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Rassismus-Skandal: Strick in Box von afroamerikanischem NASCAR-Fahrer

NASCAR wird von einem rassistischen Skandal erschüttert - Afroamerikanischer Fahrer Bubba Wallace symbolisch bedroht - Kampf gegen Rassismus

Die US-amerikanische NASCAR wird inmitten der Rassismus-Proteste von einem schwerwiegenden Skandal heimgesucht: In der Garage des einzigen afroamerikanischen Fahrers der NASCAR-Cup-Serie, Darrell "Bubba" Wallace, wurde eine Schlinge gefunden.

Das Aufhängen am Galgen galt bis zur Abschaffung der Sklaverei nach dem Sezessionskrieg 1865 zu den Hinrichtungsmethoden von afroamerikanischen Sklaven. Aufgrund der COVID-19-Beschränkungen kann der symbolische Akt nur von einem Teammitglied, einem NASCAR-Offiziellen oder Streckenpersonal durchgeführt worden sein.

Dem Streckenchef zufolge hat NASCAR das FBI eingeschaltet, das die Kriminalermittlungen aufgenommen hat. Wallace selbst hat die Schlinge wohl nicht gesehen, wurde aber natürlich informiert.

 

NASCAR verurteilt den Akt aufs Schärfste

Für die NASCAR könnte es in dieser Zeit keine schlechtere PR geben. Entsprechend deutlich äußert sie sich: "Wir sind wütend und entrüstet. Wir können gar nicht deutlich genug ausdrücken, wie ernst wir diese abscheuliche Tat nehmen. Wir haben auf der Stelle Ermittlungen eingeleitet und werden alles dafür tun, die verantwortliche Person zu identifizieren und aus diesem Sport zu entfernen."

"Wie wir unmissverständlich klargestellt haben, gibt es in der NASCAR keinen Platz für Rassismus. Dieser Akt bestärkt uns nur in unserer Entschlossenheit, diesen Sport für jeden zugänglich zu machen und jeden willkommen zu heißen."

Der Vorfall ereignete sich auf dem Talladega Superspeedway am Sonntag. Das Rennen musste aufgrund von Gewittern auf den Montag verschoben werden. Aufgrund der aktuellen Situation dürften dann viele Augen auf den Chevrolet von Richard Petty Motorsports mit der Startnummer 43 gerichtet sein.

 

Wallace: Ihr werdet mich nicht unterkriegen

Das Fahrzeug wurde im Zuge der Proteste der Black-Lives-Matter-Bewegung nach der Tötung von George Floyd komplett schwarz lackiert. Auf der Motorhaube ist zu sehen, wie eine schwarze und weiße Hand zusammenhalten. Außerdem sind die Worte "Mitgefühl, Liebe, Verständnis" auf dem Fahrzeug zu lesen.

Wallace sagt in einem eigenen Statement: "Dieser widerwärtige rassistische Hass-Akt macht mich unglaublich traurig. Er ist eine schmerzhafte Erinnerung daran, was für einen weiten Weg wir als Gesellschaft noch vor uns haben und wie hartnäckig wir in unserem Kampf gegen Rassismus sein müssen."

Auch stellt er klar, dass er sich nicht einschüchtern lassen werde: "Wie mir meine Mutter heute gesagt hat: 'Sie wollen dir bloß Angst einjagen.' Das wird mich nicht brechen. Ich werde kein Stück zurückweichen. Ich werde weiterhin stolz für alles stehen, an das ich glaube."

Er betont, dass er innerhalb der NASCAR-Reihen große Unterstützung in den vergangenen Wochen erfahren habe, auch von anderen Fahrern und Teammitgliedern. "Zusammen haben wir uns in diesem Sport dazu verpflichtet, einen echten Wandel herbeizuführen. Wir werden uns davon nicht durch solche verwerflichen Aktionen von denen, die Hass verbreiten wollen, abbringen lassen."

 

Kulturkampf in der NASCAR

Dieser Akt ist ein weiteres Zeichen des kulturellen Tauziehens innerhalb der NASCAR: Stock-Car-Racing hat seine Wurzeln tief in den erzkonservativen Südstaaten der USA. Seit den 1990er-Jahren ist NASCAR in die gesamte USA expandiert und landesweit zu einer der beliebtesten Sportarten überhaupt geworden. Dadurch wurde auch der liberale Norden gewonnen.

Das wiederum stößt den Traditionalisten sauer auf, die mehr als 150 Jahre nach der Niederlage im Amerikanischen Bürgerkrieg fürchten, nun auch kulturell vom liberalen Norden überrannt zu werden. NASCAR gilt dabei als wichtiges Symbol des Südens.

Erst Mitte Juni hat NASCAR die ehemalige Kriegsflagge der Konföderierten Staaten von Amerika aus dem Sezessionskrieg verboten, die lange Zeit fester Bestandteil der Kultur des Sports gewesen ist. Die Konföderierten Staaten von Amerika kämpften zwischen 1861 und 1865 nicht nur für eine Loslösung vom Norden, sondern auch für die Beibehaltung der Sklaverei.

Zum Thema:

Mit Bildmaterial von NASCAR Media.

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