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Payback-Time!

Matt Kenseth gegen Joey Logano war bei Weitem nicht das erste Revanchefoul in der NASCAR. Pete Fink mit einem spannenden Einblick in die illustre NASCAR-Historie.

Cale Yarborough mit dem Helm in der rechten Hand; mit dem linken bein hält er sich Bobby Allison und

Cale Yarborough mit dem Helm in der rechten Hand; mit dem linken bein hält er sich Bobby Allison und

RacingOne/Getty Images

Matt Kenseth, Joe Gibbs Racing Toyota, nach einem Crash in der Garage
Dreher beim Restart: Jimmie Johnson, Hendrick Motorsports, Chevrolet
Brad Keselowski, Team Penske Ford
Bill France
Cale Yarborough mit dem Helm in der rechten Hand; mit dem linken bein hält er sich Bobby Allison und
Richard Petty
Richard Petty
Cale Yarborough
Clint Bowyer, Michael Waltrip Racing Toyota, und Jeff Gordon, Hendrick Motorsports Chevrolet, mit Cr
Robby Gordon und Clint Bowyer in Schwierigkeiten
Matt Kenseth, Joe Gibbs Racing Toyota, dreht sich vor Joey Logano, Team Penske Ford, weg
Matt Kenseth, Joe Gibbs Racing Toyota
1. Joey Logano, Team Penske Ford
Joey Logano, Team Penske Ford

„God created bumpers and bumpers were made for bumping”, sagte der unvergessene Dale Earnhardt Sr. einmal. Ein Satz, der in die NASCAR-Historie einging und bedeutet: Kontaktfahren gehört in der NASCAR seit Jahrzehnten zum guten Ton – vor allem auf dem engen Short-Tracks.

Nicht selten artet diese Grundeinstellung irgendwann in eine Privatfehde zweier Piloten aus, was dann irgendwann wiederum in Revanchefouls aller Art enden kann. Payback-Time.

So geschehen am Sonntagabend in Martinsville. In den Hauptrollen Matt Kenseth und Joey Logano.

Rein historisch gesehen, ist dies nichts Neues. Schon Richard Petty und David Pearson bekämpften sich in den 1960er- und 1970er-Jahren auf der Strecke mit all ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln.

Dale Earnhardt Sr. bekam seinen Spitznamen "The Intimidator", zu Deutsch: "Der Einschüchterer", nicht umsonst, wenn sein schwarzer Chevrolet mit der Startnummer 3 im Rückspiegel auftauchte und in schöner Regelmäßigkeit viel näher am Vordermann dran war, als es diesem lieb sein konnte.

Auch der Faktor jung gegen alt spielt fast immer eine Rolle. Die jungen Gipfelstürmer der NASCAR müssen sich gegen die alten Haudegen durchsetzen und behaupten. Handfeste Kontroversen sind damit quasi vorprogrammiert. Der junge Jeff Gordon gegen Platzhirsch Earnhardt ist dabei nur eines von vielen Beispielen.

NASCAR selbst hat dieses hemdsärmelige Vorgehen immer bis zu einem gewissen Grad toleriert. Als sich zum Beispiel Cale Yarborough und die Brüder Allison in Daytona 1979 die klassische Boxeinlage lieferten, sagte der damalige NASCAR-Chef Bill France, angesprochen auf eine mögliche Bestrafung, lapidar: „Bestrafen? Eigentlich müsste ich ihnen einen Scheck ausstellen.“

Es war das erste NASCAR-Rennen, das in den USA landesweit und in voller Länge übertragen wurde. Die spektakulären Bilder von damals gelten heute noch als ein ganz großer Meilenstein der NASCAR-Geschichte. Und, ach ja: Gewonnen hat Richard Petty, aber das ist tatsächlich nur eine kleine Randgeschichte.

Die Piloten sollen ihre Meinungsverschiedenheiten also selber regeln. Keine Politik am grünen Tisch, kein Überregulieren von außen. Zur Not auf der Strecke und zur Not mit blanken Fäusten. Dieses Prinzip nennt man „Boys, have at it“, frei übersetzt in etwa: „Legt los, Jungs“.

Genau diesen Begriff nahm der damalige Rennchef Robin Pemberton im Winter 2010 in den Mund, also tatsächlich erst in der jüngeren NASCAR-Vergangenheit.

Prompt kam es im März 2010 zu einem beinharten Revanchefoul, als Carl Edwards den jungen Brad Keselowski in Atlanta aufs Korn nahm.

Es war die Zeit, in der der aggressive Keselowski seinen Spitznamen „Bad Brad“ erhielt. Vorausgegangen waren einige Scharmützel, der im Fall Edwards/Keselowski natürlich seinen Anfang in Talladega 2009 nahm.

Damals kämpfen beide um den Sieg, was für Edwards einen wahren Horrorcrash in den Fangzaun bedeutete. In Atlanta revanchierte sich Edwards nun und schickte Keselowski seinerseits in einen Überschlag, was von Edwards in dieser Härte sicherlich nicht gewollt war.

Zwei Jahre später gerieten Jeff Gordon und Clint Bowyer aneinander. Auslöser war damals ein Bowyer-Schubser nach einem Restart in Martinsville, der Gordon wahrscheinlich einen sicheren Sieg kostete.

Einige Monate später in Phoenix kam es zur Revanche und Gordon nahm Bowyer aufs Korn. Bitter: Das Bowyer-Aus bedeutete damals auch das Ende seiner durchaus noch vorhandenen Titelchancen.

Joey Logano leistete sich zu Beginn der Saison 2013 eine Privatfehde mit Denny Hamlin. Was auf dem Short-Track in Bristol als eher harmlos erscheinendes Scharmützel begann, kulminierte wenig später in Fontana.

Im Kampf um den Sieg schob Logano den schwarzen Gibbs-Toyota Hamlins in einen High-Speed-Dreher. Hamlin krachte frontal in die innere Streckenbegrenzung. Dort war keine Safer-Wall installiert, was für Hamlin in einer schweren Rückenverletzung endete.

Ein pikantes Detail dabei: Hamlin und Logano waren zuvor einige Jahre lang Teamkollegen bei Joe Gibbs Racing gewesen.

Nun also das Duell Logano/Kenseth. Oder anders formuliert: Wieder Logano gegen einen Piloten aus seinem Ex-Team.

Apropos Kenseth: Auch er ist in Sachen Privatfehde kein Kind von Traurigkeit. Im Sommer 2006 lieferte er sich über mehrere Wochen eine handfeste Auseinandersetzung mit Jeff Gordon. 2011 in Martinsville legte er sich ausgiebig mit Brian Vickers an.

Im aktuellen Fall Logano/Kenseth ist die ganz große Frage nun, wo und in welchem Maß NASCAR die Linie ziehen wird. Ein beinhartes Foul war die Kenseth-Aktion in jedem Fall, das steht außer Frage. Am Dienstag folgt die Aufklärung.

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