"Es hörte sich merkwürdig an" - Kostete ein Irrtum Alex Lowes den Sieg?
Kawasaki-Pilot Alex Lowes zeigt bei der Superbike-WM in Magny-Cours eine beeindruckende Aufholjagd, nachdem er fälschlicherweise die Rennlinie verlässt
Beeindruckende Aufholjagd: Alex Lowes flog regelrecht durchs Feld
Foto: Kawasaki Kawasaki
Kawasaki hatte bei der Superbike-WM in Magny-Cours das Zeug, in allen drei Rennen um den Sieg zu kämpfen. Ein Sturz im chaotischen Samstags-Rennen brachte Alex Lowes um die Chance, das Rennen zu gewinnen. Im Sprint musste sich Lowes nur knapp Ducati-Pilot Nicolo Bulega geschlagen geben. Und im zweiten Hauptrennen war Lowes schnell genug für den Sieg, verlor durch einen Irrtum zu Rennbeginn aber viel Zeit.
"Im zweiten Rennen hatte ich einen guten Start, aber in Kurve 6 und 7 spürte ich plötzlich ein Problem, das so groß war, dass ich davon ausging, dass es das Ende meines Rennens war. Ich habe die Kupplung gezogen und bin von der Linie gefahren", beschreibt Lowes die Szene in der ersten Rennrunde.
Der Kawasaki-Pilot schaute nach unten in der Erwartung, dass das Motorrad Öl verliert. Da er nichts sah, startete er das System neu und setzte das Rennen fort. "Ich fuhr weiter, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass das Motorrad in Ordnung war", so der Brite.
"Ich achtete in der folgenden Runde darauf, ob alles okay ist", berichtet Lowes. Aber warum war Lowes so überzeugt, dass etwas nicht stimmt? "Es hörte sich merkwürdig an. Ich vermutete, dass es vom Motor kommt", erklärt Lowes auf Nachfrage von Motorsport-Total.com. "Ich spürte zudem eine starke Vibration", so der Kawasaki-Werkspilot.
"Ich bin froh, dass es nicht das Ende des Rennens war, denn es war ein gutes Rennen für uns, obwohl ich viele Fahrer überholen musste", kommentiert Lowes. "Das Motorrad lief gut, es war nicht langsamer geworden. Lediglich am Kurveneingang war es etwas merkwürdig", schildert er.
Das Fahrverhalten der Kawasaki begeistert Alex Lowes
Die Aufholjagd spülte Lowes von P19 bis auf P4. "Einige Fahrer waren verletzt, aber seit der ersten Runde auf Phillip Island ist das Vertrauen, das ich in die Front der Kawasaki habe, und die Möglichkeit, zu überholen, einer der Punkte, die ich am meisten genieße", freut sich Lowes.
Alex Lowes lobt vor allem die Agilität bei Richtungswechseln Foto: Kawasaki
"Aber ich bin glücklich über einen Podiumsplatz. Vielleicht war mein Motorrad in den letzten Runden besser als das von Nicolo, sodass ich vielleicht eine Chance gehabt hätte, das Rennen zu gewinnen - aber ich kann nicht enttäuscht sein. Das Team macht einen tollen Job und wir waren wieder auf dem Podium", freut sich Lowes über P2 im Superpole-Rennen.
Ist Lowes überrascht, dass er in allen drei Rennen Siegchancen hatte? "Das Motorrad funktioniert wirklich sehr gut. Das Team arbeitet sehr gut. Wir blicken auf ein erfolgreiches Wochenende zurück", bilanziert der Brite, der in diesem Jahr einen großen Schritt gemacht hat.
Die offensichtliche Schwäche der Kawasaki ZX-10RR hat Lowes akzeptiert. "Ja, uns fehlt Motorleistung. Es gibt Stellen auf der Strecke, auf denen wir nicht dagegen halten können. Beim Kampf gegen Nicolo war ich nach den Geraden zu weit weg, um ihn zu überholen. Doch dafür ist das Motorrad in den Kurven sehr agil", erklärt er.
Alex Lowes stürzte am Samstag in Führung liegend und schied daraufhin aus Foto: Motorsport Images
Warum Kawasaki die Mehr-Drehzahl nicht nutzen kann
Im Vergleich zur WSBK-Saison 2023 wurde die Kawasaki in Details optimiert. Das Reglement bot einige Freiheiten. So konnte Kawasaki einige Motorinnereien anpassen und die Motordrehzahl anheben. Aber die Mehr-Drehzahl hilft laut Lowes nur beim Herunterschalten. "Wir können den Motor nicht so tunen, dass wir mehr Leistung bei hohen Drehzahlen erzeugen. Dann leidet die Zuverlässigkeit", gesteht er.
Die Kawasaki ZX-10RR wurde für 2024 in Details optimiert Foto: Kawasaki
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