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BMW-Geschäftsführer: Warum die WSBK für BMW sinnvoller ist als die MotoGP

Kein Interesse an der MotoGP: BMW-Geschäftsführer Markus Schramm erklärt im Exklusiv-Interview, warum die Superbike-WM die attraktivere Rennserie ist

In der abgelaufenen Saison kehrte BMW werksseitig in die Superbike-WM zurück. BMW-Motorrad-Geschäftsführer Markus Schramm machte das Comeback im Rennsport nach seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren möglich.

Während Vorgänger Stephan Schaller in seiner Zeit als BMW-CEO bei den Rennaktivitäten den Rotstift ansetzte, schlug Schramm einen anderen Kurs ein und brachte einen frischen Wind in die BMW-Rennabteilung.

"Mir stellte sich nicht die Frage, ob wir den Wiedereinstieg in die Superbike-WM wagen sollten. Es war absolut klar, denn der Motorsport ist ein Teil der DNA von BMW. Deshalb sollten wir auch vertreten sein", kommentiert Schramm die Rückkehr in die Superbike-WM.

Warum BMW die Superbike-WM bevorzugt

An der MotoGP zeigt BMW aber nach wie vor kein großes Interesse. Warum ist das so? "Ein wichtiger Punkt ist, dass wir vom Kundensport kommen. In der abgelaufenen Saison haben 120 Kundenfahrer an 25 Meisterschaften teilgenommen und 250 Podestplätze, 90 Siege und neun Meisterschaften eingefahren. Das steht bei BMW im Zentrum", stellt Schramm im Exklusiv-Interview mit 'Motorsport.com' klar und betont: "Die Superbike-WM ist die Spitze im serienmäßigen Motorradsport."

Markus Schramm

Dank Markus Schramm kehrte BMW werksseitig in die Superbike-WM zurück

Foto: BMW/Matteo Cavadini

Ein Engagement in der MotoGP würde demzufolge nicht zur strategischen Ausrichtung von BMW passen. "In der Superbike-WM gibt es im Vergleich zur MotoGP stärkere technische Synergie-Effekte. Der zusätzliche Markeneffekt im Bereich Dynamik ist meiner Meinung nach in der MotoGP marginal. Es würde nicht den Aufwand rechtfertigen, den wir reinstecken müssten. Für uns stehen ganz klar Kundensport und die Superbike-WM im Vordergrund", erklärt Schramm.

Knallharter Zeitplan: BMW kehrt in die Superbike-WM zurück

Im Mai 2018 übernahm der leidenschaftliche Marathon-Läufer bei BMW die Leitung der Motorradabteilung. Die werksseitige Rückkehr in die Superbike-WM war für Schramm eine Herzensangelegenheit. "Es war eine sehr aufregende Zeit", erinnert er sich. "Ich habe am 2. Mai angefangen und bereits am 3. Mai habe ich gesagt, dass wir über eine Rückkehr in die Superbike-WM nachdenken sollten. Dann lief die Maschinerie an."

"Wir haben auf der EICMA im November 20 Minuten vor der Pressekonferenz die Verträge mit Shaun Muir unterschrieben und dann bekanntgegeben, dass wir einsteigen und gleichzeitig die Marke M einführen. Vier Wochen später saß Tom Sykes zum ersten Mal auf dem Motorrad. In der Zwischenzeit waren die Kollegen von der Technik hart gefragt. Sie mussten aus einem nicht geplanten Bike ein WSBK-Bike machen", berichtet Schramm.

Markus Reiterberger

Binnen weniger Monate machte BMW die neue S1000RR für die WSBK bereit

Foto: LAT

Mit der 2019er-S1000RR startete BMW ein neues Projekt. Der enge Zeitplan setzte die Rennabteilung unter Druck. "Wir hatten natürlich bereits die Basis geschaffen für die Stockmaschine. Der Sprung zum richtigen Superbike ist aber noch einmal erheblich", bemerkt BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers.

Warum BMW mit dem Team von Shaun Muir zusammenarbeitet

"Wir haben bereits in der Saison 2016 mit Shaun Muir Racing (SMR) im Bereich Kundensport zusammengearbeitet", blickt Bongers zurück. "Damals hatten wir uns zuvor bereits an Althea gebunden. Wir erkannten aber, dass SMR sehr viel Potenzial hat. Sie hatten bereits damals einen professionellen Auftritt und haben professionell gearbeitet."

"Es gab für 2019 mehrere Teams, die in Frage kamen. Doch wir wählten SMR aus, weil wir bereits bei der ersten Zusammenarbeit erkannten, dass sehr viel Potenzial vorhanden ist", begründet Bongers die Wahl des Kooperationspartners in der Superbike-WM.

Markus Schramm

BMW-Motorrad-CEO Markus Schramm im Gespräch mit Redakteur Sebastian Fränzschky

Foto: BMW/Matteo Cavadini

Doch welche Entscheidungen werden von BMW und welche Entscheidungen werden von SMR getroffen? "BMW ist für die Entwicklung in allen Bereichen verantwortlich. SMR kümmert sich um die operative Seite", erklärt Bongers. "Sie stellen die Boxen-Ausrüstung, das Catering, die LKWs, die Crewchiefs und die Mechaniker. Wir steuern Ingenieure zu und begleiten die Arbeit vor Ort."

"Die gesammelten Daten besprechen wir gemeinsam und legen gemeinsam die Entwicklungsrichtung fest. BMW führt das schlussendlich durch. Die Fahrerwahl ist natürlich immer eine kritische Frage. Die Entscheidungen diesbezüglich werden gemeinsam getroffen", so Bongers.

Podestplätze in der Comeback-Saison

Das Comeback von BMW verlief rückblickend positiv. Tom Sykes brachte die neue S1000RR mehrfach aufs Podium und sicherte sich beim Heimrennen in Donington die Pole-Position. "Wir haben zumindest aus meiner Sicht die gesteckten Erwartungen deutlich übertroffen", kommentiert BMW-CEO Schramm.

"Wir haben auch auf Grund des kurzen Vorlaufs gesagt, dass es ein reines Lernjahr wird. Wir haben nicht mit dem Podium gerechnet, Tom Sykes natürlich schon", bemerkt Schramm. "Es war sicher nicht geplant, dass es schlussendlich vier Podestplätze wurden. Zudem lagen wir bei einigen Rennen auf Podestkurs, wurden dann aber technisch ausgebremst."

Tom Sykes

Tom Sykes zeigte eindrucksvoll das Potenzial der BMW S1000RR auf

Foto: LAT

"Durch die späte Entscheidung waren wir bei den ersten Rennen nicht vollkommen bereit", blickt BMW-Motorradsport-Direktor Bongers zurück. "Wir haben die ersten Rennen mit einem Stockmotor bestritten. Das limitierte natürlich unsere Konkurrenzfähigkeit. Trotzdem gelang es uns im Laufe der Saison, uns nach vorne zu arbeiten."

Was ist in der zweiten Saison möglich?

Für die WSBK-Saison 2020 hat sich BMW mit Eugene Laverty verstärkt. Zusammen mit Tom Sykes verfügt BMW somit über eine erfahrene und schlagkräftige Fahrerpaarung. Welche Ziele stecken sich die Münchner für das zweite Jahr nach der Rückkehr?

Eugene Laverty

BMW-Neuzugang Eugene Laverty bringt reichlich Erfahrung mit

Foto: BMW Motorrad

"Wir haben ganz klar gesagt, dass wir nicht kommen, um uns gleich wieder zu verabschieden", stellt BMW-CEO Schramm klar. "Es ist ein langfristiges Engagement. Deshalb haben wir auch die nötige Geduld, um das Projekt voranzubringen."

"Natürlich setzt man sich entsprechende Ziele, wenn man bestimmte Ziele bereits erreicht hat. Deshalb ist es unser Ziel, in der kommenden Saison auf den Erfolgen von 2019 aufzubauen und uns weiterzuentwickeln. Es muss also unser Ziel sein, das eine oder andere zusätzliche Podium einzufahren", erklärt Schramm und stellt klar: "Langfristig möchten wir natürlich ganz vorne mitmischen."

Mit Bildmaterial von LAT.

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