Öttl-Ersatzpilot Fores über die Ducati V4R: "Zweifellos eines der besten Bikes"
Beim spontanen Einsatz in Estoril kann sich Xavi Fores sehr stark in Szene setzen: Welchen Anteil hat die Ducati Panigale V4R an diesen Erfolgen?
Nach dem Sturz von Philipp Öttl beim zweiten Freien Training der Superbike-WM in Estoril Ende Mai übernahm Routinier Xavi Fores die Ducati Panigale V4R des GoEleven-Teams. Für Fores war es der Sprung ins kalte Wasser, denn der Spanier kannte die WM-Version der Ducati nicht und hatte lediglich das dritte Freie Training, um sich auf den Kurs einzuschießen. Mit Top-10-Ergebnissen zog sich Fores sehr ordentlich aus der Affäre. Welchen Anteil daran hat die Ducati Panigale V4R?
"Das Motorrad hat einige offensichtliche Stärken, wie die Motorleistung. Der Motor ist richtig stark. Ich fuhr gegen andere Motorräder, wie die BMW von Scott (Redding). Sein Motorrad ist auf der Geraden auch ziemlich schnell", berichtet der GoEleven-Ersatzpilot.
Fores, der die Ducati Panigale aus der Langstrecken-WM kennt, sieht bei der WSBK-Version aber auch noch Raum für Verbesserungen: "Ich würde gern die Bremsstabilität ein bisschen verbessern. Auf der Bremse ist die Ducati nicht das beste Motorrad."
Auf der Bremse hat die Ducati laut Xavi Fores Schwächen
"Man sieht, dass Alvaro (Bautista) nicht so hart bremst wie Jonathan (Rea) oder Toprak (Razgatlioglu). Doch er kann die größten Stärken der Maschine gut nutzen. Es ist zweifellos eines der besten Bikes. Es ist wirklich gut", kommentiert Fores. "Ich bin nicht Superman. Wenn man kein gutes Motorrad hat, dann kann man nach zwei Jahren Pause nicht solche Ergebnisse erzielen."
Auf der Bremse ist Toprak Razgatlioglu meist stärker als Alvaro Bautista
Foto: Motorsport Images
Die Ergebnisse des Spaniers sind besonders hoch anzurechnen, weil die Vorbereitung so knapp ausfiel. "Es war mein erstes Mal mit der WSBK-Version der Panigale V4. Ich fuhr zuvor noch nie damit. Die Maschine aus der Langstrecken-WM ist anders. Ich fühlte mich sehr wohl auf dem Motorrad. Ich begann mit der Abstimmung von Philipp, um zu sehen, wie das Motorrad reagiert. Von Session zu Session passten wir das Motorrad an mich an", erklärt Fores.
Xavi Fores ohne Aussicht auf eine Rückkehr in die Superbike-WM
Offen ist, was für Fores möglich wäre, wenn er mehr Zeit bekommen könnte. "Ich habe nach wie vor das Gefühl, stark zu sein. Man konnte in Estoril sehen, dass ich in der zweiten Rennhälfte am stärksten war. Mit einem guten Motorrad und Zeit für die Anpassung der Abstimmung könnte ich nach wie vor sehr stark sein", ist er überzeugt.
Xavi Fores verlor 2018 seinen Platz bei Barni-Ducati, obwohl er WM-Siebter wurde
Foto: Motorsport Images
"Doch es gibt leider keinen freien Platz. Das GoEleven-Team hat mir die Chance geboten, zu zeigen, dass ich es noch kann. Ich glaube an mich, doch es liegt nicht in meinen Händen", bedauert der langjährige WSBK-Stammpilot.
Xavi Fores' WSBK-Comeback in der Saison 2020 mit Puccetti-Kawasaki missglückte
Foto: Motorsport Images
"Als ich 2018 meinen Platz verlor, stand ich am Ende des Jahres noch auf dem Podium. Ich hatte es nicht in der Hand und war deshalb sehr enttäuscht. Mein Weg führte in die BSB, doch ich wusste, dass das für mich nicht die richtige Entscheidung war", erinnert er sich an seine bisher finale WSBK-Saison mit Ducati.
Beim WSBK-Event in Misano wird Philipp Öttl wieder die Ducati Panigale des GoEleven-Teams pilotieren. Der Deutsche ließ sich unmittelbar nach dem Wochenende in Estoril operieren und bestand die medizinische Untersuchung am Donnerstag.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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