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"Scheiße, unmöglich zu fahren": Bautista blickt auf ersten Honda-Test zurück

Alvaro Bautista findet offene Worte dafür, wie sein erster Eindruck von der neuen Honda Fireblade war und wie besorgt er war - Nach der Saison ist er optimistischer

"Diese Saison war sehr hart für uns", fasst Alvaro Bautista zusammen. Es war das erste Jahr der neuen Honda Fireblade CBR1000RR-R. Der japanische Motorradgigant will in der Superbike-WM mit diesem neuen Projekt und einem neuen Team zurück in die Erfolgsspur finden.

Höhepunkt von Bautista war ein dritter Platz im MotorLand Aragon (Spanien). Teamkollege Leon Haslam gelang kein Podestplatz. Für die WM sammelten beide je 113 Punkte. Das bedeutete im Endergebnis die Plätze neun und zehn.

"Ich habe ehrlich gesagt mit diesem Motorrad etwas mehr erwartet", gibt Bautista zu. "Aber es war ein komplett neues Motorrad. Auch das Team war neu, niemand hat vorher miteinander gearbeitet. Das braucht Zeit. Wegen der Corona-Situation folgte Rennen auf Rennen."

Zudem konnten im Sommer teilweise die japanischen Ingenieure nicht zu den Rennen nach Europa fliegen. Es gab Videokonferenzen, was durch die Zeitverschiebung auch nicht immer einfach war. Eine schwierige Situation für das neue Projekt.

Kein Gefühl für das Bike: Bautista fürchtete Karriereende

Im Rückblick findet Bautista offene Worte: "Um Klartext zu sprechen: Als ich das erste Mal dieses Motorrad gefahren bin, dachte ich mir: 'Scheiße, das ist unmöglich zu fahren!'. Mir hat beim Wintertest absolut nichts an diesem Motorrad gefallen."

Das war bei privaten Testfahrten in Aragon und Jerez Ende 2019. "Ich dachte mir: 'Warum bin ich bloß hier?'. Es war unmöglich! Nichts hat mir an diesem Motorrad gefallen", wiederholt Bautista. 2019 konnte er mit der Ducati 16 Rennen gewinnen.

Alvaro Bautista

Die ersten Tests waren keine Liebesbeziehung

Foto: Motorsport Images

Die Ducati Panigale V4 R war 2019 zwar auch neu, aber das Rennteam war eingespielt und das Motorrad hatte viele Tests hinter sich. Für 2020 stellte Honda das Projekt neu auf und begann praktisch mit einem weißen Blatt Papier. Bautista war nach den ersten Tests negativ überrascht.

"Bei den Wintertests hatte ich überhaupt kein Gefühl für das Motorrad. Ich war drei Sekunden langsamer als der Rest. Es war ein Desaster! Ich dachte, dass meine Karriere vorbei ist. Ich machte mir große Sorgen", lässt der Spanier im Rückblick durchblicken.

Schritt für Schritt deutliche Fortschritte

"Glücklicherweise haben wir viel am Set-up und der Elektronik gearbeitet. Als wir vor der Fortsetzung der Saison in Barcelona getestet haben, hat es sich etwas anders angefühlt. Das Gefühl wurde viel besser."

"In Japan hatten sie Fortschritte bei der Elektronik und der Kraftübertragung gemacht. Diese Dinge haben wir nach den Australien-Rennen verlangt. Glücklicherweise waren das große Fortschritte. Ich habe immer mehr Vertrauen gefunden."

Alvaro Bautista

Hinter dem Projekt steht die geballte Kraft der Honda-Rennabteilung

Foto: Motorsport Images

"Vor dem Jerez-Rennen haben wir in Aragon getestet. Dort gelang uns auch ein großer Fortschritt und ich fühlte mich besser auf dem Motorrad. Ich wusste, dass man um die Top 8 oder maximal Top 7 kämpfen kann."

Bei den Rennen in Jerez und Portimao mischte Bautista auch in den Top 10 mit, aber nicht ganz im Spitzenfeld. "In Aragon fühlte ich mich besser, also dachte ich, dass ich vielleicht um das Podest kämpfen kann. Also ging ich übers Limit."

"In Aragon 1 hatte ich Glück, aber ansonsten bin ich immer gestürzt, um vorne dabei zu sein. Ich bin über das Limit gegangen. Jetzt bin ich überzeugt, dass dieses Projekt ein guter Platz für mich ist. Wenn man mich zu Beginn gefragt hätte, dann machte ich mir sehr große Sorgen."

Zu viele Stürze: Mehr Traktion und Grip am Hinterrad gefordert

Bautista und Haslam zeigten Potenzial auf. Für das nächste Jahr ist klar, in welchem Bereich die Ingenieure arbeiten müssen. "Viele Stürze sind über das Vorderrad passiert, aber es lag am Heck", geht der Spanier ins Detail. "Wir brauchen hinten mehr Grip."

"Am Kurveneingang gibt es nicht genug Unterstützung vom Hinterreifen. Man bremst nur mit dem Vorderreifen und ist am Limit, weil das Hinterrad beim Bremsen nicht hilft. Außerdem brauchen wir mehr Traktion. Der Topspeed ist sehr gut, aber am Kurvenausgang fehlt es an Traktion."

Alvaro Bautista

In Barcelona gab es die ersten Führungskilometer für die CBR1000RR-R

Foto: Motorsport Images

Trotzdem ist Bautista Ende September glücklicher als zu Beginn des Jahres, denn er hat Grund zur Hoffnung: "Wir haben in dieser Saison viele Daten gesammelt und viel gelernt. Wir haben auch viele Ideen für das nächste Jahr."

"Nun müssen wir abwarten, ob sie in Japan diese Ideen umsetzen können. Es war eine seltsame Saison, aber ich habe viel gelernt. Ich muss mit dieser Erfahrung im nächsten Jahr stärker werden. Auch das Team wird, denke ich, von Beginn an konkurrenzfähiger sein."

Mit 166 Punkten beendete Honda die Saison auf dem vierten Platz. Damit hatte man BMW auf Anhieb im Griff.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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