Jonathan Rea über den Test-Sturz in Misano: "Hat mein Ego angekratzt"
Superbike-Weltmeister Jonathan Rea muss sich beim Misano-Test hinter Ducati-Pilot Scott Redding einreihen: Der Grip des neuen Asphalts bereitet Kawasaki Probleme
Kawasaki-Werkspilot Jonathan Rea hat den Misano-Test auf Position zwei beendet (zum Testbericht). Mit einer 1:33.206er-Zeit verpasste Rea die Bestzeit von Ducati-Pilot Scott Redding um 0,139 Sekunden. Ein Sturz beim Auftakt am Mittwoch bescherte der Kawasaki-Crew zusätzliche Arbeit. Rea blieb unverletzt, ärgerte sich aber über seinen Fehler.
"Es war merkwürdig, nach so einer langen Pause wieder sein Tempo zurückzufinden. Das bereitete mir zu Beginn einige Problem, wenn ich ehrlich sein soll", gesteht Rea und nimmt den Sturz auf seine Kappe: "Ich war zu weit innen und wollte nicht so stark bremsen. Deshalb richtete ich das Motorrad auf und fuhr geradeaus in den Kies."
"Ich erwartete, dass es an dieser Stelle eine kleine Auslaufzone gibt, doch da war nur Kies. Meine Motocross-Fähigkeiten waren auf Phillip Island ziemlich gut, doch hier ging mir das Talent aus", scherzt Rea und bemerkt: "Es hat mein Ego angekratzt."
Der neue Asphalt erfordert Anpassungen
An den beiden Testtagen wurden an Reas Kawasaki zahlreiche Abstimmungen probiert. "Wir konnten verschiedene Geometrien probieren. Das ist normalerweise an den Renn-Wochenenden nicht möglich", erklärt der Nordire. "Es gab nicht viele Teile, die wir testen mussten."
Jonathan Rea war von der extremen Haftung zu Beginn überfordert
Foto: Kawasaki
Der neue Asphalt in Misano bereitete Kawasaki einige Probleme. "Ich musste meinen Fahrstil ein bisschen anpassen. Wir änderten die Abstimmung, um ein bisschen Haftung wegzunehmen. Ich fühlte mich noch nicht zu 100 Prozent wohl, aber es wurde besser, als die Haftung weniger wurde", kommentiert Rea.
"Nach sechs oder sieben Runden fühlte ich mich wohler. Mit Rennreifen war ich sehr schnell und hatte genug Selbstvertrauen, um zu pushen", erklärt der Titelverteidiger.
Crewchief relativiert Reddings Fabelzeit
Crewchief Pere Riba bestätigt Reas Eindrucke bezüglich des neuen Asphalt: "Dieser Kurs ist auf Grund des neuen Asphalts wie eine neue Strecke. Die Haftung ist beeindruckend. Es ist komplett verrückt! Mit dem Qualifying-Reifen war Johnny 1,5 Sekunden schneller als im Vorjahr."
Kawasaki-Crewchief Pere Riba macht sich keine Sorgen
Foto: Kawasaki
Riba bleibt mit Blick auf Reddings Bestzeit (was Redding zum Test sagt) gelassen. "Johnny fuhr eine 1:33.4er-Runde. Er war mit Rennreifen der schnellste Fahrer. Mit Qualifying-Reifen machte er bei der ersten Runde einen Fehler. In der zweiten Runde kam er auf 1:33.2 Minuten. Es hätte eine 1:32.9 oder 1:33.0 werden können", so der Crewchief des Weltmeisters.
Nach der Rückreise nach Spanien wird Kawasaki einen weiteren Test absolvieren. Unweit des Teamquartiers fahren Jonathan Rea und Alex Lowes auf dem GP-Kurs in Barcelona. Der Test findet am 8./9. Juli statt.
Mit Bildmaterial von Kawasaki.
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