Kawasaki ZX-10RR: Warum nur das Werksteam an der Spitze fährt
Leon Haslam analysiert im Exklusivgespräch, warum die privaten Kawasaki-Teams trotz nahezu identischem Material im Schatten des Werksteams stehen
Kawasaki feierte in den vergangenen Jahren große Erfolge in der Superbike-WM. Jonathan Rea trug maßgeblich zu den Siegen und WM-Titeln bei. Seit der Saison 2015 ist der Brite ungeschlagen.
Während das Kawasaki-Werksteam die Benchmark in der Serie ist, kämpfen die privaten Kawasaki-Teams mit einigen Problemen. Abgesehen von Puccetti-Pilot Toprak Razgatlioglu konnte keiner der privaten Kawasaki-Piloten in Podestnähe vordringen.
Wir haben bei Werkspilot Leon Haslam nachgehakt, warum zum Beispiel WSBK-Laufsieger Jordi Torres mit der Pedercini-Kawasaki meist nur im Mittelfeld landet. "Toprak fährt mit dem gleichen Material wie wir. Er hat einen Werksvertrag. Bei Jordi bin ich mir nicht sicher", grübelt Haslam.
"Durch die Regeln hat jeder Zugang zum gleichen Material. Wenn ihnen etwas auf uns fehlt, dann liegt es vermutlich nicht am Motorrad sondern an den Leuten dahinter", vermutet Haslam. "Ich rede von den Elektronikexperten und so weiter."
Leon Haslam mit Kawasaki-Crewchief Marcel Duinker
Foto: Kawasaki
"Bei Ducati ist es ähnlich", erkennt Haslam. "Eugene Laverty ist einer der besten Fahrer, doch er fährt meiner Meinung nach nicht gerade im besten Team. Es ist also unmöglich für ihn, das volle Potenzial der Ducati auszuloten. Die Basis der Motorräder ist identisch, aber auf der Strecke ist es ein anderes Motorrad."
"Es geht nicht nur um den Fahrer und das Motorrad sondern um das komplette Umfeld", betont Haslam im Gespräch mit 'Motorsport.com'.
"Das Team ist sehr wichtig, die Finanzen sind von großer Bedeutung und natürlich auch die Mitarbeiter. Wenn man nicht über zwei oder drei sehr fachkundige Elektronik-Ingenieure verfügt, dann spielt es keine Rolle, wie gut man als Fahrer ist", so der Kawasaki-Werkspilot.
Mit Bildmaterial von Kawasaki.
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