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Japanische Allianz für E-Fuels: Motorsport steht im Zentrum

Mehrere japanische Automobil- und Motorradhersteller setzen sich gemeinsam für die Entwicklung von grünen Kraftstoffen ein und nutzen dafür den Rennsport

Es ist ein Rennen gegen die Zeit: Will der Verbrennungsmotor eine Zukunft haben, muss die Politik, die in Teilen der Welt bereits das Aus für Verbrenner im Straßenverkehr beschlossen hat, binnen eines Jahrzehnts überzeugt werden. Japanische Hersteller preschen voran und nutzen dafür ausgiebig den Motorsport.

Eine neue Allianz aus den japanischen Herstellern Toyota, Mazda, Subaru, Yamaha und Kawasaki hat sich dieses Thema jetzt auf die Fahnen geschrieben. Ihr Ziel ist die Entwicklung CO2-neutraler Kraftstoffe. Im Zentrum steht dabei Wasserstoff, der sowohl für E-Fuels als auch die Direktverbrennung genutzt werden kann. Nissan und Honda fehlen in dieser Allianz.

Toyota pusht den Wasserstoff

Toyota hat mit dem GR Yaris H2 ein Modell für den Motorsport vorgestellt, in das Erfahrungen mit dem Wasserstoff-Corolla eingeflossen sind. Beide Boliden verfügen über den normalen 1,6-Liter-Dreizylinder aus dem GR Yaris, nur wird in seinem Inneren Wasserstoff emissionsfrei verbannt. Der Corolla nahm im Mai an der Super-Taikyu-Serie teil, Japans zweiter Liga hinter der Super GT.

Der größte Autokonzern der Welt gehört zu den größten Kritikern der Elektromobilität. Konzernchef Akio Toyoda (auch bekannt als Morizo-san) hat sich mehrfach kritisch zu batteriebetriebenen Fahrzeugen geäußert und fuhr persönlich auf dem H2-Corolla.

"Wir haben den ersten Schritt unternommen, mit einem Wasserstoff-betriebenen Motor anzutreten - mit dem Mindset, die Herausforderung anzunehmen. Ich kann mir vorstellen, dass die Situation in zehn Jahren ganz anders aussehen wird und hoffe, dass die Menschen dann zurückschauen werden, wie wir dieses Projekt positiv angegangen sind und jeden Moment davon genossen haben", sagt er.

Toyota bietet bereits seit 2014 mit dem Mirai bereits ein Brennstoffzellenauto an. Eigenen Angaben zufolge wurden bislang mehr als 10.000 Fahrzeuge in zwei Generationen gebaut. Wasserstoff ist auch für Motorradhersteller interessant. So prüfen derzeit Yamaha und Kawasaki diese Möglichkeit der Antriebe für Bikes und Quads. Der 'Auto Bild' zufolge könnten sich Honda und Suzuki anschließen. (Mehr zum Toyota GR Yaris H2)

Drei Biodiesel-Rennwagen für die Super-Taikyu-Serie

Doch auch der Biokraftstoff, in der Vergangenheit oft wegen seiner Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion und Palmölplantagen in tropischen Regenwäldern in der Kritik, feiert ein Comeback. Mazda ist bereits im November beim Super-Taikyu-Rennen in Okayama angetreten. Es handelte sich um einen auf dem Mazda 2 basierenden Biodiesel-Boliden mit dem Namen Demio.

Mazda Demio Biodiesel für die Super-Taikyu-Serie

Der Mazda Demio Biodiesel für die Super-Taikyu-Serie

Foto: Mazda

Der Kraftstoff basiert auf einer neuen Generation, die die Schwächen bisheriger Biokraftstoffe umgeht. Er wird überwiegend aus Algen und Speiseöl gewonnen. Der Kraftstoff mit dem Namen Euglena Susteo wird in einem öffentlich-privaten Project mit dem Namen "Your Green Fuel" gewonnen, in das Automobilindustrie, Hochschulen und die lokale Regierung Hiroshimas involviert sind.

Der Mazda trat in einer eigenen Klasse für nachhaltige Kraftstoffe an. Dem Hersteller zufolge war der Kraftstoff von der Leistungsausbeute her schon im August 2020 gleichwertig mit konventionellem Dieselkraftstoff.

2022 soll es Verstärkung geben, wenn Subaru und auch Toyota mit eigenen Biodiesel-Projekten in der Super-Taikyu-Serie bei allen Rennen antreten wollen.

Ein Fall für die Nordschleife?

Das Problem ist bislang die Einsatzmöglichkeit außerhalb Japans. Denn nicht nur die japanische Regierung muss überzeugt werden. Gerade in Europa, wo sich die Politik stark auf Elektroautos stützen will, um die Klimaziele zu erreichen, müsste große Überzeugungsarbeit geleistet werden, auch langfristig am Verbrennungsmotor festzuhalten.

Doch wo sollten solche Fahrzeuge eingesetzt werden? Am ehesten würde sich die Nürburgring-Nordschleife anbieten. Der Wasserstoff-Corolla oder der neue Yaris würde gut hineinpassen. Doch die Situation ist alles andere als einfach, denn es besteht keine Wasserstoffinfrastruktur am Nürburgring. Man ist gerade erst dabei, eine Elektroinfrastruktur für die neue Hybrid- und Elektroklasse aufzubauen.

Christian Stephani, Chef der Vermarktungsgesellschaft der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS), der VLN VV, sagt im Gespräch mit 'Motorsport.com Deutschland': "Wenn Toyota auf uns zukommt und ein Projekt mit uns starten möchte, sind wir für alles offen. Bisher hat das nicht stattgefunden. Deshalb sehe ich das Thema bei uns erstmal nicht."

Toyota müsste also die Infrastruktur selbst mitbringen. Das hat man bereits auf dem Fuji Speedway gemacht. Und der Motorsport-Ableger in Köln ist gar nicht so weit vom Nürburgring weg. Aussichtslos ist die Situation also nicht.

Was Biokraftstoffe angeht, ist Stephani optimistischer: "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in der Klasse AT (-G) eine höhere Nachfrage haben werden, die über die bisherigen Projekte von FourMotors und den Ford Mustang hinausgehen. Aber auch da kann keiner abschätzen, wo die Reise hingehen wird: Auf welches alternative Kraftstoffmedium wollen wir uns festlegen?" Das bleibt die Gretchenfrage in der gesamten Thematik alternativer Antriebe.

Es bleibt also spannend in der Entwicklung der Antriebe der Zukunft. In der momentanen Lage besteht viel Unsicherheit, auf welches Pferd gesetzt werden soll. Aber es bestehen in dieser Gemengelage auch große Chancen - gerade für den Motorsport.

Mit Bildmaterial von Toyota.

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