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Abu Dhabi ruft ehrgeizige autonome Rennserie ins Leben

Abu Dhabi steht in den Startlöchern für eine neue Rennserie, die die Grenzen des autonomen Rennsports verschieben soll und eine "neue Ära der Sportunterhaltung" verspricht

A2RL concept from ASPIRE

Die Abu Dhabi Autonomous Racing League (A2RL) wird auf dem Yas Marina Circuit in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo unter anderem auch die Formel 1 gastiert, in Zukunft eine Reihe hochkarätiger fahrerloser Rennen veranstalten. Die Autos für die neue autonome Rennserie kommen aus der japanischen Super Formula. Sie erreichen Spitzengeschwindigkeiten von rund 300 km/h.

Das erste Rennen der A2RL ist für den 27. April 2024 geplant. Dabei soll das bemerkenswerte Tempo des autonomen Fahrens demonstriert werden, indem die weltbesten Informatiker, Programmierer und Entwickler im Wettbewerb zusammengebracht werden.

Ziel ist es, die Zukunft der Mobilität neu zu gestalten, indem künstliche Intelligenz (KI) mit modernsten Sensoren und Computertechnologien kombiniert wird. Während die Teams darum kämpfen, ihre Autos schneller und intelligenter zu machen als die Konkurrenz, geht es um ein Preisgeld in Höhe von 2,25 Millionen US-Dollar.

Das A2RL-Konzept stammt von der ASPIRE-Gruppe, die zum Technology Research Council der Vereinigten Arabischen Emirate gehört und in Abu Dhabi ansässig ist. "Das ist etwas, in das wir langfristig investieren", sagt Tom McCarthy, Geschäftsführer von ASPIRE.

"Es gab bereits Versuche, wie etwa die Indy Autonomous Challenge und das RoboRace. Es wurden große Fortschritte gemacht, aber die große Herausforderung ist noch nicht bewältigt. Wir bauen auf ihren Schultern auf, aber wir wollen einen Prozess, für Jahre Bestand hat. Wir wollen die Technologie so weiterentwickeln, dass sie auf der Straße angewandt werden kann", so McCarthy.

A2RL.Auto von ASPIRE

A2RL.Auto von ASPIRE

Foto: A2RL

"Wir meinen das wirklich ernst", erklärt der ASPIRE-Geschäftsführer. "Wir fahren Rennen in der Öffentlichkeit und schaffen etwas, das Spaß macht. Auf diese Weise können wir die Fortschritte in Wissenschaft und Technik sowie die Akzeptanz der Kunden erreichen. Wir wollen sicherstellen, dass unser Publikum, ob auf der Rennstrecke oder online, eine reichhaltige und unterhaltsame Erfahrung genießt."

Das spezielle Chassis vom Typ Dallara EAV24, das auf dem Design des Super-Formula-Chassis SF23 basiert, wird von einem Vierzylinder-Turbomotor angetrieben. Das Aggregat basiert auf einem Honda-Motor mit zwei Liter Hubraum. Entfaltet wird die Kraft über ein Sechsganggetriebe.

Die Fahrzeuge der A2RL sind bestückt mit sieben 360-Grad-Kameras (Sony), vier Radarsystemen (ZF ProWave), drei Lidarsystemen (Falcon Kinetic) und einem hochmodernen Bordcomputer mit GPS (Neousys).

Von einem echten Rennfahrer, dem ehemaligen Formel-1-Piloten Daniil Kvyat, wurde das Auto bereits auf einer Rennstrecke getestet, dem Dubai Autodrome in Dubai. Jetzt ist das Cockpit nicht mehr mit einem Fahrer besetzt, sondern ist vollgepackt mit Elektronik. Mittels eines Drive-by-Wire-Systems, das die normalen Bedienelemente steuert, bewegt sich das autonome Fahrzeug auf der Strecke.

"Das wird wie ein wissenschaftliches Experiment in der Öffentlichkeit", sagt McCarthy. "Wir wollten ein Auto, das einen echten Wow-Faktor hat. Das Auto aus der japanischen Super Formula war perfekt, da sie dort erst im vergangenen Jahr ein neues Dallara-Chassis auf den Markt gebracht haben, welches wir für das autonome Fahren entwickeln konnten."

"Der 'autonome Stack' nimmt die Umgebung wahr und sendet Signale an den Computer. Die eigentliche Herausforderung für die Teams besteht dann darin, ihn so zu programmieren, dass er auf all diese Signale reagiert und die Aktoren anweist, das Auto zu steuern. Die Herausforderung für die Programmierer besteht also darin, all die verfügbaren Daten zu kombinieren und sie so zu nutzen, dass das Auto autonom fährt", so McCarthy.

"Sobald das Auto angelassen wird", so McCarthy weiter, "ist es auf sich allein gestellt. Niemand kann es stören. Die einzige Kontrolle von außen, entweder durch das Team oder die Rennleitung, ist die Anweisung zum Anhalten aus Sicherheitsgründen. Das Auto muss die Aufgaben auf der Strecke, wie das Überholen eines anderen Autos, selber erledigen".

"Wir werden Autos zusammen auf die Strecke schicken und sie auffordern, autonome Dinge zu tun. Und wir laden die Öffentlichkeit ein, um zu sehen, was passiert. Wir glauben, dass dies zu einer Akzeptanz dessen führen kann, was wirklich möglich ist", sagt der Geschäftsführer von ASPIRE.

A2RL-Auto von ASPIRE

A2RL-Auto von ASPIRE

Foto: A2RL

Die A2RL ist also nicht nur eine neue Rennserie, in der mehrere Autos gleichzeitig auf der Strecke fahren, sondern auch eine Forschungs- und Entwicklungsplattform, die den Bereich der autonomen Technologie vorantreiben kann.

"Bei der Organisation einer Motorsportveranstaltung liegt die große Herausforderung, der wir uns stellen wollen, im Bereich der Verkehrssicherheit", erklärt McCarthy. "Wir haben zwar enorme Fortschritte in der Technologie der Autos im Alltag gesehen, aber wir haben noch keinen wesentlichen Rückgang der Verkehrsunfälle und der Verkehrstoten gesehen. Die Zahlen bleiben hartnäckig hoch."

"Wir glauben, der Hauptgrund dafür ist die große Kluft zwischen dem, was ein Auto leisten kann, und dem, was der durchschnittliche Fahrer leisten kann. Autos sind sicherer geworden, wenn es zu einem Unfall kommt. Dank Knautschzonen und umfangreichen Airbags werden die Konsequenzen minimiert. Wir aber wollen uns darauf konzentrieren, den Unfall von vornherein zu vermeiden. Autonome Robotik und künstliche Intelligenz können diese Kluft zwischen Auto und Fahrer überbrücken und so für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen", so McCarthy.

"Der Weg dorthin ist nicht ganz einfach. Wir glauben, dass die Autos der Zukunft weiterhin von Menschen gefahren werden und dass fahrerlose Autos oder Taxis die Minderheit sein werden, wahrscheinlich in städtischen Gebieten, wo sehr langsam gefahren wird. Davon gehen wir zumindest für die kommenden ein, zwei Jahrzehnte aus."

"Wir wollen uns auf das aktive Fahren konzentrieren. In der realen Welt wollen wir nicht den Fahrer aus dem Auto holen, sondern den Fahrer besser schützen. Um das Potenzial auszuschöpfen, müssen wir den technologischen Fortschritt vorantreiben und den Fahrern die Möglichkeit geben, diese Technologie selber zu erleben, um sie zu akzeptieren", so McCarthy.

Für den Wettbewerb wurden Teams aus China, Deutschland, Italien, Schweiz, Singapur, Ungarn, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den Vereinigten Staaten zusammengestellt. Sie haben Zugang erhalten zur mitgelieferten Software an Bord der Autos, welche sie dann nach eigenem Ermessen erweitern oder ersetzen können.

ASPIRE verspricht einen "Mix an Rennformaten", um das Konzept zu erproben. Bei Erfolg hofft ASPIRE auf einen zukünftigen Rennkalender mit Veranstaltungen in Europa und Asien sowie auf eine Ausweitung auf Buggy- und Drohnenrennen.

"Letztendlich wollen wir das Erlebnis spielerisch gestalten", sagt McCarthy. "Wir haben eine VR-Kamera entwickelt, die wir in die Autos einbauen können, damit die Leute ein Virtual-Reality-Erlebnis bekommen. Und wir haben eine App und einen Prozess entwickelt, damit man in ein Geisterauto einsteigen und gegen das, was auf der Strecke passiert, antreten kann."

"Eine Vision davon wäre, dass parallel zu den drei Rennen, die wir pro Jahr veranstalten, monatliche Rennen in einer virtuellen Welt stattfinden. Wir würden gerne ein ganzes Ökosystem rund um dieses Rennen schaffen, damit es Spaß macht, lehrreich ist und gleichzeitig der Entwicklung dient."

Besuchen Sie A2RL.io für weitere Informationen.

Mit Bildmaterial von A2RL.

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