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Porsche 911 GT3 Cup (992) 2021: 510 PS und breit wie ein Schrank

Porsche schaltet mit der 992er-Generation des Porsche 911 GT3 Cup nochmal hoch: LMP1-Anleihen, Hochdrehzahl-Saugmotor, 1.260 Kilo, Preise ab 225.000 Euro

Die 992er-Generation des Porsche 911 GT3 Cup ist offiziell vorgestellt worden und Porsche schiebt auf allen Ebenen noch einmal ordentlich nach. Der Neue ist breiter, stärker, schneller, klimaschonender, spektakulärer und teurer. Alles in allem verspricht Porsche noch mehr Rennwagen.

Der Bolide debütiert 2021 im Porsche-Supercup und in den nationalen Carrera-Cups in Deutschland, Frankreich, Asien und Benelux. Es war zwischenzeitlich überlegt worden, aufgrund der COVID-19-Pandemie die Einführung in den nationalen Cups zu verschieben. Doch es bleibt bei der zeitgleichen Einführung in mehreren Meisterschaften.

Der erste reinrassige Porsche-Rennwagen der 992er-Generation beerbt die 2017er-Variante des Cup-Porsches (991.2). Damit dürften die Rundenzeiten deutlich schneller werden. Porsche verspricht eine Verbesserungen der Zeiten um ein Prozent.

Das würde beispielsweise auf der Grand-Prix-Strecke von Silverstone (Rundenzeiten 2020 im Rennen knapp 125 Sekunden) eine Verbesserung um 1,25 Sekunden bedeuten. Auf der Nürburgring-Nordschleife, auf der mit einem 991.2 schon 8:10 Minuten erreicht wurden, rückt der Bolide näher an die GT3-Fahrzegue heran und schafft eine Konkurrenz zum SP-Pro-MR II.

Wuchtige Optik

Potent steht er da. Statt mit einer vergleichsweise zierlichen Optik wie der Vorgänger stellt sich der Cup-Elfter nun gleich als Krawallmacher vor. Bis zu 1.920 Millimeter ist der Bolide breit, das sind 40 Millimeter mehr als beim Vorgängermodell. An der Hinterachse wächst der "Cup" um 28 auf 1902 Millimeter. Auch die gesamte Linienführung ist aggressiver und zerklüfteter.

Die Verbreiterung hat einen netten Nebeneffekt: Der Porsche 911 GT3 Cup kann nun Felgen in GT3-Maßen auch an der Vorderachse aufnehmen: 12x18 Zoll sind sie breit und hoch, hinten sind es 13x18 Zoll. Das Vorgängermodell hatte auch der Hinterachse schon typische 12x18-Zoll-Felgen, vorne kam aber mit 10,5x18 Zoll eine relativ eigenwillige Größe zum Einsatz.

Die Leistung wurde gegenüber dem 991.2 um 25 auf 510 PS gesteigert. Es handelt sich weiterhin um einen Hochdrehzahl-Saugmotor mit dem bekannten Porsche-GT3-Rennwagensound dank Zentralauspuff. Nur, dass er höher dreht als der Vorgänger: Die maximale Leistung wird nun bei 8.400 Umdrehungen pro Minute erreicht, 900 Touren später.

Der Drehzahlbegrenzer setzt bei 8.750 U/min ein. Das sind zwar nur 250 mehr als beim Vorgänger, bei dem wegen des frühen Leistungs-Peaks aber häufig gar nicht so hoch gedreht wurde. Gleichzeitig ist der 4-Liter-Saugmotor auf synthetische Kraftstoffe ausgelegt, mit denen sich eine große Menge CO2 einsparen lässt.

Bei den Einsatzkosten wird trotz der höheren Leistungsausbeute im Antriebsstrang alles beim Alten bleiben: Beim Motor steht nach 100 Betriebsstunden eine Revision an, beim Getriebe nach deren 60 ("kleine Inspektion") und 120 Betriebsstunden ("große Inspektion").

Direkteres Einlenken dank mehrerer Änderungen

"Wir wollten den neuen 911 GT3 Cup noch konsequenter als professionellen Rennwagen positionieren, zugleich aber auch den Einsatz für die Teams kostengünstiger gestalten", erläutert Projektleiter Jan Feldmann.

"Dies ist insbesondere über seine markante Optik, das aufgewertete Fahrwerk und intelligente Elektrik-Detaillösungen gelungen. Der neue 911 GT3 Cup fährt spürbar präziser und bereitet noch mehr Spaß. Mit seiner verbesserten Performance und dem optimierten Arbeitsplatz für den Fahrer ist es das beste Cup-Auto, das Porsche je gebaut hat."

Wie beim 2019er-911 GT3 R (991.2) sind an der Vorderachse nun Doppelquerlenker verbaut. Hinzu kommen Uniball-Lager, die die Stoßdämpfer vor lateralen Kräften schützen - eine Lösung, die aus dem Porsche 911 RSR importiert wurde. Die Servolenkung ist nun elektromechanisch. So werden Hydraulikpumpe und Leitungen eingespart.

Insgesamt lenkt der GT3 Cup direkter ein - eine Folge der Kombination aus höherem Abtrieb, der neuen Aufhängung und den breiteren Reifen. Jörg Bergmeister spricht von einem "gigantischen Schritt nach vorn bei der Performance. Er ist in allen Bereichen besser geworden."

Porsche Mobil 1 Supercup

Der alte Cup-Porsche wirkt gegenüber dem neuen nahezu zierlich

Foto: Getty Images

Zeitgleich generiert die siebte Generation des Cup-Fahrzeugs spürbar mehr aerodynamischen Abtrieb. Er resultiert aus der Kombination des Heckbürzels mit dem größeren Heckflügel und der Frontschürze, die mittels einer Bugspoilerlippe sowie gezielt platzierten Abrisskanten spezifisch an den Rennbetrieb angepasst wurde.

Die elffach verstellbare Schwanenhals-Aufhängung des Heckflügels sorgt für eine ungestörte Unterströmung. Die gesteigerte aerodynamische Effizienz bewirkt auch ein nochmals stabileres Fahrverhalten, vor allem in schnellen Kurven.

Stolz verweist Porsche darauf, dass das Verhältnis der Materialien bei der Karosserie von 70 Prozent Stahl und 30 Prozent Aluminium umgedreht werden konnte. Dass der neue Cup-Porsche trotzdem 35 Kilogramm schwerer geworden ist, schiebt man auf eine "nochmals um zusätzliche Streben erweiterte Sicherheitszelle aus Stahl".

LMP1-Technologie im Cockpit

Weitere Änderungen: Eine Elektrik mit 700 Diagnosemöglichkeiten und einer Software, die das Team an Fehler selbstständig heranführt. ABS und Traktionskontrolle sind verfügbar, werden aber in den Porsche-Cups deaktiviert. Sie könnten beispielsweise in Langstreckenrennen eingesetzt werden.

Das Sechsgang-Getriebe wird weiterhin sequenziell über Wippen bedient. Die Schaltwalze wird nun aber elektronisch und nicht mehr pneumatisch angesteuert. Das ist ebenfalls aus dem 911 GT3 R der Generation 991.2 übernommen und sorgt für schnellere und schonendere Gangwechsel. Fans müssen aber künftig auf das charakteristische "Knallen" beim Hochschalten verzichten.

Für den Fahrer hat Porsche noch eine spezielle Überraschung im Programm: Ein Tastenpult (im Fachjargon Rubber Switch Panel - RSP), das aus dem LMP1-Boliden 919 Hybrid übernommen wurde. Die Bremsbalance wird über ein Drehrad rechts am RSP verstellt, wie man es von den Class-1-Fahrzugen der DTM kennt.

Natürlich hat das alles seinen Preis: Mit 225.000 Euro knackt der 992 als erster Cup-Porsche die 200.000-Euro-Marke. Der Vorgänger war noch mit 189.900 Euro angegeben. Kompensiert werden soll das durch eine höhere Wartungsfreundlichkeit.

Mit Bildmaterial von Porsche.

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