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Marco Melandri über WSBK 2012: "BMW half uns dabei, die WM zu verlieren"

Mit BMW hatte Marco Melandri seine wohl beste Chance, in der WSBK den Titel zu holen - Rückblickend erinnert er sich, wie Stephan Schaller BMW vom Kurs abbrachte

Nach einigen durchwachsenen Jahren mit Kundenteams kehrte BMW in der abgelaufenen WSBK-Saison werksseitig in die Serie zurück und erzielte mit der neuen S1000RR ansprechende Leistungen. Langfristig gesehen möchte BMW den WM-Titel nach München holen.

Vor sieben Jahren war es Marco Melandri, der als BMW-Werkspilot nach dem Titel griff. Ausgerechnet beim BMW-Heimspiel auf dem Nürburgring kam Melandri vom Kurs ab. Im Gespräch mit 'Motorsport.com' erinnert sich der Italiener, was damals passierte.

Marco Melandri, GRT Yamaha WorldSBK
Helm: Marco Melandri, GRT Yamaha WorldSBK
Marco Melandri, GRT Yamaha WorldSBK
Marco Melandri, GRT Yamaha WorldSBK
Marco Melandri, GRT Yamaha WorldSBK
Marco Melandri, GRT Yamaha WorldSBK
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"Die Saison damals war für mich eine der schönsten, gleichzeitig war es eine der schlimmsten", blickt Melandri auf die WSBK-Saison 2012 zurück. Nach seinem Superbike-Debüt im Jahr zuvor musste sich Melandri einen neuen Arbeitgeber suchen, denn Yamaha beendete das WSBK-Projekt, obwohl Melandri auf Anhieb Vizeweltmeister wurde.

Bei BMW konnte Melandri etwas bewegen. "Es war toll, weil ich auf ein Motorrad stieg, mit dem niemand fahren wollte. Ich brachte meine ehemalige Mannschaft von Yamaha mit. Dadurch entwickelte sich das Motorrad extrem weiter. Es war eine tolle Gruppe, die ich um mich herum hatte. Die Italiener arbeiteten sehr gut mit den Deutschen zusammen. Es gab tolle Beziehungen untereinander", erinnert sich Melandri.

Wieso BMW in der Saison 2012 den WM-Titel verlor

Im Sommer 2012 wurde Melandri durch Siege und konstant gute Ergebnisse zu einem der WM-Kandidaten. Er reiste als Führender zum BMW-Heimspiel an den Nürburgring. Vor dem Rennwochenende in Deutschland hatte Melandri 308,5 Punkte auf seinem Konto. Der spätere Weltmeister Max Biaggi (Aprilia) lag 18,5 Punkte zurück. Tom Sykes (Kawasaki), der schlussendlich Vizeweltmeister wurde, hatte vor dem Nürburgring-Wochenende 41 Punkte Rückstand auf Melandri.

Marco Melandri

Marco Melandri reiste als klarer WM-Leader zum BMW-Heimspiel an den Nürburgring

Foto: LAT

Ausgerechnet beim BMW-Heimspiel kam es zur Wende im Kampf um den Titel. Melandri erinnert sich: "Als wir die Meisterschaft drei Rennwochenenden vor dem Ende der Saison anführten, kam der große BMW-Chef am Samstag am Nürburgring und meinte: 'Nächstes Jahr machen wir alles dicht. Alle können nach Hause gehen.'"

"Wenn man drei Wochenenden vor dem Saisonende die Meisterschaft anführt, dann muss man extrem konzentriert sein. Es war ein komplettes Desaster für alle. Ich stürzte in fünf Rennen vier Mal. Ich war nie jemand, der so oft stürzte. Ich würde rückblickend sagen, dass BMW uns dabei half, die WM zu verlieren. Der Boss war verantwortlich dafür", ärgert sich Melandri über Stephan Schaller, der im Juni 2012 bei BMW das Ruder übernommen hatte.

Ärger über Stephan Schaller, Lob für Bernhard Gobmeier

"BMW nahm die Superbike-WM bis dahin sehr ernst. Das große Problem war der Chef, der damals zu BMW stieß. Bei seiner Ankunft beendete er die Motorsport-Projekte. Er wusste nichts darüber", kritisiert Melandri die Entscheidungen von Ex-BMW-Manager Schaller. "Zuvor war (Bernhard) Gobmeier mein Chef. Er war ein sehr guter Boss."

Ex-BMW-Manager Stephan Schaller zog beim Werksteam den Stecker

Foto: BMW

Für Gobmeier hat Melandri nur Lob übrig: "Er verstand, dass man den Leuten Verantwortung übertragen muss. Jeder war involviert, vom Bereich Chassis über die Schwinge, den Motor über zur Elektronik. Alle waren sehr motiviert, weiter zu wachsen. Wir leisteten tolle Arbeit. Diese Zeit zählt zu den schönsten Erinnerungen."

Und wie beurteilt Melandri das aktuelle WSBK-Projekt von BMW? "Ich kann nicht genau beurteilen, was jetzt anders ist als damals. Dazu muss man sich in der Box bewegen", bemerkt er.

"Es ist immer schwieriger, neu zu beginnen, anstatt ein existierendes Projekt fortzuführen. Sie verfügen über ein gutes Motorrad. Sie benötigen Zeit, um wieder zu wachsen. Doch in der Saison 2020 wird Eugene (Laverty) eine Hilfe sein. Ich traue ihnen einiges zu", so der ehemalige BMW-Werkspilot.

Mit Bildmaterial von LAT.

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