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Analyse

Warum NASCAR das Rennformat grundlegend neugestaltet hat

Das neue Rennformat für NASCAR-Rennen mit Bonuspunkten und Playoff-Punkten sorgt für Gesprächsstoff, aber wie und warum ist es überhaupt entstanden?

Brian France, NASCAR-Chef

Foto: NASCAR Media

Pressekonferenz zum neuen NASCAR-Rennformat
Start: Greg Biffle, Roush Fenway Racing, Ford, führt
Rick Hendrick, Hendrick Motorsports, Teambesitzer
Pressekonferenz zum neuen NASCAR-Rennformat
Steve O'Donnell, NASCAR-Rennchef
Fotofinish: Kyle Larson, Chip Ganassi Racing Chevrolet, und Chase Elliott, Hendrick Motorsports Chev
Unfall: John Hunter Nemechek, NEMCO Motorsports, Chevrolet; Cole Custer, JR Motorsports, Chevrolet
Feuer nach Crash: Martin Truex Jr., Furniture Row Racing, Toyota
Denny Hamlin, Joe Gibbs Racing, Toyota
Start: Chase Elliott, Hendrick Motorsports Chevrolet führt
Jeff Gordon
Start: Martin Truex Jr., Furniture Row Racing Toyota führt
Matt Kenseth, Joe Gibbs Racing Toyota; Denny Hamlin, Joe Gibbs Racing Toyota; Martin Truex Jr., Furn
Kyle Busch, Joe Gibbs Racing Toyota in Problemen
Crash mit Joey Logano, Kurt Busch und David Ragan
Start: Carl Edwards, Joe Gibbs Racing, Toyota, führt
Start: Matt Kenseth, Joe Gibbs Racing, Toyota, führt
Start: Kurt Busch, Stewart-Haas Racing, Chevrolet, in Führung
Crash: Carl Edwards, Joe Gibbs Racing, Toyota; Kasey Kahne, Hendrick Motorsports, Chevrolet
Start: Jeff Gordon, Hendrick Motorsports, Chevrolet, vor dem Feld

Es ist kein Geheimnis, dass bisherige Änderungen am NASCAR-Reglement in der Regel von oben herab festgesetzt wurden. Die NASCAR-Bosse entschieden, dass sie eine Veränderung vornehmen wollten. Sie gaben sie bekannt und das war es dann. Wem die Regeln nicht passten, der wurde in der Vergangenheit nicht gezwungen, mitzuspielen. Die Teilnahme einzelner Teams war weder verpflichtend noch notwendig.

Seitdem hat sich viel getan. Die NASCAR-Fans bekommen davon aber vermutlich nicht allzu viel mit, weil die meisten dieser Diskussionen hinter verschlossenen Türen stattfinden. Heute nehmen die Akteure eine größere Rolle als jemals zuvor in der NASCAR-Geschichte ein, wenn es darum geht, neue Wege zu beschreiten und damit die Zukunft des Sports zu formen. So sollte es auch sein. Schließlich haben sie alle ein berechtigtes Interesse daran, dass es Erfolge zu vermelden gibt.

Um NASCAR bestmöglich funktionieren lassen zu können, müssen alle Teile zusammenpassen. Es braucht eine ansprechbare und reaktionsfähige Führungsetage, talentierte Fahrer, etablierte und existenzfähige Teams und Hersteller sowie Sponsoren, die die Show am Laufen halten.

Zusammenarbeit

Das Bemerkenswerte an den jüngsten Veränderungen am Rennformat ist, dass während der vergangenen Monate genügend Mitglieder der eingangs genannten Gruppen zusammenkamen und genügend Übereinstimmungen fanden, um sich auf eine Agenda zu einigen, die im Interesse aller ist.

Der Witz in der NASCAR-Szene war immer: Fragst du 10 Leute, wie man ein Problem lösten könnte, bekommst du 10 unterschiedliche Antworten. Wie also konnte es gelingen, dass sich im Zusammenhang mit dem neuen Rennformat alle Beteiligten einig sind und an einem Strang ziehen?

Einer der Kernpunkte ist der Ansatz, wonach Fahrer für ihre Leistungen schon während des Rennens belohnt werden sollen. Viele Fans mögen es vielleicht nicht gerne hören, aber dieser Ansatz kommt aus zahlreichen Ballsportarten.

Die Fans folgen dem Auf und Ab während eines Spiels, indem sie stets den aktuellen Spielstand im Auge haben. Da geht es mal in die eine, mal in die andere Richtung. Genau diese Momente sind es, die für Drama und Aufregung sorgen.

"Wir sind der einzige Sport, in dem der Spielstand erst am Ende bekanntgeben wird", bemerkte Denny Hamlin, um einen Vergleich zum Golfsport und zum American Football heranzuziehen: "Auf der PGA-Tour werden Birdies und Pars gespielt. Im Football gibt es Touchdowns, die die Fans in Entzückung versetzen."

"Bei uns passiert nichts, solange das Rennen nicht zu Ende ist. Dann erhält der siegreiche Fahrer seine Belohnung. Mit dem neuen Format aber gibt es jetzt schon im Rennen Punkte", so Hamlin.

Die Wichtigkeit von Pausen im Rennen

Der 2. Kernpunkt, auf den sich alle Beteiligten verständigten, war der Wunsch nach Pausen im Rennen. Im Klartext heißt das: Garantierte Möglichkeiten für das Fernsehen, um Werbung einzuspielen, ohne dass dabei wichtige Rennszenen verpasst werden. Und garantierte Möglichkeiten für die Fans an der Strecke oder zu Hause, um eine kurze Pause zu machen, ohne dabei etwas vom Rennen zu verpassen.

"Genau das gibt es nun am Ende der Stages", bemerkte Jeff Gordon. Der ehemalige NASCAR-Pilot und heutige TV-Analyst für Fox holte aus: "Das Fernsehen wird mit NASCAR koordiniert. Es gibt eine Pause mit Werbung und dabei wird sichergestellt, dass auf der Strecke nichts passiert. Sobald die Pause zu Ende ist und die Übertragung weitergeht, kommen die Fahrer an die Box und legen ihre Boxenstopps ein."

"Anschließend gibt es weitere Pause. Sobald diese vorüber ist, gibt es ein Interview mit dem Stage-Sieger. Auch der Crewchief wird zu Wort kommen. Anschließend werden die Autos wieder aufgereiht und es geht mit Racing unter Grüner Flagge weiter", so Gordon.

Hamlin merkte in diesem Zusammenhang an, dass eines im Laufe der Gespräche klar herauskam. Nämlich, dass alle Beteiligten Pausen im Rennen gut gebrauchen könnten: "Die Strecken brauchen sie. Schließlich gibt es Phasen im Rennen, in denen die Fans eine Toilette aufsuchen wollen, ohne etwas vom Rennen zu verpassen. Das Fernsehen braucht die Pausen, um Werbung einzuspielen. All das sind Dinge, die es zu bedenken gilt."

Jedes Rennen zählt

Der 3. Kernpunkt in den Diskussionen während der zurückliegenden Monate war die Idee, dass auf dem Weg zum Titel jedes einzelne Rennen Gewicht haben soll. Auch dann, wenn sich Fahrer mit einem Sieg schon für die nächste Playoff-Stufe qualifiziert haben, soll es Anreiz für sie geben, weiterhin auf höchsten Niveau zu kämpfen.

Den Streckenbetreibern gefiel es nicht, dass einige Rennen in der Wahrnehmung von Fahrern, Teams und Fans aufgrund ihres Termins im Kalender wichtiger wurden als andere. "Sobald man ein Rennen gewonnen und damit das Weiterkommen in den Playoffs sichergestellt hatte, fehlt es bislang ein bisschen am Anreiz. Damit haben wir uns befasst", betonte NASCAR-Rennchef Steve O'Donnell.

Herausgekommen sind die Playoff-Punkte, die bis zum großen Finale im gesamten Saisonfinale und somit sowohl in der Regular-Season als auch im Großteil der Playoffs gesammelt werden. In der Theorie gibt es nun in jedem Stage eines jeden Rennens den Anreiz, absolut alles zu geben, und zwar unabhängig davon, wie die Saison für den jeweiligen Fahrer bis dahin gelaufen ist.

In einer perfekten Welt sollte es natürlich so sein, dass die Fahrer ohnehin nichts anderes im Sinn haben. Das mag sein, aber wir leben nun mal in einer Welt, die alles andere als perfekt ist. Tatsache ist, dass sich heutzutage kaum jemand finden lässt, der etwas tut, ohne dafür belohnt zu werden.

Die Erklärungen, wie die Bonus- und Playoff-Punkte vergeben werden, können langatmig und ermüdend werden. Unterm Strich ist es aber die Action auf der Strecke, anhand der die jüngsten Veränderungen an Rennformat und Punktesystem beurteilt werden sollten.

Anhand der Anzeichen der vergangenen Tage sind diejenigen, die an der NASCAR-Materie am nächsten dran sind, überzeugt, dass sich das neue Format bewähren wird. "Es gab jede Menge Punkte von allen Seiten, die abgehakt werden wollten. Mit diesem Format werden alle Punkte abgehakt und zwar für alle: Fahrer, NASCAR, Fernsehen, einfach alle", so Denny Hamlin.

Doch es ist wie immer: Das letzte Wort haben die Fans, die die Rennen auf der Tribüne oder zu Hause vor dem Fernseher verfolgen.

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