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Deutschland

Öttl über Folger: "Das größte Talent, das wir in Deutschland je gehabt haben"

In der Superbike-WM ruhen die Hoffnungen der deutschen Fans auf Philipp Öttl: Der Deutsche spricht exklusiv über Jonas Folger, BMW und seine Ziele für 2022

Mit Platz zehn beim finalen WSBK-Test und Platz zehn beim Trainingsauftakt am Freitagvormittag in Aragon (zum FT1-Bericht) setzte sich Superbike-Rookie Philipp Öttl stark in Szene. Nach einer enttäuschenden Saison von Landsmann Jonas Folger ruhen die Hoffnungen der deutschen Superbike-Fans auf Philipp Öttl, der für das GoEleven-Team eine Ducati Panigale V4R pilotiert.

Wir haben uns exklusiv mit Öttl in Aragon getroffen und uns über seine Ziele, Jonas Folger und BMW unterhalten.

"Ich wäre mit einem Platz in den Top 10 sehr zufrieden, doch das ist schwierig", nennt Öttl sein Saisonziel und fügt hinzu: "Dafür muss man bei jedem Renn-Wochenende richtig stark dabei sein. Es wird sicher nicht einfach, das bereits im erste Jahr hinzubekommen."

"Alle Tests waren richtig gut. Platz zehn beim finalen Test in Aragon war ein sehr gutes Ergebnis für mich. Man muss bedenken, dass es hier 14 Werks-Motorräder gibt. Der Sprung in die Punkteränge ist nicht einfach auf Grund der hohen Dichte", analysiert Öttl die Situation. "Wir sind ruhig an die Sache herangegangen und wollen das auch in Zukunft so machen, egal was passiert."

Philipp Öttl kann sich Jonas Folgers Scheitern nicht erklären

Im vergangenen Jahr machten sich die deutschen WSBK-Fans große Hoffnungen, denn mit Jonas Folger war eines der größten deutschen Talente vertreten. Doch Folger kam nie richtig in Schwung und fuhr weit hinter seinen eigenen Erwartungen und denen von BMW.

"Es hat mich sehr überrascht", gesteht Öttl mit Blick auf Folgers Saison. "Meiner Meinung nach ist er das größte Talent, das wir in Deutschland je gehabt haben und je haben werden. Das ist meine persönliche Meinung, wenn es ums reine Talent geht."

Jonas Folger

Jonas Folger konnte sein Talent nicht in Ergebnisse umwandeln

Foto: Motorsport Images

"Ich kann es mir nicht erklären, warum es nicht funktioniert hat. Ich habe wenig Kontakt zu ihm. Die vergangene Saison konnte ich mir bei ihm nicht erklären. Ich dachte, das Projekt war ihm auf den Leib geschneidert", kommentiert Öttl.

Jonas Folger war nicht das erste deutsche Talent, das sich in der Superbike-WM schwer tat. Zuvor hatten Stefan Bradl und Sandro Cortese einige Mühe, in der seriennahen Meisterschaft an die Erfolge anzuknüpfen, die sie im Grand-Prix-Paddock feierten.

Jonas Folger, Philipp Öttl

Jonas Folger und Philipp Öttl trafen 2019 in der Moto2 aufeinander

Foto: Motorsport Images

"Es kann aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten geben. Man kennt die genauen Hintergründe nicht. Diese werden auch nie ans Licht kommen. Es hat immer Gründe, warum etwas nicht funktioniert", ist Öttl überzeugt. "Es kann nicht sein, dass etwas nicht funktioniert und es dafür keine Gründe gibt."

Zukunft mit BMW denkbar, "wenn es passt"

Im Fall von Folger grübelten einige Fans, welche Rolle der Wechsel von der Yamaha R1 zur BMW S1000RR spielte. "Ich weiß nicht, wie sich eine BMW anfühlt. Es gibt Fahrer, die kommen damit zurecht, andere nicht", grübelt Öttl, der nicht ausschließt, eines Tages eine BMW zu pilotieren.

 

Philipp Öttl

Philipp Öttl kommt mit der Ducati Panigale V4R sehr gut zurecht

Foto: Team Go Eleven

"Im Moment liegt mein Fokus auf der jetzigen Aufgabe. Man weiß nie, was sich ergibt. Ich bin immer offen für alles. Ich würde es nicht ausschließen, wenn es passt", kommentiert der Deutsche, der mit seiner V4-Ducati aber auch sehr zufrieden ist: "Ducati ist Ducati und wird immer Ducati bleiben. Es ist wie Ferrari. Im Moment stellt sich die Frage nicht. Das erste Jahr ist fix und für das zweite gibt es eine Option. Darauf konzentriere ich mich."

Das über 240 PS starke Ducati-Superbike hat Philipp Öttl überrascht

Im Winter sammelte Öttl in Spanien seine ersten Erfahrungen mit dem Ducati-Superbike. Bei einem Trackday fuhr der Deutsche die Serienversion. Im Februar folgte in Portimao der erste Test mit dem WM-Bike. Beim Vergleich zwischen der Rennversion und der Serienversion machte Öttl eine überraschende Erkenntnis.

Philipp Öttl

Philipp Öttl lobt die Fahrbarkeit des Ducati-Superbikes

Foto: Team GoEleven

"Das Serien-Motorrad lässt sich schwieriger fahren. Auf dem WM-Motorrad spürt man die Leistung nicht so extrem wie bei der Serienversion, obwohl das Motorrad viel mehr Leistung hat", staunt Öttl. "Ich mag es, mit so viel Leistung zu fahren. Es hat mich überrascht, wie nutzerfreundlich die Leistung abrufbar ist. Das Motorrad muss aber auch fahrbar sein, damit man schnell ist."

In seiner Karriere ist Öttl schon viele verschiedene Motorräder gefahren. "Von der jeweiligen Klasse zur anderen muss man seinen Fahrstil immer anpassen. Man muss mit dem Supersport-Bike anders fahren, mit der Moto2- oder Moto3-Maschine aber auch", weiß der Ex-Grand-Prix-Pilot.

Moderne Superbikes ohne Elektronikhilfen kaum fahrbar

Obwohl Öttl sehr viel Rennsport-Erfahrung mitbringt, hat er in den vergangenen Jahren noch nie mit elektronischen Fahrhilfen arbeiten müssen. Die Umstellung fiel dem Deutschen aber nicht allzu schwer. "Ich mag das Fahren mit den elektronischen Hilfen. Ohne diese Hilfen würde es auch gar nicht richtig funktionieren", ist Öttl überzeugt.

 

Philipp Öttl

Philipp Öttl konnte schnell ein Verständnis für die Elektronikhilfen aufbauen

Foto: Team Go Eleven

"Ohne elektronische Hilfsmittel würde man den Reifen extrem schnell zerstören. Zudem würde es sich extrem schnell anfühlen, wäre aber langsam", schildert Öttl. "Die Elektronik arbeitet ständig, doch man spürt das nicht. Man fährt die ganze Zeit in der Elektronik, doch man merkt es nicht."

"Das erschwert es ein bisschen, in das Motorrad hineinzufühlen. Das Gefühl für das Fahrwerk ist nicht so transparent, weil die Elektronik so viel kaschiert", erklärt Öttl und fügt hinzu: "Die Arbeit damit ist ziemlich komplex, aber es macht mir Spaß."

Das erste WSBK-Rennen der neuen Saison wird am Samstagnachmittag um 14:00 Uhr gestartet (zur TV-Übersicht).

Mit Bildmaterial von Team Go Eleven.

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