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Interview

Alvaro Bautista im Interview: "Mit Honda fühlt es sich an wie in der MotoGP"

Im exklusiven Interview erklärt Superbike-Pilot Alvaro Bautista, warum er sich bei Honda fühlt wie in der MotoGP und welchen Bedingungen er zurückkehren würde

Im vergangenen Jahr wurde Alvaro Bautista mit seinem Superbike-Debüt bei Ducati zur großen Sensation der Saison. Der Ex-MotoGP-Pilot gewann die ersten elf Rennen des Kalenders (insgesamt 16 Siege). Trotz des beispiellosen Einstiegs ist Bautista ein Jahr später nicht mehr bei Ducati.

Die Honda Racing Corporation (HRC) hat ihn auserkoren, das werksunterstützte Superbike-Projekt der japanischen Marke zu leiten und wieder zum Erfolg zu verhelfen. Honda gewann die ersten drei Superbike-Weltmeisterschaften (1988 bis 1990) und wiederholte den Titel 1997. Doch seither ist das nicht mehr gelungen.

Bei HRC wollen sie diese lange Durststrecke beenden und setzen alle Hoffnung Bautista, um ein Motorrad zu entwickeln, das sie zum Sieg führt. Auf dem Circuit de Barcelona, wo jüngst zwei Tage lang getestet wurde, haben wir mit Bautista über seine und Hondas Ambitionen sowie die MotoGP gesprochen.

Warum sich Bautista für Honda entschieden hat

Frage: "Wann haben Sie beschlossen, zu Honda zu wechseln, und warum?"

Alvaro Bautista: "Es begann alles im Sommer 2019, als ich die Erneuerung mit Ducati auf dem Tisch hatte. Da kam Honda und wollte ein völlig neues Projekt mit HRC starten in der Absicht, ein Siegermotorrad zu bauen."

"Sato San und Kuwata San (Projektleiter beziehungsweise Vizepräsident von HRC; Anm. d. R.) kamen direkt zu mir nach Hause nach Talavera (Madrid), um mit mir zu sprechen, was mir zeigte, dass das Interesse sehr groß war. Sie sagten mir, dass sie mir zu diesem Zeitpunkt nichts über das Projekt zeigen konnten, versicherten mir aber, dass sie ein Siegermotorrad für die Superbike-WM fertigstellen würden, dass man wieder gewinnen wolle."

Alvaro Bautista

2019 überraschte Bautista als SBK-Rookie auf der Ducati mit 16 Rennsiegen

Foto: LAT

"In diesem Moment fühlte ich mich von Honda sehr geschätzt, sehr geliebt, und das motivierte mich zu diesem Schritt. Im anderen Team (Ducati) wusste ich, was ich dieses Jahr haben würde, und Honda gab mir etwas Neues, auf das ich mich freuen konnte, genauso wie ich von der Idee begeistert war, als man mir das erste Mal anbot, in die Superbike-WM zu kommen."

"Also dachte ich: 'Wenn es so kommt, dann deshalb, weil es so sein muss', und ich habe den Schritt gewagt. Sie wissen, wenn HRC etwas will und alles in die Waagschale wirft, dann bekommen sie es. Ich weiß also, dass wir früher oder später die Chance haben werden, um den Titel zu kämpfen."

MotoGP-Rückkehr nicht ausgeschlossen, wenn...

Frage: "Und jetzt, wo Sie sich in dieses neue Projekt vertieft haben, was gibt Ihnen Honda, was Ducati Ihnen nicht gegeben hat?"

Bautista: "Honda steht mit einer kompletten Fabrik hinter mir. Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass ich in der MotoGP bin, die Ingenieure, die Behandlung, die Arbeitsweise, alles ist wie in der Königsklasse. Das Einzige, was sich ändert, ist, dass ich statt eines Prototyps ein Straßenmotorrad in der Box habe."

"Sie hören sich alle meine Kommentare an, sie entwickeln das Motorrad mit meinen Daten und Hinweisen weiter. Daran merke ich, dass ich ein Siegermotorrad aufbaue oder aufzubauen versuche. Was ich vorher hatte, war das Motorrad, und das war's, es gab keine Evolution. Das Motorrad hat gut funktioniert und das war's. Hier habe ich das Gefühl, dass ich mich in einem viel ehrgeizigeren Projekt befinde."

Frage: "Haben Sie immer noch die Seele eines MotoGP-Piloten oder die Hoffnung, eines Tages dorthin zurückzukehren?"

Bautista: "Ich bin ein Fahrer. Es ist klar, dass ich das Gefühl habe, dass ich in der MotoGP nicht in der Lage war, alles zu zeigen, was ich hätte zeigen können. Vielleicht, weil ich nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Ehrlich gesagt, wenn ich in der MotoGP mit einem Werksteam eine Chance hätte und eine Chance auf den Sieg hätte, würde ich es versuchen wollen."

"Aber nur unter diesen Bedingungen, denn jetzt bin ich in Superbike-WM mit einem Motorrad, das ein Gewinner sein wird, und ich will auch Spaß haben und um Siege kämpfen. Zurück in die MotoGP zu gehen, um auf einer Satelliten-Maschine zu fahren, ehrlich gesagt, nein. Ich war dort und es ist nicht das, was ich will."

Frage: "Cal Crutchlow wird LCR Ende der Saison verlassen. Honda hat dem Briten angeboten, mit ihm in der Superbike-WM Rennen zu fahren. Wäre Cal eine gute Gesellschaft?"

Bautista: "Wir befinden uns jetzt in einer Phase der Entwicklung des Motorrads, und das Team ist sehr neu. Es ist klar, dass Cal ein sehr erfahrener und schneller Fahrer ist, aber auch Leon (Haslam) fährt schon sein ganzes Leben lang Superbikes, sodass ich nicht glaube, dass Cal mehr einbringen kann als er. Aber das wäre in jedem Fall die Entscheidung von Honda, zu sehen, was er will und was nicht."

"Ich konzentriere mich mit Leon sehr auf die Entwicklung, und für ein gutes Projekt halte ich es für das Beste, mit den derzeitigen Fahrern weiterzumachen. Wir sind diejenigen, die das Motorrad aufbauen."

2020 in "einigen Rennen um den Sieg kämpfen"

Frage: "Gibt es ein klares Ziel für dieses Jahr, oder ist 2020 eine Saison der Vorbereitung?"

Bautista: "Wir hatten keines, bevor wir anfingen, und jetzt, nach allem, was passiert ist, noch weniger. Es ist klar, dass sowohl Honda als auch ich gewinnen wollen, aber wir haben uns kein kurzfristiges Ziel gesetzt."

"Wenn wir dieses Jahr gewinnen können, um so besser. Um den Titel zu kämpfen ist etwas anderes, erst recht bei seinem so straffen Kalender, der uns wehtut. Wenn wir es bis zum Ende der Saison schaffen, in einigen Rennen um den Sieg in zu kämpfen, wäre es ein Erfolg."

Frage: "In der MotoGP gibt es eine klare Dominanz von Marc Marquez, in der Superbike-WM sehen die Dinge mit Jonathan Rea ähnlich aus. Wie ist das in einem Sport mit einer solchen Leistungsdichte möglich?"

Bautista: "Es gibt viele Faktoren, Verletzungen kommen ins Spiel, ein bisschen Glück. Aber klar ist, dass es auf Kontinuität und Erfahrung ankommt."

"Marquez ist seit seinem Debüt in der MotoGP im selben Team. Er kennt alles perfekt, alle Teile sind an ihrem Platz, die Maschine ist wie für ihn gemacht, er fühlt sich stark, mit Selbstvertrauen. In einer Runde kann der Unterschied sehr klein sein, ein Tausendstel, aber es gibt viele andere Details, kleine Dinge, die zusammen einen großen Unterschied ausmachen."

"Hier ist es mit Rea genauso. Er ist schon lange bei Kawasaki, er kennt das Team, das ganze Werk arbeitet exklusiv für ihn, die Rennen, die Reifen, er hat alles im Griff. Viele Fahrer können eng beieinander liegen, aber am Ende gewinnt er immer. In diesem Sport mit so viel Gleichheit sind kleine Details entscheidend."

Redding und Ducati werden es schwerer haben

Frage: "Vergangenes Jahr haben Sie bei Ihrem Debüt in der Kategorie und mit dem Motorrad 16 Rennen gewonnen. Wo sehen Sie ihr ehemaliges Team mit Scott Redding?"

Bautista: "Es ist sehr schwierig, das zu tun, was ich vergangenes Jahr getan habe, und als Rookie 16 Rennen zu gewinnen. Redding hat jetzt mehr Erfahrung als ich im vergangenen Jahr, der Brite gewann 2019 auf diesem Motorrad."

"Allerdings sehe ich in diesem Jahr mehr Fahrer auf dem Spitzenniveau. Vergangenes Jahr waren es zu Beginn nur Rea und ich, aber jetzt sehe ich mehr Fahrer. Es wird also schwierig sein, das zu wiederholen. Aber ich schätze sie als gut und konkurrenzfähig ein, wobei die Ducati eine schwierige Maschine ist, um damit zu gewinnen."

Mit Bildmaterial von HRC.

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