Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Melandris Fahrwerks-Schwingungen: "Haben Ideen, aber keine Lösungen"

Ducati fehlen die Antworten für die Fahrwerksprobleme bei Marco Melandri – Besonders gefährlich: Durch die extremen Schwingungen kommt es zu Bremsausfällen.

Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team, Chaz Davies, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Jonathan Rea, Kawasaki Racing, Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team
Marco Melandri, Aruba.it Racing-Ducati SBK Team

Marco Melandri kämpft seit dem Start der Superbike-WM-Saison 2018 mit dem Fahrwerk seiner Ducati Panigale. Auf den Geraden schaukelt sich die Maschine des klein gewachsenen Italieners vor allem in den Rennen immer wieder auf und kreiert gefährliche Situationen. Sowohl in Buriram (Thailand) als auch in Aragon (Spanien) kosteten die Fahrwerksunruhen bessere Ergebnisse. Melandri betonte immer wieder, dass Ducati Antworten finden muss, doch bisher tappen die Ducati-Corse-Ingenieure im Dunkeln.

In der WM hat Melandri nach dem Doppelerfolg auf Phillip Island (Australien) die WM-Führung eingebüßt. Aktuell ist er WM-Dritter. Auf Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) fehlen nach drei von 13 Wochenenden 18 Punkte. "Mit Phillip Island war ich sehr zufrieden. In Buriram war ich schnell genug, um gewinnen zu können, doch wir kämpften mit großen Stabilitätsproblemen. Es war richtig schwierig auf den Geraden. Auch in Aragon war es ein Problem. Ich war schnell, aber ich konnte keine Überholvorgänge starten. Jedes Mal, wenn ich meine Linie änderte, wurde das Motorrad sehr unruhig", ärgert sich Melandri.

"Oft muss ich im vierten oder fünften Gang bewusst in den Drehzahlbegrenzer fahren, um die Maschine zu stabilisieren. Ich kann dann nicht in den sechsten Gang schalten. Der Drehzahlbegrenzer ist die einzige Möglichkeit, die Maschine zu stabilisieren. Doch dann bin ich 20 km/h langsamer", schildert der Ducati-Werkspilot.

Einige kritische Stimmen behaupten, Melandri würde die Fahrwerksunruhen durch seine extremen Abstimmungen provozieren. Da der Italiener extrem klein ist, bevorzugt er ein Set-up, mit dem sich die Maschine einfacher umlegen lässt. Er favorisiert einen hohen Schwerpunkt für mehr Agilität. "Wenn wir versuchen, die Stabilität zu verbessern, dann verlieren wir Performance in den Kurven", bestätigt er.

Ist die Panigale der Startnummer 33 zu hoch abgestimmt? "Jeder hat eine Lösung, doch wir haben bei Ducati sehr viele Ingenieure. Sie arbeiten sehr hart. Wenn es so einfach wäre, dann hätten wir es längst behoben. Chaz (Davies) fährt sein Motorrad etwa zehn Millimeter höher als ich. Sein Motorrad ist höher als meins und er hat keine Probleme. Jeder hier meint Lösungen zu haben, doch niemand kennt die Situation in unserer Box", ärgert sich Melandri im Gespräch mit 'Motorsport.com'.

Und was verursacht das Problem laut Melandri? "Es muss eine Kombination verschiedener Faktoren sein. Wenn wir wissen würden, was diese Probleme verursacht, dann würden wir es beheben. Auf jeder Strecke entwickelt sich das Problem anders. Manchmal entsteht die Unruhe an der Front, manchmal im Heck. Es ist sehr schwierig. Im Laufe eines Wochenendes fehlt uns die Zeit dafür. Am Freitag ist es oft nicht so schlimm, doch dann wird es von Tag zu Tag immer schlimmer. Das ist wirklich schwierig."

"Wir haben Ideen, aber keine Lösungen", gesteht Melandri. "Bei den Tests haben wir versucht, das Problem zu rekonstruieren, doch es trat nie auf. Wie gesagt, zu Beginn eines Rennwochenendes ist es meist okay und wird dann immer schlimmer. Das erschwert die Analysen." Ducati tappt also völlig im Dunkeln. "Manchmal hilft mir der Windschatten dabei, manchmal macht er es schlimmer", so Melandri.

Die Konstruktion der Panigale unterscheidet sich deutlich von den Superbikes der Konkurrenz. Das futuristische V2-Superbike aus Bologna besteht aus einem sehr steifen Monocoque, das direkt an den Motor geschraubt wird. Das Hinterrad wird durch eine Einarmschwinge geführt. Könnte die Schwinge der Grund des Problems sein? "Nein, das denke ich nicht", kommentiert Melandri und erklärt: "Im vergangenen Jahr war es kein Problem. Das Motorrad ist unverändert. Wir verwenden die gleiche Schwinge wie im Vorjahr."

Teamkollege Davies kann nicht nachvollziehen, was bei Melandri schief läuft. "Ich habe überhaupt keine Probleme damit. Bei Xavi (Fores), Rinaldi und Giugliano gab und gibt es keine Probleme. Auch bei Marco war es im vergangenen Jahr noch kein großes Problem", vergleicht der Brite.
"Ich hatte mit der Panigale nie diese Stabilitätsprobleme auf den Geraden. Ich vermute, es hängt mit Marcos Gewichtsverteilung oder Größe zusammen. Alle fragen, was mit der Abstimmung nicht stimmt, doch keiner der anderen Ducati-Fahrer kämpft mit diesem Problem. Ich weiß es nicht. Seine Crew muss das Problem beheben", fordert Davies.

Bisher hatten die Wackler keine ernsten Folgen. Doch das Risiko ist groß. Zuletzt erlebte Melandri in Aragon eine Schrecksekunde, als die Vorderradbremse nicht wie gewohnt funktionierte. "Das Motorrad war unruhig und beim ersten Bremsversuch hatte ich keinen Druck", berichtet der ehemalige MotoGP-Pilot.
Die Bremsprobleme stehen im direkten Zusammenhang mit den Wacklern auf den Geraden. Wenn das Vorderrad so unruhig ist wie bei Melandris Maschine, dann drücken die Bremsbeläge die Kolben im Sattel nach außen. Der Fahrer muss in diesem Fall mindestens zwei Mal pumpen, bis ausreichend Bremsdruck aufgebaut werden kann. Bei über 300 km/h kann das zu gefährlichen Situationen führen.

Brembo entwickelte einen Bremssattel, der dieses Problem verhindern soll. In der MotoGP kommt diese Neuentwicklung zum Einsatz. "Wir verwenden die gleichen Bremssättel", kommentiert Melandri und stellt die Brembo-Entwicklung damit in Frage. "Ich musste zwei Mal pumpen, bis die Bremswirkung einsetzte. Bei diesem Tempo verpasst man die Kurve, wenn man ein zweites Mal pumpen muss. Ich musste geradeaus fahren", schildert er den Vorfall beim Lauf in Aragon.

Was wird unternommen, um die Bremsprobleme in den Griff zu bekommen? "Die Lösung wäre, das Motorrad stabiler zu machen. Das Motorrad war extrem instabil. Wenn es sich so stark aufschaukelt, dann ist das etwas Ungewöhnliches. Es ist nicht normal", stellt Melandri klar.

"Wenn sich das Motorrad stabil verhält, dann habe ich keine Angst vor einem Bremsversagen. Doch wenn die Maschine so unruhig ist, dann bremse ich eher, weil ich weiß, dass es ein Problem geben könnte. In Aragon blendete ich das aber aus. Es war die letzte Runde und ich wollte mich zurückkämpfen", so Melandri.

Vorheriger Artikel WSBK Aragon: Melandri gewinnt Pole-Krimi gegen Rea
Nächster Artikel WSBK Assen: Was lief am Sonntag bei Ducati schief?

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland