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Kommentar: Classic TT nach Saiger-Disqualifikationen lächerlich

An und für sich ein schönes Event: Die Classic TT. Legendäre Rennmaschinen, der Geruch, der Sound. Eine Hommage an die schönsten Maschinen, die es je gegeben hat. Aber 2016 läuft das Event am Ziel vorbei.

Horst Saiger, Kawasaki

Foto: Toni Börner

Horst Saiger, Kawasaki
Horst Saiger, Kawasaki
Horst Saiger, Kawasaki
Horst Saiger, Kawasaki
Horst Saiger, Kawasaki
Horst Saiger, Kawasaki
Horst Saiger, Kawasaki

Für mich sind Classic TT und Manx Grand Prix zwei unterschiedliche Paar Schuhe, auch wenn das Event zusammen durchgeführt wird. Beim Manx wird Nachwuchsportlern die Chance gegeben, den berüchtigten Mountain Circuit kennenzulernen und sich für die „große“ TT zu empfehlen. Alles gut.

Die Classic TT habe ich bislang eigentlich immer für ein Show-Event gehalten, bei dem es vor allem um die legendären Motorräder geht.

Die große Frage nach fairer Wertung bei Oldtimer-Veranstaltungen

Keine Frage, natürlich tut es dem Event gut, dass auch die großen Namen der Szene am Start sind: Michael Dunlop, John McGuinness und Co.

Allerdings überschlagen sich die Macher meiner Meinung nach in die völlig falsche Richtung. Da wird getitelt: Rekord hier gebrochen und Rekord da gebrochen. Und dann werden Fahrer disqualifiziert – für Nichtigkeiten.

Die große Frage bei der Durchführung von Oldtimer-Veranstaltungen stand viele Jahre im Raum, wie man eine angemessene Wertung hinbekommt. Eine 350er von 1980 ist mit Sicherheit schneller, als eine von Anfang der 1970er Jahre. Verschiedenste Konzepte sind entwickelt und verfeinert worden, andere landeten irgendwann in der Tonne.

Bei deutschen Oldtimer-Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Lückendorfer Bergrennen, wird auf Gleichmäßigkeit gefahren. Noch steht meine Teilnahme mit einer Kühne 500, Baujahr 1928 zwar aus (fehlende Teile), aber die Klasse würde heißen „Vorkriegs-Motorräder“. Und da ist alles zusammengefasst: 125er, 500er, wilde Konzepte. Ein Messen mit anderen, geht nur über die Gleichmäßigkeit.

Das heißt dann, dass bei den zwei Wertungsläufen, möglichst jedes Mal exakt die gleiche Zeit geschafft werden muss. Fahre ich also eine Zeit von 28,3 und 28,4 in den beiden Läufen, dann stehen die Chancen auf Sieg sehr gut.

Rundenrekorde? Bei 750ern gegen 1300er?

Auf der Isle of Man aber geht es bei der diesjährigen Classic um Rundenrekorde. Was sind die Ergebnisse denn Wert, wenn Maschinen verschiedenster Epochen als „Superbike“ zusammengefasst werden und dann gib ihm?

Von meinem Grundgedanken her, sollte die Classic TT eher ein Parade- und Showrennen sein, als eine Hatz nach Rekorden. Mit den alten Maschinen wird nämlich auch kein Michael Dunlop unter die 17-Minuten kommen.

Der Gipfel aber ist, dass einige Piloten aufgrund von Nichtigkeiten disqualifiziert wurden. So auch der reguläre TT-Racer Horst Saiger.

Ihm und seinem Team wird vorgeworfen, dass die Kolben an seiner Kawasaki 0,5 Millimeter zu groß waren. „Es war im Endeffekt eine Geldfrage: Die 72,5 Millimeter Kolben hätten 3000 Pfund gekostet, die 73 Millimeter Standard 40 Pfund pro Stück.“, so Saiger.

"Die Organisation behält sich das Recht vor, Maschinen zum Start zuzulassen, die nicht mit dem Reglement übereinstimmen, wenn diese zum Spektakel dieses Rennens beitragen." - Das Reglement

Dafür wurde der Österreicher aus dem Rennen genommen. „Aus einem Rennen, wo es weder um Meisterschaftspunkte geht, noch um Preisgeld gibt. 750er gegen 1300er, handüberarbeitete Hightech-Maschinen gegen alte Standard-Maschinen aus der Scheune gezogen“, untermalt Saiger die Eingangs erwähnten Fakten zu Oldtimer-Rennen.

Die Regularien sagen: „Die Organisation behält sich das Recht vor, Maschinen zum Start zuzulassen, die nicht mit dem Reglement übereinstimmen, wenn diese zum Spektakel dieses Rennens beitragen.“

Die Entscheidung, Saiger zu disqualifizieren, ist eine, die die Classic TT für mich einfach nur noch lächerlich macht. Und das hat nichts damit zu tun, dass man mit Horst auch gut mal ein Bier trinken kann – das diesjährige Vorgehen der Offiziellen und der Vermarktung von „Rundenrekorden“ hat für mich den Spirit dieses Events zerstört.

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