Reglement fix: Wird die WSBK zu kompliziert für die Fans?
Die Superbike-Kommission verabschiedet das neue Reglement für die WSBK-Saison 2018: Die führenden Hersteller werden in Zukunft künstlich eingebremst
Foto: Gold and Goose / Motorsport Images
Nach dem Rennwochenende in Jerez (Spanien) wurde nach langen Verhandlungen das Regelwerk für die kommende WSBK-Saison aufgestellt. Wie bereits durchsickerte, sollen die führenden Hersteller ab der Saison 2018 für Erfolge bestraft werden, indem die Drehzahllimits der einzelnen Maschinen angepasst werden. Zudem gibt es Änderungen bei der Entwicklung der Motoren und bei den Preisobergrenzen für bestimmte Komponenten.
Anwesend beim Meeting der Superbike-Kommission waren Vertreter von Motorradweltverband FIM, der Herstellervereinigung MSMA und die Verantwortlichen für die technischen Aspekte innerhalb der Serie. Laut der offiziellen Mitteilung wurden die Änderungen in Zusammenarbeit mit den Teams, Fahrern und Herstellern definiert.
Der wichtigste Punkt des neuen Reglements ist das modellspezifische Drehzahllimit. Bisher galt eine Maximaldrehzahl von 15.000 Umdrehungen für Vierzylindermaschinen und von 12.700 Umdrehungen für die Zweizylindermaschinen. Die neue Regel ersetzt die bisherige Idee des Luftmengenbegrenzers, der aber lediglich die Zweizylindermaschinen betraf.
Ab 2018 gelten für jedes Superbike klar definierte Maximaldrehzahlen. Diese orientieren sich an der Nenndrehzahl der Serienmaschinen. Die Motoren dürfen drei Prozent oder 1.100 Umdrehungen höher drehen als die Serienmaschinen am Punkt der maximalen Leistungsabgabe.
Konkret bedeutet das, dass die Kawasaki ZX-10RR ab der kommenden Saison nur noch eine Maximaldrehzahl von 14.100 Umdrehungen haben darf. Der V2-Motor der Ducati Panigale darf ab 2018 nur noch 12.400 Umdrehungen drehen. Hondas Fireblade-Motor hat ein Drehzahllimit von 14.300 Umdrehungen und die Motoren der Aprilia RSV4, BMW S1000RR, MV Agusta F4, Suzuki GSX-R1000 und Yamaha R1 dürfen 14.700 Umdrehungen drehen.
Doch dabei wird es nicht bleiben. Ist ein Hersteller so erfolgreich wie Kawasaki in den vergangenen Jahren, dann muss das Limit weiter gesenkt werden. Ein kompliziertes System schreibt vor, dass es Punkte für Siege und Podestplätze gibt. Die Drehzahl wird in 250er-Schritten angepasst. Zudem werden erfolgreiche Hersteller bei der Entwicklung eingebremst, weniger erfolgreiche Hersteller erhalten Zugeständnisse.
Die Liste der Teile mit Preisobergrenzen wurde erweitert. Ab 2018 darf eine Schwinge maximal 10.000 Euro kosten. Ein Satz Gabelbrücken darf maximal 2.000 Euro kosten und die Anlenkung des Federbeins 1.500 Euro. Unverändert bleibt das Gewicht der WM-Superbikes. Das Mindestgewicht beträgt weiterhin 168 Kilogramm. Die Einführung einer Einheitselektronik wurde auf 2019 verschoben.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.