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"Rassismus"-Affäre: Larson von Ganassi und Chevy gefeuert - wie geht es weiter?

Kyle Larson hat nicht nur sein Cockpit im NASCAR-Team von Chip Ganassi verloren - Wie geht es für ihn nach der vermeintlich rassistischen Äußerung weiter?

NASCAR-Pilot Kyle Larson steht nicht mehr bei Chip Ganassi Racing unter Vertrag. Die entsprechende Verlautbarung seitens des Teams, wonach die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet ist, wurde am Dienstag verschickt und unter anderem auf Twitter veröffentlicht. Hintergrund ist die "Rassismus"-Affäre, in die Larson mit einer unglücklich öffentlichen Äußerung bei einem E-Sport-Wettbewerb am Sonntagabend geraten war.

Infolge erster Statements seitens Ganassi und NASCAR hatte sich Larson am Montag öffentlich in Form eines bezeichnenderweise 42-sekündigen Twitter-Videos entschuldigt. Zumindest für Ganassi aber war das nicht genug, ihn auch in Zukunft ins Cockpit des Chevrolet mit der Startnummer 42 zu setzen, das er seit 2014 innehatte.

 

"Nach reichlicher Überlegung hat Chip Ganassi Racing entschieden, dass die Verbindung mit Fahrer Kyle Larson beendet wird", so das Statement des Teams vom Dienstag und weiter: "Wie wir bereits [am Montag] betont haben, waren die Kommentare, die Kyle abgegeben hat, sowohl beleidigend als auch inakzeptabel, insbesondere angesichts der Werte unserer Organisation. Während wir die Situation mit allen relevanten Parteien weiter evaluiert haben, wurde klar, dass dies die einzig angemessene Vorgehensweise sein würde."

 

Chevrolet und Sponsoren: Rattenschwanz von Kündigungen für Larson

Abgesehen davon wurde Larson inzwischen auch von Chevrolet vor die Tür gesetzt. Der Hersteller aus dem General-Motors-Konzern hat am Dienstag eine eigene Mitteilung herausgegeben, die jener von Ganassi ähnelt: "Wie bereits [ebenfalls am Montag] erwähnt, toleriert Chevrolet das unangemessene Verhalten von Kyle Larson nicht. Infolgedessen beendet Chevrolet unverzüglich seine Beziehung zu Herrn Larson."

Bildergalerie: Fotos aus der NASCAR-Karriere von Kyle Larson

Zuvor hatten im weiteren Verlauf des Montags mehrere Hauptsponsoren des nun ehemals von Larson gefahrenen Ganassi-Chevrolet ihre Zusammenarbeit mit dem Fahrer gekündigt: die Fast-Food-Kette McDonald's, das Kreditunternehmen CreditOne Bank und das Finanzsoftware-Unternehmen Fiserv mit seiner Marke Clover.

All diese Unternehmen machten deutlich, dass sie ihre Zusammenarbeit mit Larson, aber nicht zwingend mit dem Ganassi-Team, beenden. Abgesehen davon wurde Larson am Montag auch die Teilnahme an weiteren E-Sport-Events auf Basis iRacing untersagt.

Nach Aus bei Chevy: Larsons Weg zu Hendrick versperrt?

Was Larsons mögliche sportliche Zukunft in der NASCAR betrifft, so dürfte insbesondere die Kündigung seitens Chevrolet weitreichende Auswirkungen haben. Denn sein ursprünglich zur Saison 2014 geschlossener Vertrag mit dem Ganassi-Team befand sich ohnehin im letzten Jahr der Laufzeit. Eine Verlängerung der Zusammenarbeit auf 2021 oder länger war nicht auszuschließen.

Allerdings galt Larson auch als einer von zwei Topkandidaten auf die Nachfolge von Jimmie Johnson bei Hendrick Motorsports. Nach aktuellem Stand der Dinge wird Johnson seine NASCAR-Karriere Ende 2020 beenden. Angesichts dessen, dass seine Abschiedssaison aufgrund der Coronavirus-Pandemie derzeit unterbrochen ist, lässt sich der siebenmalige Champion aber eine Hintertür offen.

So oder so hilft Larson das nicht weiter. Hendrick Motorsports ist genau wie Chip Ganassi Racing ein Chevrolet-Team. Mehr noch: Als Hendrick-Satellitenteam erhält Ganassi seit Jahren technische Unterstützung und Material von Hendrick. Nun, da Ganassi und vor allem auch Chevrolet die Zusammenarbeit mit Larson beendet haben, dürften dessen Aussichten auf ein Hendrick-Cockpit für 2021 (oder später) gegen Null gehen.

Brad Keselowski, Kyle Larson

Bei Hendrick hat Brad Keselowski nun deutlich bessere Karten als Kyle Larson

Foto: Motorsport Images

Der zweite Topkandidat auf die Nachfolge von Johnson bei Hendrick ist Brad Keselowski. Er stand, bevor er zur Saison 2010 zum Team Penske wechselte, bereits bei Hendrick unter Vertrag. Und wie es bei Larson und Ganassi der Fall war, so befindet sich aktuell auch Keselowski bei Penske im letzten Jahr der Laufzeit seines Vertrags.

Larson selbst wurde während der vergangenen Monate nicht nur mit Hendrick, sondern auch mit dem Ford-Team Stewart/Haas Racing in Verbindung gebracht. Dort verfügt offiziell nur Kevin Harvick über einen gültigen Vertrag über 2020 hinaus. Die anderen drei Fahrer - Aric Almirola, Clint Bowyer und Cole Custer - würden um ihre Zukunft im Team fahren, sollte die NASCAR Cup-Saison 2020 irgendwann weitergehen.

Wie geht es nach Diversitätsprogramm weiter?

Inwiefern die "Rassismus"-Affäre um Larson auch einen möglichen Wechsel zu Stewart/Haas und damit ins Ford-Lager verhagelt, bleibt abzuwarten. Das erste, was für den 27-jährigen Kalifornier jetzt auf der Agenda steht, ist die Teilnahme an einem von NASCAR angesetzten Schulungsprogramm zum Thema Diversität.

Eben dieses Programm, das üblicherweise mehrere Wochen umfasst, hat in den vergangenen Jahren unter anderem Jeremy Clements absolvieren müssen, nachdem er 2013 als Fahrer in der zweiten NASCAR-Liga zum Mittelpunkt einer ähnlichen "Rassismus"-Affäre geworden war.

Kyle Larson

"Fan Shield": Abfuhren, aber auch Fan-Support in sozialen Medien für Kyle Larson

Foto: Motorsport Images

Nach damals zwei Rennen Sperre hat Clements bis heute kein weiteres Rennen in der zweiten NASCAR-Liga mehr verpasst und hat es dort inzwischen auf mehr als 300 Starts gebracht, wobei der Großteil dieser Starts nach seiner Sperre erfolgte. Im August 2017 erzielte Clements in Elkhart Lake seinen ersten Sieg in eben dieser zweiten NASCAR-Liga.

Was Kyle Larson betrifft, so bleibt abzuwarten, ob einige der eingangs erwähnten Unternehmen - und nicht zuletzt NASCAR selbst - nach Absolvierung des Programms über Diversität auch über ihn etwas diverser denken werden als sie es derzeit tun. Für NASCAR-Rennen ist der nun ehemalige Ganassi-Pilot gemäß dem bisher neuesten Statement (Montag) "auf unbestimmte Zeit gesperrt".

 

Larson hat in seiner Karriere in der NASCAR Cup Series bislang 223 Rennen bestritten - mit Ausnahme der ersten vier alle für das offizielle Ganassi-Team. Angefangen hatte er 2013 im Rahmen einer Teilzeitsaison mit vier Rennen beim damaligen Ganassi-Satellitenteam HScott Motorsports. Mit Chevrolet war Larson von Beginn an verbunden.

Am Steuer des #42 Ganassi-Chevrolet hat Larson sechs Cup-Rennen gewonnen und im vergangenen Jahr als erster Fahrer in der Geschichte des Ganassi-Teams den Einzug in die "Round of 8" der Playoffs geschafft. Die Saison 2019 beendete er schließlich auf dem sechsten Gesamtrang, was seine bisher beste Jahresendplatzierung ist. In der Saison 2020, die seit Mitte März aufgrund der Coronavirus-Pandemie unterbrochen ist, liegt Larson auf dem siebten Gesamtrang.

Wann Larson wieder ins Lenkrad wird greifen dürfen, und für welches Team das geschehen wird, ist derzeit ebenso offen wie die Frage, wann die NASCAR-Saison 2020 überhaupt weitergehen wird.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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