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Ducati Panigale V4R im Detail

Mit dem neuen V4-Superbike hat Ducati das leistungsstärkste Motorrad im Feld, doch die Set-up-Arbeit stellt die Ingenieure vor einige Schwierigkeiten

Ducati beendete in der WSBK-Saison 2019 die jahrelange V2-Tradition und schickt mit der Panigale V4R erstmals ein Superbike mit vier Zylindern an den Start. Die mit MotoGP-Technologien ausgestattete V4-Maschine kreierte zu Saisonbeginn vor allem mit Blick auf die extrem hohe Drehzahl einige Kontroversen. Leistungsmäßig ist das Motorrad der Konkurrenz überlegen. Doch beim Chassis gibt es noch einige Problemzonen.

Wir haben uns exklusiv mit Ducati-Superbike-Technikdirektor Marco Zambenedetti unterhalten und nachgefragt, wie das Team die Entwicklung der neuen Maschine beurteilt. "Wir sind mit dem Projekt zufrieden, müssen aber konzentriert bleiben. Das Motorrad ist noch sehr neu", bemerkt der Italiener.

"Es gibt noch viel Arbeit zu erledigen. Wir stoßen an jedem Rennwochenende auf neue Probleme, die wir beheben müssen. Wir müssen jedes Mal eine neue Abstimmung erarbeiten", nennt Zambenedetti im Gespräch mit 'Motorsport.com' die größte Hürde für das Ducati-Werksteam.

Erfahrungen der 1199-Ära nahezu nutzlos

Nach sieben titellosen Jahren greift Ducati in diesem Jahr endlich wieder nach dem Titel. Die Erfahrungen der 1199 Panigale nützen den Italienern aber nicht allzu viel. "Ehrlich gesagt können wir nicht viele Erfahrungen nutzen, die wir mit dem V2-Bike gesammelt haben", gesteht Zambenedetti.

Chaz Davies

Von 2013 bis 2018 setzte Ducati in der Superbike-WM die 1199 Panigale ein

Foto: LAT

"Wir haben an den Rennwochenenden und bei den Tests die gleiche Arbeitsweise. Zudem wissen wir, wie wir mit den Reifen umgehen müssen. Doch die Motorräder sind sich beim Motor, dem Aufbau, den Federelementen und der Aerodynamik so unterschiedlich, dass wir Schwierigkeiten haben, bestehendes Wissen zu nutzen", schildert der Ducati-Ingenieur.

"Wie haben bei der V4-Maschine alle Erfahrungen und Lehren aus der MotoGP einfließen lassen, auch mit Blick auf die Steifigkeit. Wir erkannten, dass uns das Monocoque der V2-Panigale einige Grenzen setzte. Deshalb haben wir angestrebt, eine Lösung zu finden, das Motorrad für alle Fahrer fahrbarer zu machen", nennt Zambenedetti den Grund für den Alurahmen der V4-Panigale.

"Wir denken, dass wir diesbezüglich etwas gefunden haben. Beim R-Modell haben wir eine weitere Anpassung vorgenommen", spielt er die Aussparung im vorderen Bereich des Rahmens an. Durch etwas weniger Steifigkeit soll das Gefühl für das Vorderrad verbessert werden.

Warum Chaz Davies zu kämpfen hat(te)

Bis zum Rennwochenende in Laguna Seca konnte nur Alvaro Bautista mit der V4-Ducati Rennen gewinnen, während Teamkollege Chaz Davies einige Probleme hatte. Wie erklärt sich Zambenedetti das? "Es geht immer darum, die perfekte Verbindung zwischen dem Motorrad und dem Fahrer zu finden. Chaz fuhr viele Jahre die V2-Maschine und konnte damit ans Limit gehen. Er konnte das maximale Potenzial der Maschine ausloten", erinnert er an die vergangenen Jahre.

Marco Zambenedetti

Marco Zambenedetti nennt die Gründe für Chaz Davies' Probleme

Foto: Ducati

"Die Ergebnisse spiegeln nicht exakt wieder, wie gut Chaz mit dem Motorrad zurechtkommt. Ich spreche von Thailand, Imola, Jerez und auch von Misano, wo es technische Probleme gab", kommentiert der Ducati-Verantwortliche und stellt fest: "Alvaro hat die Charakteristik der Maschine am besten interpretiert."

Davies' Anpassung an die neue Maschine wurde immer wieder gestört. Bei den Wintertests war der Waliser nicht fit. Später fehlte im Rahmen der Rennwochenenden die Zeit, um Experimente zu machen. "Es ist schwierig, sich an einem Rennwochenende anzupassen. Jeder Kurs stellt uns vor neue Aufgaben. Bei den Tests hatten wir ein bisschen Pech, was das Wetter angeht. In Misano regnete es und auch beim Test in Imola war es nass", berichtet Zambenedetti.

Rinaldi erklärt Bautistas speziellen Fahrstil

Michael Ruben Rinaldi wechselte wie Chaz Davies von der V2-Panigale zum V4-Bike. Wie hat er die Umstellung erlebt? "Ich denke, es ist nicht zu schwierig, aber es gibt nur einen Stil. Bautista kommt aus der MotoGP und hatte somit die perfekte Vorbereitung. Chaz und ich fuhren das V2-Bike, ein komplett anderes Motorrad", erklärt der ehemalige Superstock-Champion.

Michael Ruben Rinaldi

Michael Ruben Rinaldi orientiert sich an Alvaro Bautistas Daten

Foto: LAT

"Ich passe mich an das Motorrad an und studiere die Daten von Alvaro. Er fährt anders und ich verbessere mich, indem ich mir seine Daten anschaue. Für ihn ist es normal, so zu fahren. Ich komme von der Stockmaschine und fuhr dann das V2-Superbike. Für Chaz ist es noch schwieriger, denn er fuhr fünf Jahre lang mit der V2-Maschine", bemerkt Rinaldi. "Ich denke aber, dass er sehr schnell ist."

"Bautistas Stil ist perfekt für unser Motorrad. Vielleicht ist der Fahrstil eines anderen MotoGP-Fahrers nicht perfekt", grübelt Rinaldi und erklärt, wie Bautista die V4-Ducati bewegt: "Er bremst vermutlich an den gleichen Punkten oder noch eher als ich. Doch er lässt das Motorrad quer in die Kurve rutschen. Dadurch ist sein Motorrad im Kurvenscheitel schon bereit für den Ausgang."

"Er muss nur noch Gas geben und der Linie folgen. Das fällt mir schwer. Ich begann in diesem Jahr damit, die Hinterradbremse zu verwenden. Das habe ich zuvor nie bei einem Superbike gemacht. Doch bei diesem Motorrad muss man sie verwenden. Ich konnte mich dadurch verbessern. Es funktioniert", schildert der Barni-Ducati-Pilot.

Mit Bildmaterial von LAT.

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