ressource und jede Überstunde ins Auto mit der Startnummer 78 einfließen", so Hamlin.

Truex' Furniture-Row-Teamkollege Erik Jones hat in seiner Rookie-Saison in der NASCAR-Topliga den Einzug in die Playoffs knapp verpasst. Gleiches gilt für Gibbs-Rookie Daniel Suarez. Die Gibbs-Truppe hat mit Hamlin, Kyle Busch und Matt Kenseth aber trotzdem drei Fahrer im Titelkampf dabei. Das hat zur Folge, dass man als ganzes Team weniger agil agiert, wie Hamlin herausstellt: "Bei einem Vier-Wagen-Team dauert es einfach länger, bis Updates für alle verfügbar sind. Es ist ja nicht so, dass man mit unterschiedlichen Autos an die Rennstrecke kommt."

Kyle Larson: "Seit zwei Wochen besser als die 78"

Kyle Larson, Chip Ganassi Racing Chevrolet
Kyle Larson, Chip Ganassi Racing Chevrolet

Foto: Matthew T. Thacker / LAT Images

Doch im Lager der Konkurrenz gibt es auch Hoffnung, dass die Dominanz von Martin Truex Jr. und Furniture Row Racing gebrochen werden kann. Ganassi-Speerspitze Kyle Larson etwa sagte am Sonntag nach dem Rennen in Charlotte: "Ich habe das Gefühl, dass wir seit zwei Wochen besser sind als die Nummer 78. Am vorherigen Wochenende (Dover; Anm. d. Red.) hatte er zum ersten Mal seit langem nicht das dominante Auto im Feld. Und hier war er definitiv auch nicht dominant. Ich würde sagen, dass die Startnummer 4 (Kevin Harvick) und die Startnummer 18 (Kyle Busch) besser waren."

Dass am Sonntag in Charlotte trotzdem Truex Jr. derjenige war, der in die Victory Lane einbog, führt Larson auf "die bessere Ausführung" im Rennen zurück. Denn sowohl Larson selbst als auch Harvick und Kyle Busch, beziehungsweise deren Crews, bauten im Rennverlauf Fehler ein.

Larson verpasste beim ersten Boxenstopp seine Box. Beim entscheidenden letzten Boxenstopp parkte er nicht präzise ein. Zudem stolperte einer seiner Ganassi-Mechaniker. Bei Harvicks Stewart/Haas-Crew dauerte nach Siegen in den Stages 1 und 2 ein vorentscheidender Boxenstopp in Stage 3 deutlich länger als normal. Bei Kyle Busch hatte ein Mauerkontakt in Stage 2 eine Kettenreaktion von kompletter Ermüdung, zwei weiteren Crashs sowie einem Dreher zur Folge. Nach dem Rennen musste der Gibbs-Pilot kurzzeitig medizinisch behandelt werden.

Kevin Harvick: "Können es jetzt mit jedem aufnehmen"

Kevin Harvick, Stewart-Haas Racing Ford
Kevin Harvick, Stewart-Haas Racing Ford

Foto Matthew T. Thacker / LAT Images

Ähnlich wie Larson glaubt aber auch Harvick, dass Truex Jr. und Furniture Row Racing im Kampf um den Titel trotz der eindrucksvollen Zahlen durchaus zu bezwingen sind. "Ich glaube nicht, dass sie unschlagbar sind. Nachdem wir diesmal so viele Runden geführt haben, habe ich das Gefühl, dass wir es jetzt mit jedem aufnehmen können", so Harvick nach dem Rennen in Charlotte, bei dem er 149 der 337 Runden führte, die ersten beiden Stages gewann und am Ende nicht zuletzt aufgrund des einen langsamen Boxenstopps "nur" Dritter wurde.

"Der Speed in unserem Ford ist wieder da. Wir hatten ein Auto, dass für Platz zwei oder drei gut genug war. Mit der entsprechenden Track-Position hätten wir gewinnen können", so Harvick, der ähnlich wie Larson bei Ganassi auch beim eigenen Arbeitgeber Stewart/Haas einen Aufwärtstrend erkennt: "Wir haben es in Darlington auf die Pole geschafft. Wir waren in Chicago und Dover so gut unterwegs wie schon lange nicht mehr. Wir haben keine guten Ergebnisse eingefahren, aber wir hatten siegfähige Autos. Das ist jetzt seit vier bis sechs Wochen so. Der Speed ist da. Jetzt geht es einfach darum, alle Details richtig hinzukriegen."

Der NASCAR-Titelkampf 2017 mit Martin Truex Jr. als derzeit einzigem sicher für die "Round of 8" der Playoffs gesetzten Fahrer ist in vollem Gange. Doch die Zukunft wirft bereits Schatten voraus. Für die Saison 2018 rüstet Furniture Row Racing von einem Zwei-Wagen-Team auf ein Ein-Wagen-Team zurück. Erik Jones, der aktuell noch den #77 Furniture-Row-Toyota fährt, übernimmt den #20 Gibbs-Toyota von Matt Kenseth. Was Truex Jr. betrifft, so wird ihm 2018 aufgrund der Verschlankung des Teams in Denver erst Recht die volle Aufmerksamkeit gelten. Doch Larson, Harvick und Co. werden sich auch dann nicht kampflos geschlagen geben...

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