Superbike vs. MotoGP-Bike: Unterschied laut Bautista größer als man denkt
Bei den Rundenzeiten kommen die WSBK-Bikes beachtlich nah an die MotoGP-Prototypen heran, doch Alvaro Bautista erkennt grundlegende Unterschiede
Beim finalen Vorsaisontest der Superbike-WM auf europäischem Boden lieferten sich die Spitzenfahrer einen harten Schlagabtausch. Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) beendete das Kräftemessen mit der Bestzeit und war 0,009 Sekunden schneller als Rekord-Champion Jonathna Rea (Kawasaki). Der Polerekord wurde regelrecht pulverisiert. Zu den Zeiten der MotoGP fehlte der WSBK-Spitze nicht viel.
Nur etwas mehr als drei Zehntelsekunden verlor Bautista bei seiner Rekordrunde auf die bisher schnellste Rundenzeit der MotoGP, die im Herbst 2021 von Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia gefahren wurde.
Besonders beachtlich: Bautista verwendete für seine Rekordrunde die weiche Rennoption und keinen Qualifying-Reifen, weil es zu kalt war, um das Potenzial des SCQ-Reifens zu nutzen.
Es liegt also nahe, zu fragen, warum in der MotoGP Unsummen investiert werden, wenn die Superbikes kaum langsamer sind. Doch der Vergleich hinkt, denn auch wenn Bautista auf eine Runde sehr nah an die MotoGP-Zeiten herankam, so verlieren die WSBK-Bikes auf eine Renndistanz deutlich den Anschluss.
Und auch das Fahrgefühl ist laut Alvaro Bautista sehr unterschiedlich. Der Spanier fuhr in der MotoGP mit Material von Suzuki, Honda, Aprilia und Ducati. In der Superbike-WM pilotiert Bautista die Ducati Panigale V4R.
WSBK vs. MotoGP: Unterschiede bei Leistung, Bremsen und Fahrgefühl
"Der Unterschied ist schon ziemlich groß", so Bautista. "Beim ersten Test mit dem Superbike spürte ich, dass weniger Leistung vorhanden ist. Die Bremsen sind anders, weil man das Motorrad mit den Carbon-Bremsen viel besser verzögern kann."
Alvaro Bautista auf der 2023er-Version der Ducati Panigale V4R Foto: Ducati
"Es sind komplett unterschiedliche Motorräder", stellt Bautista fest. "Ein Superbike muss auf der Straße genau so gut funktionieren wie auf der Rennstrecke. Ein MotoGP-Bike wurde nur für die Rennstrecke entwickelt und deshalb hat es eine viel bessere Fahrstabilität."
Serien-Superbikes kaum langsamer als die WSBK-Versionen
Während die Motorräder aus der MotoGP und der Superbike-WM sehr unterschiedlich sind, so gibt es zwischen der Serienversion und der Rennversion der Ducati Panigale V4R viele Gemeinsamkeiten, meint Bautista.
Ducati Panigale V4R: Bereits ab Werk mit 240 PS zu haben Foto: Ducati
"Der größte Unterschied für mich ist die Sitzposition. Das Serien-Motorrad ist zu groß für mich. Doch der Rest ist sehr ähnlich", vergleicht Bautista, der in der WSBK-Saison 2023 mit der Startnummer 1 antreten wird.
Mit Bildmaterial von Ducati.
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