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Reiterberger über Reifenschäden: "Die Angst fährt mit"

Schwere Stürze überschatteten den Superbike-WM-Auftakt auf Phillip Island: Markus Reiterberger kennt das ungute Gefühl, Opfer eines Reifenschadens zu werden.

Sturz: Michael van der Mark, Pata Yamaha

Sturz: Michael van der Mark, Pata Yamaha

Gold and Goose / Motorsport Images

Podium: Markus Reiterberger, Van Zon Remeha BMW
Podium: Markus Reiterberger, Van Zon Remeha BMW
Markus Reiterberger, Van Zon Remeha BMW
Markus Reiterberger, Van Zon Remeha BMW
Markus Reiterberger, Van Zon Remeha BMW
Markus Reiterberger, Van Zon Remeha BMW

Superbike-WM-Ausrüster Pirelli erlebt schwierige Zeiten. In der Saison 2017 kam es unter anderem bei den Events in Donington und Misano auf Grund von Reifenschäden zu schweren Stürzen. Die WSBK-Saison 2018 begann für Pirelli denkbar schlecht, denn nachdem einige Fahrer große Probleme mit der Haltbarkeit der Reifen hatten, musste in Lauf zwei ein Pflicht-Reifenwechsel durchgeführt werden, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten. Pirelli blamierte sich öffentlich und machte daraufhin die Teams für die Misere mitverantwortlich, denn die einige haben die Vorgaben beim Thema Luftdruck nicht beachtet.
Wir sprechen Ex-WSBK-Stammpilot Markus Reiterberger auf das Thema an. "Phillip Island ist eine reifenmordende Strecke, vor allem seit der Neuasphaltierung. Der Kurs ist extrem schnell und hat viele Linkskurven. Für die Reifen ist das eine große Herausforderung", weiß der Deutsche, der bereits vor zwei Jahren schlechte Erfahrungen machte.

"Ich musste es 2016 am eigenen Leib erfahren. Ich stürzte in Lauf eins in der letzten Kurve der letzten Runde auf Grund eines Reifenschadens bei mehr als 200 km/h. Dabei verletzte ich mich. Es war eindeutig ein Reifenplatzer. Es gab Bilder, die einen zehn Zentimeter langen Schnitt im Reifen zeigten", berichtet der BMW-Pilot.

"Es gab zuletzt ziemlich viele Reifenschäden. Man kann sich wirklich schwer verletzen. Ich habe es selbst erlebt, doch damals kam das nicht so richtig an die Öffentlichkeit. Angeblich waren wir damals Schuld. Jetzt sieht man, dass es häufiger passiert", ärgert sich Reiterberger im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Scheinbar war es bei uns damals auch ein Reifenfehler. Wir wussten es lange Zeit nicht."

"Die Maschinen mit ihrer Leistung und dem Gewicht belasten die Reifen stark. Die Temperatur steigt extrem an. Deshalb ist es verständlich, dass die Reifen platzen können. Das geht nicht nur Pirelli so. Selbst in der MotoGP gab es Probleme. Es ist eine Herausforderung für die Reifenhersteller. Man muss sich nicht verstecken, wenn man einen Boxenstopp macht. Die Sicherheit der Fahrer ist wichtiger", betont der dreifache IDM-Champion.

Für die Psyche sind solche Horrorstürze wie der von Yonny Hernandez oder der von Kenan Sofuoglu eine große Herausforderung. "Bei einem normalen Sturz kann man die Ursache erklären und sicherstellen, dass es kein zweites Mal passiert. Bei einem Reifenschaden zerreißt es binnen weniger Sekundenbruchteile den Reifen und dann geht es richtig ab", weit Reiterberger.

"Auf Phillip Island gibt es nur wenige Kurven, die langsamer sind als 200 km/h. Da hat man schon richtig Bammel! Mir hat man damals gesagt, dass es ein schleichender Plattfuß war. Das kann man irgendwie noch verstehen, aber wenn es den Reifen einfach so zerreißt, dann hat man sehr viel Respekt vor der Situation. Ich glaube, die Angst fährt in solch einem Fall schon mit", grübelt "Reiti".

Pirelli argumentierte, dass viele Teams den Mindestluftdruck von 1,6 bar nicht einhielten. "Man versucht immer, besonders beim Hinterrad, möglichst wenig Luftdruck zu fahren, um die Auflagefläche und den Grip zu vergrößern", erklärt Reiterberger. "Man versucht auf Grund der bereitgestellten Mischungen in Australien, den Grip zu verbessern, denn es gibt keine weichere Option als die SC1-Mischung. Die weicheren Mischungen würden den Belastungen nicht standhalten."

Weniger Druck also mehr Haftung? "Das macht ordentlich was aus", stellt Reiterberger klar und geht weiter ins Detail: "Es ist entscheidend, auf welche Temperatur man den Reifen vorheizt und wie viel Schlupf man ihm im Rennen zumutet. Der Druck kann durch zu viel Schlupf ansteigen und zu noch mehr Schlupf führen. Meiner Meinung nach ist es auch ziemlich gefährlich, zu viel Luftdruck zu fahren."

"Es ist möglich, dass sich der Reifen bei weniger Luftdruck weniger aufheizt, da er nicht so stark durchdreht. Es ist ein heikles Thema. Unterm Strich versucht man aber immer, so wenig Luftdruck wie möglich zu fahren und das belastet den Reifen schon ziemlich stark", berichtet Reiterberger, der im April ins Geschehen eingreift. Am 13. bis zum 15. April findet in Aragon der Saisonstart der Superstock-1000-EM statt. Reiterberger zählt mit seiner BMW S1000RR zu den Titelfavoriten.

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