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BMW exklusiv: Marc Bongers über die Entwicklung der S1000RR

Motorradsport-Direktor Marc Bongers spricht im Exklusiv-Interview über die Entwicklung der BMW S1000RR und gibt einen Ausblick auf die WSBK-Saison 2021

Die aktuelle BMW S1000RR absolviert in diesem Jahr ihre zweite Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft. Nach einer durchaus positiven Debütsaison mit vier Podestplätzen und einer Pole-Position wurden über den Winter einige Änderungen vorgenommen, die BMW weiter an die Spitze bringen sollen.

In Australien startete Tom Sykes mit einer Pole-Position in seine zweite BMW-Saison. In den Rennen konnte das Potenzial der 2020er-Version aber noch nicht in Podestplätze umgewandelt werden. Wir haben uns exklusiv mit BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers unterhalten, was BMW an der S1000RR modifiziert hat und welche Pläne es für die Zukunft gibt.

"Wir haben die Schwinge geändert, haben verschiedene Optionen bei den Gabelbrücken getestet und verschiedene Lenkkopfwinkel probiert", berichtet Bongers. "Ergonomisch haben wir mehrere Änderungen vorgenommen am Tank und auch beim Sitz. Die Fahrer sind diesbezüglich sehr empfindlich."

Neue Schwinge, neue Verkleidung und neues Kühlerpaket

"Zudem haben wir am Motor gearbeitet, doch das ist noch nicht abgeschlossen. Bei den kommenden Rennen kommen in diesem Bereich noch ein paar Neuerungen. In der Lockdown-Phase konnten wir im Windkanal arbeiten und werden in Aragon eine neue Verkleidung und ein neues Kühlerpaket verwenden. Davon versprechen wir uns noch Verbesserungen", berichtet der BMW-Motorradsport-Direktor im Exklusiv-Interview mit 'Motorsport.com'.

Eugene Laverty

Die Steifigkeit der Schwinge wurde für 2020 modifiziert

Foto: Motorsport Images

Was hat BMW an der Schwinge geändert? "Bezüglich des mechanischen Grips am Hinterrad waren wir an unsere Grenzen gestoßen. Durch die Kombination von lateraler und torsionaler Steifigkeit an der Schwinge haben wir neue Ziele gesetzt, um mehr Grip am Hinterrad zu generieren", erklärt Bongers.

Bei der Schwinge arbeitet BMW auch in diesem Jahr mit der erfahrenen Mannschaft von Eskil Suter zusammen. "Die Schwinge stammt von Suter. Die Werte und Berechnungen dafür werden von BMW intern gemacht. In Sachen Fertigung ist es eine Kooperation, was bei solch komplexen Teile auch nicht anders umsetzbar ist", schildert der BMW-Verantwortliche.

Beim Motor liegt BMW nach wie vor zurück

Während die Vorgängerversion der S1000RR immer mit ihrem starken Motor punktete, hat das aktuelle BMW-Superbike diesbezüglich noch etwas Rückstand. Was hat sich beim Motor im Vergleich zu 2019 getan? "Wir haben geringfügige Updates gehabt für Phillip Island. Diese Spezifikation verwenden wir nach wie vor. Wir haben aber ein paar Sachen in der Pipeline, die aber für kommendes Jahr geplant sind", kommentiert Bongers.

Tom Sykes

Die Fahrer wünschen sich von BMW mehr Leistung und Topspeed

Foto: Motorsport Images

Im Winter kündigte BMW an, an einer radikaleren Version der S1000RR zu arbeiten. BMW-Motorrad-CEO Markus Schramm ließ durchblicken, dass ein M-Modell kommen könnte (mehr Infos).

Ein radikaleres Modell mit einer höheren Drehzahl wäre für die Superbike-WM interessant, doch laut Bongers gibt es dafür nun doch keine konkreten Pläne. "Nach aktuellem Stand werden wir mit dem gleichen Triebwerk weitermachen", so der Niederländer.

Zuletzt wirkte es, als ob BMW etwas auf der Stelle tritt. Kawasaki, Ducati und Yamaha konnten bereits Rennen gewinnen. Honda arbeitet mit Hochdruck an der neuen Fireblade. BMW ist nur noch die fünfte Kraft in der Superbike-WM.

Eugene Laverty gibt präzise Feedbacks in Sachen Elektronik

"Es geht in die richtige Richtung, aber die Schritte sind relativ gering. Wir haben über das vergangene Jahr einige Änderungen gemacht", berichtet Bongers. "Statistisch gesehen sieht man, dass wir Fortschritte erzielen, auch was das Topspeed-Defizit angeht."

Von der Verpflichtung von Eugene Laverty hat sich BMW vor dem Saisonstart viel versprochen, doch bisher verhinderten unglückliche Umstände gute Ergebnisse. In Sachen Entwicklung ist der Nordire aber zweifellos für BMW ein wichtiger Baustein. Wie hilfreich sind die Kommentare des ehemaligen WSBK-Vize-Weltmeisters im Vergleich zu denen von Tom Sykes und Markus Reiterberger im Vorjahr?

Eugene Laverty

Eugene Laverty bringt sehr viel Erfahrung mit

Foto: BMW

"Alle Fahrer haben ihre Stärken. Markus fällt das sicher etwas heraus, weil er in der Vergangenheit ausschließlich BMW fuhr. Bei Laverty und Sykes kann man auf eine breitere Erfahrung in der Superbike-WM zurückgreifen. Sie fuhren bei verschiedenen Herstellern und haben viel erlebt. Aus diesem Grund können sie vermutlich besser schildern, wohin wir müssen", erklärt Bongers.

"Zwischen Tom und Eugene gibt es auch einige Unterschiede. Eugene kann bei der Elektronik präzisere Kommentare abgeben. Tom ist da weniger empfindlich", schildert Bingers. Eine noch größere Hilfe wäre es, wenn BMW mehr als zwei Fahrer im Feld hat. Wie ist der Stand in Sachen Kundenteam?

Mehr als zwei BMWs? Kommt ein Kundenteam dazu?

"Es gibt erste Gespräche, aber darüber können wir noch nichts Konkretes sagen, weil es noch keine Entscheidungen gibt. Das werden wir nur machen, wenn das ganze Paket stimmt", stellt Bongers klar und schließt nicht aus, sich für 2021 noch mit einem Kundenteam zu einigen: "Das ist durchaus möglich."

Abgesehen von Sykes' Pole-Position in Australien kann BMW in diesem Jahr noch keine zählbaren Erfolge vorweisen. Warum ist Sykes auf eine Runde deutlich schneller als im Renntrimm? "Wir haben sehr viel Energie investiert, um das zu verstehen. Es ist relativ typisch für Tom", deutet Bongers den speziellen Fahrstil des Ex-Champions an.

Marc Bongers

Teamchef Shaun Muir und BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers

Foto: BMW Motorrad

"In der Lockdown-Phase haben wir sehr viele Analysen betrieben, um das Problem durch Änderungen am Motorrad zu lösen und andererseits an Toms Arbeitsweise zu tüfteln. In Jerez waren wir diesbezüglich sehr zufrieden, auch wenn die Ergebnisse es nicht gezeigt haben. Es gab Probleme, die das überschattet haben", bedauert der BMW-Motorradsport-Direktor.

"In Lauf eins gab es einen Defekt und in Lauf zwei hatte er Vibrationen an der Bremse. Deshalb hatte er ab Rennmitte kein Gefühl mehr an den Händen und im Handgelenk. Deshalb war es nicht richtig aussagekräftig", ärgert sich Bongers über die verpasste Chance in Jerez.

Nach drei Renn-Wochenenden liegt Tom Sykes auf der zehnten Position der Fahrerwertung. Teamkollege Eugene Laverty ist 14. der WM. In der Hersteller-Wertung liegt BMW auf Position fünf hinter Kawasaki, Ducati, Yamaha und Honda.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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