BMW: Langstrecken-WM und Superbike-WM bereichern sich gegenseitig
BMW schickt in beiden Meisterschaften Werksteams an den Start: Motorradsport-Direktor Marc Bongers erklärt, wie sich die Projekte gegenseitig befruchten
Mit der Präsentation der aktuellen S1000RR kehrte BMW in der Saison 2019 in die Superbike-WM zurück. Parallel zum WSBK-Projekt wurde auch in der Langstrecken-WM ein Team aufgebaut. Die Erfahrungen beider Meisterschaften sollen dabei helfen, das BMW-Superbike schneller voranzubringen. Wir haben uns exklusiv mit BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers unterhalten, wie sich die beiden Projekte gegenseitig befruchten.
"Die beiden Projekte bereichern sich gegenseitig", ist Bongers überzeugt. "Die Basis ist die WSBK-Maschine. Technisch ist das Langstrecken-Motorrad sehr ähnlich. Wir verwenden die gleiche Schwinge und abgesehen vom Füllstutzen auch den gleichen Tank. Der Rahmen und die Verkleidung sind ebenfalls identisch."
Doch hinsichtlich der Reifen gibt es einen gravierenden Unterschied. "In der Superbike-WM wird mit Einheitsreifen von Pirelli gefahren. Beim Langstrecken-WM-Projekt ist Dunlop unser Partner. Wir haben Zugriff auf Entwicklungs-Reifen. Dunlop ist ein Kooperationspartner und nicht nur ein Lieferant", erklärt Bongers.
Dennoch lassen sich Erfahrungen übertragen. "Wir waren mit dem Langstrecken-Bike drei oder vier Wochen vor dem WSBK-Saisonfinale in Estoril und konnten die Getriebeübersetzung schon vorher festlegen. Es gab zudem ein grundlegendes Profil von Kurve zu Kurve. Auch wenn es kleine Abweichungen gibt, kann man von den Daten profitieren", schildert Bongers.
BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers Foto: Motorsport Images
"Für die Saison 2021 wird ein neuer Kabelbaum entwickelt. Das erfolgt auch gemeinsam, obwohl die Anforderungen unterschiedlich sind. In der Langstrecken-WM wird mit Licht gefahren. Alles wird zentral gesteuert und davon profitieren beide Projekte", so Bongers.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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