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Superbike-WM nur für Ü30-Fahrer? Yamaha schlägt anderen Weg ein

Jonathan Rea, Alvaro Bautista Tom Sykes, Chaz Davies, Leon Haslam und Co. steuern auf den Herbst ihrer Karrieren zu: Yamaha hingegen setzt auf vier junge Fahrer

Das Fahrerfeld in der MotoGP hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verjüngt. Die Generation mit Dani Pedrosa, Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso verabschiedete sich mehr oder weniger freiwillig in die Rente. Junge Talente wie Fabio Quartararo, Francesco Bagnaia oder Joan Mir geben mittlerweile den Ton an. In der Superbike-WM hingegen gibt es einige Fahrer, die sich in ihren 30ern befinden und auf den Herbst ihrer Karriere steuern. Doch bei Yamaha sieht die Situation anders aus.

Im Werksteam der Japaner fahren mit Toprak Razgatlioglu (24 Jahre) und Andrea Locatelli (24 Jahre) zwei junge Talente. Im Satelliten-Team GRT hat Yamaha ebenfalls zwei junge Fahrer unter Vertrag. Garrett Gerloff und Teamkollege Kohta Nozane sind jeweils 25 Jahre alt.

Wir haben uns exklusiv mit Teammanager Paul Denning über die Strategie von Yamaha unterhalten. "Die Yamaha-Philosophie besagt, dass wir junge Talente über den Blu-Cru-Kanal nach oben bringen und Fahrern, die schnell und professionell sind, Chancen ermöglichen", erklärt Denning.

Paul Denning; Andrea Dosoli

Yamaha-Strategen: Projektleiter Andrea Dosoli (links) und Teammanager Paul Denning (rechts)

Foto: Motorsport Images

"Es hilft dabei, das Ansehen und das zukünftige Potenzial der Meisterschaft anzuheben. Das Alter ist meiner Meinung nach nicht so entscheidend", bemerkt der Yamaha-Teammanager im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Toprak wird Ende der Saison 25 Jahre alt sein. Ist das zu spät für den Aufstieg in die MotoGP? Aus Sicht der Physis, der Psyche und vom Talent her sicher nicht. In zwei Jahren wäre er 27 Jahre alt."

"Es gibt diese Konzentration auf das Alter. Für mich ist wichtig, junge Fahrer zu haben, aber auch erfahrene Piloten, wie Jonathan (Rea) oder Chaz (Davies). Diese beiden Fahrer zeigen, dass sie nach wie vor die Aggressivität und den Speed haben, um das zu tun, was nötig ist", erkennt Denning.

WSBK 2021: Junge Talente treffen auf ehemalige MotoGP-Stars

"Es ist wichtig, dass man sich nicht zu verkrampft darauf konzentriert, wie alt der Fahrer ist", bemerkt der Yamaha-Teammanager und fügt hinzu: "Es ist großartig, im Moment so eine tolle Vielfältigkeit zu sehen. Ich begrüße es, dass wir hier Fahrer mit unterschiedlichen Lebensläufen haben - Fahrer aus der MotoGP, aus der BSB, aus der MotoAmerica und aus der Supersport-WM."

WSBK Start Aragon

Bunter Mix: In der Superbike-WM treffen routinierte Fahrer auf junge Talente

Foto: Motorsport Images

Und auch die Quantität stimmt den Yamaha-Teammanager zuversichtlich, dass die Superbike-WM vor einer positiven Zukunft steht: "Es ist gut, dass wir 23 Fahrer im Feld haben und nicht mehr 18. Und auch die Qualität des Feldes wurde weiter verbessert."

Dass die Superbike-WM eine Art Endstation für die jeweilige Karriere eines Fahrers ist, möchte Denning nicht so stehen lassen.

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow kam vor über zehn Jahren über die Superbike-WM in die MotoGP

Foto: Infront/WorldSBK

"In der Vergangenheit gab es immer wieder junge Fahrer, die von der Supersport-WM nach oben kamen. Ich denke da an Cal Crutchlow und Eugene Laverty. In einigen Fällen ging es für Fahrer in Richtung MotoGP - wie es bei Ben Spies und Cal Crutchlow der Fall war. Es geht also in beide Richtungen", so der Brite.

Toprak Razgatlioglu orientiert sich an Jonathan Rea

Mit dem Weggang von Michael van der Mark zu BMW hat sich bei Yamaha auch die Rolle von Toprak Razgatlioglu verändert. Im Werksteam ist der Türke jetzt der Teamleader. Bei den vergangenen WSBK-Events in Aragon und Estoril wirkte Razgatlioglu deutlich reifer als vor einem Jahr.

"Ich würde nicht sagen, dass es am neuen Teamkollegen liegt. Aber Toprak hat hinsichtlich seiner Herangehensweise und seiner Professionalität einen Schritt gemacht", erkennt Teammanager Paul Denning. "Er trainiert besser und bereitet sich besser vor. Er arbeitet jetzt wie ein richtiger Profi mit dem Team."

Toprak Razgatlioglu, Jonathan Rea

Toprak Razgatlioglu (54) trainiert laut Yamaha so hart wie Weltmeister Jonathan Rea (1)

Foto: Motorsport Images

"Er hat innerhalb eines Jahres einen ziemlich großen Schritt gemacht. Sein Talent ist gleich geblieben, aber er macht jetzt die Dinge, die auch Jonathan im Hintergrund macht, um Champion zu werden", stellt der Yamaha-Teammanager fest.

Was WSBK-Rookie Andrea Locatelli noch fehlt

Mit Supersport-Weltmeister Andrea Locatelli hat Yamaha ein weiteres junges Talent ins Team geholt. Bei seinen beiden ersten Superbike-Wochenenden hatte der Italiener noch einige Anpassungsschwierigkeiten. Doch Yamaha ist überzeugt, dass Locatelli das Zeug hat, um in der WSBK erfolgreich zu sein.

Andrea Locatelli

Andrea Locatelli kämpft mit der Umstellung von der 600er zum Superbike

Foto: Motorsport Images

"Wir erwarten, dass beide Maschinen an der Spitze fahren. Das Motorrad ist gut genug, um konstant in der Spitzengruppe zu fahren. Andrea ist noch nicht dort angekommen", kommentiert Paul Denning. "Aber er macht keine Fehler und ist sehr konstant."

"Er muss die nötige Konstanz finden, um das volle Potenzial eines Superbikes mit frischen Reifen auszuschöpfen. Sein Renntempo ist sehr gut. Er muss sich weiter vorn qualifizieren und dann an die Spitzenfahrer hängen", erklärt der Teammanager des Italieners.

Sind aktuelle Superbikes einfacher zu lernen?

In der Serie verfügen die Superbikes mittlerweile über eine Vielzahl elektronischer Hilfsmittel, die dem Fahrer dabei helfen, das Potenzial auszuschöpfen. Ist die aktuelle Generation WSBK-Bikes benutzerfreundlicher als vor 10 oder 15 Jahren?

Ben Spies

Die Yamaha R1 (2009) hatte ähnlich viel Leistung wie die aktuellen Superbikes

Foto: LAT

"Ich denke nicht, dass es einen großen Unterschied gibt im Vergleich zur Situation von vor zehn Jahren", ist Paul Denning überzeugt und erinnert sich an die Vorgänger-R1: "In der Saison 2011 entsprach die Elektronik der Yamaha R1 der aus der MotoGP. Es war beinahe noch fortschrittlicher als es jetzt der Fall ist."

"Der Motor konnte stärker getunt werden", erinnert sich Paul Denning. "Wir hatten so viel Leistung wie jetzt, wenn nicht sogar mehr. Die guten Fahrer, wie Crutchlow oder Laverty, waren sofort schnell mit dem Motorrad."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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