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Ducati-Ärger über Drehzahl-Limit: Warum die Panigale V4R nicht höher drehen darf

Die Ducati Panigale V4R wurde in der Saison 2019 eingebremst: Der Technikdirektor der Superbike-WM erklärt, warum Ducati die Drehzahl nicht zurück bekam

Die Ducati Panigale V4R startete mit reichlich Schwung in die WSBK-Saison 2019. Das damals brandneue V4-Superbike bildete in Kombination mit Superbike-Rookie Alvaro Bautista eine extrem starke Kombination.

Serien-Weltmeister Jonathan Rea war mit seiner Kawasaki chancenlos. Nach drei Rennen entschieden die WSBK-Verantwortlichen, die Ducati Panogale V4R um 250 Umdrehungen pro Minute niedriger einzustufen. Im weiteren Saisonverlauf konnten die starken Leistungen der ersten Rennen nicht wiederholt werden. Kawasaki feierte dank Rea den fünften WM-Titel in Folge.

Dass Ducati nach wie vor mit der reduzierten Drehzahl von 16.100 Umdrehungen pro Minute fahren muss, sorgt im Lager der Italiener für Frust (was Ducati stört).

Marco Zambenedetti

Marco Zambenedetti würde gern mit der ursprünglichen Drehzahl arbeiten

Foto: Ducati

Ducati-Technikdirektor Marco Zambenedetti kann nicht nachvollziehen, warum Ducati nicht wieder mit der ursprünglichen Drehzahl fahren darf, da mittlerweile alle Gegner neue Motorräder mit teilweise neuen Drehzahllimits verwenden. Das in der Saison 2019 hergestellte Gleichgewicht gibt es laut Ducati nicht mehr.

Warum Ducati die 250 U/min nicht zurückbekommt

Wir haben WSBK-Technikdirektor Scott Smart mit diesem Problem konfrontiert. Smart verteidigt die Entscheidung, Ducati die 250 Umdrehungen pro Minute nicht zurückzugeben: "Es gibt eine Software von der Dorna, mit der ständig die Performance der Motorräder analysiert wird. Bei dieser Analyse wird deutlich, dass es im Fall der Ducati keine Anzeichen für eine zu niedrige Performance gibt."

Alvaro Bautista

Alvaro Bautistas Siege hatten zur Folge, dass Ducati eingebremst wurde

Foto: Motorsport Images

"Sollte die Performance der Ducati deutlich unter die der Kawasaki und Yamaha fallen, dann würden sie die 250 Umdrehungen pro Minute zurückerhalten", erklärt Scott Smart im Exklusiv-Interview mit 'Motorsport.com'.

Auch Kawasaki und Yamaha sind betroffen

Das Drehzahllimit in der Superbike-WM wird immer wieder heiß diskutiert. Zuletzt hörte man von Kawasaki kritische Stimmen, denn die 2021er-Version der ZX-10RR musste mit der gleichen Drehzahl fahren wie das Vorgängermodell.

Scott Smart erinnert sich an die beiden zurückliegenden Jahre: "Die Yamaha erhielt 2020 ein Facelift. Der Motor und das Chassis waren aber unterm Strich gleich geblieben. Die Verkleidung wurde verändert, es gab zudem einige kleine Detailänderungen. Die Drehzahl wurde beibehalten, weil wir argumentierten, dass die Änderungen nicht umfangreich genug waren."

Kawasaki ZX-10RR

Kawasaki ZX-10RR: Das 2021er-Modell durfte nicht höher drehen als die Vorgängermaschine

Foto: Kawasaki

"Das war auch bei Kawasaki zu Beginn der Saison 2021 der Fall. Sie waren der Meinung, dass der Motor als neu eingestuft wird. Doch die Realität war, dass nur ein Bauteil verändert wurde. Wir haben den Motor also nicht als neu eingestuft. Sie mussten also mit der bisherigen Drehzahl weitermachen", begründet der Technikdirektor die Entscheidung.

Drehzahl-Limit ermöglicht ausgeglichenen Rennsport

Trotz aller Kritik hat sich in den vergangenen Jahren herausgestellt, dass die Regeln in der Superbike-WM einen fairen Wettkampf ermöglichen. Mit Yamaha, Ducati und Kawasaki gibt es drei Hersteller, die aus eigener Kraft Rennen gewinnen können. BMW holte 2021 im Regen den ersten Sieg mit der M1000RR. Honda sucht fieberhaft nach dem Anschluss.

"Die BMW wird immer schneller. Honda hat einige Schwierigkeiten. Wir arbeiten mit ihnen daran, um zu verstehen, wie wir ihnen helfen können. Es gibt eine Arbeitsgruppe, bei der alle Hersteller vertreten sind. Jeder ist sich bewusst, welche Probleme entstehen, wenn man mit Serien-Motorrädern Rennen fährt. Alle ziehen an einem Strang", kommentiert Technikdirektor Scott Smart.

Mit Bildmaterial von Ducati.

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