Nur eine Sekunde zurück: Markus Reiterberger zeigt starkes WM-Comeback
BMW-Ersatzpilot Markus Reiterberger setzt sich bei der Superbike-WM stark in Szene und schwärmt von der Zusammenarbeit mit Toprak Razgatlioglus Crewchief
Markus Reiterberger zeigte bei seiner WSBK-Rückkehr eine fehlerfreie Vorstellung
Foto: BMW Motorrad by Speedbrain
Lediglich 1,014 Sekunden fehlten Markus Reiterberger am Trainings-Freitag bei der Superbike-WM in Cremona auf die Bestzeit (zum FT2-Bericht). Mit der BMW M1000RR von WM-Leader Toprak Razgatlioglu kam Reiterberger von Beginn an sehr gut zurecht. Nach den beiden Trainings wirkte der Obinger sehr zufrieden.
"Es war ein schöner Tag", beginnt Reiterberger beim Treffen mit Motorsport-Total.com in Cremona. "Ich fuhr schneller als beim Test", erklärt er stolz. "Platz 18 schaut nicht so gut aus, doch es fehlt nur eine Sekunde zur Weltspitze", bemerkt er.
Zwischenzeitlich behauptete sich Reiterberger in den Top 10, rutschte in der Schlussphase des FT2 aber bis auf P18 zurück, weil er keine frischen Reifen verwendete.
Die Crew testete im finalen Teil des FT2 andere Elektronikeinstellungen, die Reiterberger "nicht so gut getaugt haben". Für die beiden folgenden Tage ist er aber sehr optimistisch. "Ich denke, dass noch sehr viel Potenzial von meiner Seite vorhanden ist", deutet Reiterberger weitere Fortschritte an.
Der Plan für Samstag ist klar. "Ich will mich noch besser ans Motorrad anpassen. Meine Crew hat einige Änderungen geplant, die mir ein noch besseres Gefühl ermöglichen sollen", verrät Reiterberger.
Ganz andere Stimmung bei BMW als in der WSBK-Saison 2019
Bei seinen letzten Auftritten in der Superbike-WM gab es einige Spannungen mit dem Team. Bei der Rückkehr in Cremona war davon aber nichts zu spüren. "Das Team ist anders als damals. Ich habe mich sehr willkommen gefühlt und das hat mir ein wirklich tolles Gefühl vermittelt. Das Umfeld hier ist sehr familiär", lobt Reiterberger die Atmosphäre.
Wie hat sich das BMW-Werksteam seit der Saison 2019 verändert? "Schwierig, da nach nur einem Tag etwas Konkretes zu sagen. Doch mein Eindruck ist, dass sich das Team sehr positiv entwickelt hat", kommentiert Reiterberger.
Markus Reiterberger kam von Beginn an gut zurecht
Foto: BMW Motorrad
Auch die Konkurrenzfähigkeit der BMW M1000RR überzeugt Reiterberger. "Wenn ich als Endurance-Fahrer auf das Motorrad steige und sofort bis auf eine Sekunde an die Spitze herankomme, dann zeigt das, wie stark das Paket und die Struktur gewachsen sind", lobt der Deutsche.
Markus Reiterberger schwärmt von Toprak Razgatlioglus Crewchief
Leuchtende Augen bekommt Reiterberger, als wir ihn auf die Zusammenarbeit mit Crewchief Phil Marron ansprechen. "Er ist ein sehr angenehmer Typ. Ich hatte bereits gehört, dass er einer der besten Crewchiefs sein soll. Und das kann ich bestätigen", so Reiterberger.
Markus Reiterberger lobt die Arbeitsweise von Phil Marron
Foto: BMW Motorrad
"Er ist menschlich ein Spitzentyp. Er arbeitet sehr ruhig. Mir gefällt die Zusammenarbeit mit ihm richtig gut", schwärmt Reiterberger von Toprak Razgatlioglus langjährigem Crewchief.
Ein Grund für die Probleme in der WSBK-Saison 2019 war auch das angespannte Verhältnis mit Crewchief Pete Benson, der andere Vorstellungen hatte als Reiterberger. Gibt es Gedanken, was wäre gewesen, wenn die Chemie mit dem Crewchief vor fünf Jahren besser gepasst hätte?
WSBK 2019: Markus Reiterberger und Pete Benson harmonierten nur bedingt
Foto: LAT
"Derartige Gedanken gibt es immer. Das war damals keine einfache Zeit. Jeder weiß das. Ich werde oft darauf angesprochen. Andererseits war ich damals noch nicht so reif wie heute", gesteht Reiterberger. "Deshalb trage ich da sicher auch einen Teil der Verantwortung. Die Zeit ist vorbei, wir schauen in die Zukunft."
Dass Reiterberger von BMW noch einmal die Chance bekommen hat, sein Talent in der Superbike-WM zu zeigen, sorgt für ein Gefühl der Dankbarkeit. "Ich möchte mich beim Team und bei BMW für diese Gelegenheit bedanken. Auch ein großes Dankeschön an meine Sponsoren, Freunde und Fans. Mein Handy glüht. Ich bin wirklich froh, dass ich hier so wenig Empfang habe", scherzt Reiterberger.Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.