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Vorwurf an NASCAR: Chase Elliott und Co. im Fokus

Das Thema Generationswechsel ist in der NASCAR-Szene allgegenwärtig - Klartext von Kyle Busch, Kurt Busch und Brad Keselowski, aber auch von NASCAR.

Chase Elliott, Hendrick Motorsports Chevrolet

Chase Elliott, Hendrick Motorsports Chevrolet

John Harrelson / Motorsport Images

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Der Generationswechsel in der NASCAR zeichnet sich nicht nur ab. Vielmehr ist er seit ein paar Jahren voll im Gange. Seit 2015 hat die Szene in Person von Jeff Gordon, Tony Stewart, Carl Edwards, Dale Earnhardt Jr. und Matt Kenseth nicht weniger als fünf Hochkaräter verloren, von denen jeder für sich die Fans auf seine ganz eigene Art und Weise angesprochen und angezogen hat und dies auch außerhalb des Cockpits nach wie vor tut.

Derweil wird die neue Generation der aktiven NASCAR-Stars angeführt von Kyle Larson und Ryan Blaney, dem 2016er-Rookie Chase Elliott, den 2017er-Rookies Erik Jones und Daniel Suarez sowie den 2018er-Rookies William Byron und Darrell "Bubba" Wallace. Entsprechend richtet NASCAR auch die Marketingkampagnen mehr und mehr auf die junge Pilotengeneration aus. Dies gefällt nicht allen.

Kyle Busch: NASCAR-Marketing "nicht fair"

Kyle Busch, Joe Gibbs Racing Toyota
Kyle Busch ärgert sich über das NASCAR-Marketing damals und heute

Foto: Russell Labounty / LAT Images

Kyle Busch machte seinem Unmut über diesen Trend unlängst Luft. Während der NASCAR Media-Tour in der vergangenen Woche in Charlotte polterte der NASCAR-Champion von 2015: "Es ist lästig. Wir haben uns alles hart erarbeiten müssen - unsere Sponsoren und alles, was dazu gehört. Für die Fans beworben werden aber nur die jüngeren Kerle. Aus denen sollen sich die Fans ihren Lieblingsfahrer wählen."

"Ich finde, das ist albern. Ich bin aber nicht das Marketing-Genie, das hinter diesem Deal steckt. Ich tue einfach das, was ich am besten kann", so Kyle Busch, der einst im Alter von 19 Jahren der jüngste Fahrer aller Zeiten wurde, der in der höchsten NASCAR-Liga auf die Pole-Position fuhr. Dieser Rekord gelang dem heute 32-Jährigen im Februar 2005 in Fontana. Im September 2006 machte sich Busch zudem im Alter von 21 Jahren zum bis dato jüngsten Playoff-Teilnehmer in der NASCAR-Topliga. Dieser Rekord wurde erst zehn Jahre später von Chase Elliott getoppt.

Doch das Klagelied des jüngeren Busch-Bruders ist noch nicht zu Ende: "Die jüngeren Kerle werden vielleicht stärker dazu gedrängt, Dinge abseits der Strecke zu tun, weil wir öfter mal Nein sagen und einfach mehr Zeit mit der Familie zu Hause verbringen wollen. Das spielt vielleicht eine Rolle. Aber einige dieser Marketingkampagnen, in denen diese jüngeren Fahrer gepusht werden, sind alles andere als fair."

Kurt Busch gibt Kyle Busch Rückendeckung

Kurt Busch, Stewart-Haas Racing, Ford
Kurt Busch verleiht den Worten Kyle Buschs zusätzliche Schärfe

Foto: Matthew T. Thacker / LAT Images

Unterstützung in seiner Sichtweise erhält Kyle Busch wenig überraschend von seinem sieben Jahre älteren Bruder Kurt Busch. Der NASCAR-Champion von 2004 und Daytona-500-Sieger von 2017 setzt sogar noch einen drauf und meint, dass einige der jungen Nachwuchspiloten seitens NASCAR einen "Freifahrtschein" zum Superstar bekommen würden.

"Ich glaube, was Kyle sagen will ist, dass wir diese Kerle anpreisen, obwohl sie noch gar keine Rennen gewonnen haben", so Kurt Busch im Radiointerview der 'Domenick Nati Show' mit Verweis auf die 2017er-Rookies Erik Jones und Daniel Suarez und insbesondere den 2016er-Rookie Chase Elliott. Letztgenannter hat im Topteam Hendrick Motorsports mittlerweile 77 Rennen in der höchsten NASCAR-Liga auf dem Buckel. Dabei fuhr Elliott nicht weniger als sieben Mal auf den zweiten Platz. Auf seinen ersten Sieg aber wartet er nach wie vor.

Chase Elliott, Hendrick Motorsports Chevrolet
Chase Elliott steht im Zentrum der Ausführungen von Kurt Busch

Foto: Rainier Ehrhardt

"Ich glaube, was Kyle meint ist, dass diese Kerle gewissermaßen einen Freifahrtscheinschein zum Superstar bekommen haben, obwohl wir das, was der Welt verkauft wird, auf der Strecke noch nicht gesehen haben", so Kurt Busch, der es mit seiner Sichtweise der Ausführungen seines jüngeren Bruders insbesondere auf Elliott abgesehen hat und darauf abzielt, dass dieser trotz mangelnder Erfolge in der Gunst zahlreicher Fans weit oben steht - Dale Earnhardt Jr. hat es vorgemacht...

Kurt Busch drückt es so aus: "Nehmen wir mal Bill Elliotts Sohn, der ein Big-Player in unserem Sport sein wird, aber noch nicht gewonnen hat. Er macht einen guten Job. So langsam fügt sich alles zusammen, aber ich würde sagen, er wird momentan leicht überbewertet. Schließlich hat er noch keinen der Siege eingefahren, die er hätte einfahren sollen." Buschs Vorschlag an NASCAR lautet daher: "Kyle Larson ist jung und er gewinnt Rennen. Er ist es, den sie anpreisen müssen. Ich sehe ihn als einen kommenden Champion."

NASCAR stimmt Busch-Kritik teilweise zu

Bei NASCAR hat man die doppelte Busch-Kritik durchaus vernommen und prompt darauf reagiert. Bezugnehmend auf die Aussagen von Kyle Busch, die von Kurt Busch noch mit weiterer Schärfe versehen wurden, lässt NASCAR-Marketingchef Steve Phelps wissen: "Ich glaube, es war ein Versäumnis unsererseits. Bis vor vier oder fünf Jahren betraf der Großteil unseres Marketings das Racing selbst und schöne Bilder davon."

"Es ging nicht um die Stars unseres Sports", so Phelps und weiter: "So gesehen hat er (Kyle Busch; Anm. d. Red) recht, wenn er sagt, dass wir ihm nicht diese Art Unterstützung gegeben haben, als er in jungen Jahren direkt von Beginn an Siege einfuhr." Zur Erinnerung: In seiner Rookie-Saison 2005, die er für Hendrick Motorsports absolvierte, siegte Kyle Busch bei zwei Rennen (Fontana und Phoenix) und machte sich zum Rookie des Jahres.

1. Trevor Bayne, Wood Brothers Racing Ford
Der Moment, als bei NASCAR das Umdenken einsetzte: Trevor Bayne gewinnt mit 19 Jahren das Daytona 500

Foto: Alexander Trienitz

Der Moment, den NASCAR-Marketingchef Phelps als "so etwas wie einen Weckruf" bezeichnet, war der Sieg von Trevor Bayne beim Daytona 500 des Jahres 2011. Im Alter von gerade mal 19 Jahren machte sich Bayne damit zum jüngsten Sieger in der Geschichte des "Great American Race" und löste Jeff Gordon, der den Altersrekord seit 1997 gehalten hatte, ab.

Heute bezeichnet Phelps die Anpreisung der NASCAR-Piloten durch den Verband als "Mix aus erfahrenen und jungen Fahrern" und führt an: "Die Liste der Erfahrenen umfasst dabei Kyle (Busch), Jimmie (Johnson), Brad (Keselowski), Joey (Logano), Denny (Hamlin). Viele dieser Fahrer sind zukünftige Mitglieder der Hall of Fame. Auf der anderen Seite erzählen wir die Geschichte junger Fahrer wie Chase (Elliott), Ryan (Blaney), Kyle Larson, Danny Suarez und Bubba Wallace."

Forderung von Brad Keselowski

Brad Keselowski, Team Penske Ford
Brad Keselowski beweist einmal mehr Weitsicht

Foto: Barry Cantrell / LAT Images

Brad Keselowski, der ähnlich wie Kyle und Kurt Busch wie gewohnt kein Blatt vor den Mund nimmt, hat in diesem Zusammenhang eine ganz klare Forderung. Die Anpreisung der NASCAR-Piloten in der Öffentlichkeit solle schlicht und einfach auf der Performance auf der Strecke basieren.

"Ich bin seit jeher der Ansicht, dass Anpreisung und Promotion auf nichts anderem als den Fähigkeiten basieren sollten - ganz gleich, ob wir von Motorsport, Marketing oder einem anderen Business reden", so Keselowski während der NASCAR Media-Tour in Charlotte.

Die nachdrückliche Forderung des NASCAR-Champions von 2012 in diesem Zusammenhang: "Kein anderes Kriterium, sei es Rasse, Herkunft, Alter oder was auch immer, sollte den Ausschlag geben. Die Grundlage sollten immer die Fähigkeiten sein."

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