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Vorteile in der Superbike-WM: Honda plädiert für MotoGP-Format

Honda-Teammanager Leon Camier wünscht sich die Concession-Vorteile aus der MotoGP auch in der WSBK und erklärt den Wechsel zu Nissin und Showa

Honda steht vor der dritten WSBK-Saison mit der CBR1000RR-R Fireblade. Nach zwei durchwachsenen Jahren mit Alvaro Bautista und Leon Haslam hat Honda das WSBK-Werksteam radikal umstrukturiert und zwei neue junge Piloten verpflichtet. Mit Ex-MotoGP-Pilot Iker Lecuona und Ex-Moto2-Pilot Xavi Vierge möchte der größte Motorradhersteller der Welt auch in der Superbike-WM Erfolge feiern.

In den vergangenen Jahren hatte Honda große Mühe, die Fireblade zu verbessern. Eine Hürde war das Testlimit von zehn Tagen pro Saison. Mit Ausnahme des offiziellen Dorna-Tests vor dem Saisonauftakt in Aragon dürfen die WSBK-Teams auch in diesem Jahr nur an zehn Tagen testen, was zur Folge hat, dass Testtage aus strategischer Sicht oft nicht komplett genutzt werden, auch wenn das Wetter gut ist.

Die MotoGP implementierte vor einigen Jahren die Concession-Vorteile, um den weniger erfolgreichen Herstellern die Chance zu bieten, den Anschluss zu meistern. Das unbegrenzte Testen mit den Stammfahrern ist einer dieser Vorteile. Mittlerweile hat nur noch Aprilia diese Vorteile. KTM und Suzuki verloren den Anspruch, nachdem sie Siege und Podestplätze erreichten.

Honda wünscht sich mehr Freiheiten bei der Entwicklung

HRC-Teammanager Leon Camier wünscht sich, dass Honda und BMW in der Superbike-WM ebenfalls derartige Vorteile erhalten. "Das wäre gut, ehrlich gesagt. In der MotoGP gibt es so eine Regel", erklärt der Ex-Racer im Rahmen der Teampräsentation (zum Bericht).

Leon Camier

Leon Camier wünscht sich ein Concession-System wie in der MotoGP

Foto: Motorsport Images

"Es ist wirklich schwierig, ordentliche Fortschritte zu erzielen, wenn die Regeln so strikt sind", kommentiert Camier. "Es wäre wichtig, neuen Herstellern und neuen Teams etwas mehr Freiheiten zu geben. Das würde Vorteile haben."

"Es wäre mit Sicherheit hilfreich", ist Camier überzeugt. "Wir würden gern so oft testen, wie es möglich wäre. Es ist aber nicht realistisch, dass man jeden Tag testet. Wenn wir keine Beschränkungen hätten, dann würden wir nicht einfach nur fahren, um zu fahren. Wir würden die Tests für neue Teile nutzen und es würde sich danach richten, was in Japan passiert."

Warum sich Honda von Öhlins und Brembo getrennt hat

Mehr Tests wären auch mit Blick auf die technischen Änderungen an der Honda Fireblade von Vorteil. Im Winter entschied sich Honda zum Wechsel zu Showa und Nissin. Kawasaki demonstrierte bereits, wie gut die Federelemente von Showa sind. Nissin-Bremsen wurden zuletzt nur von BMW eingesetzt.

Showa und Nissin bei Honda

HRC setzt auf Showa und Nissin statt auf Öhlins und Brembo

Foto: WorldSBK.com

"Wir spüren, dass Showa hinter den Kulissen hart arbeitet, um die Produkte zu verbessern. Sie haben mit Ausnahme der vergangenen Saison sechs Titel in Folge geholt. Die Qualität von Showa steht außer Frage", begründet Camier den Wechsel des Federelemente-Herstellers.

"Das gilt auch für Nissin. Wir haben den Eindruck, dass sie sich stark entwickelt haben. Wir wollen ein Teil davon sein. Wir machten Vergleichstests. Bereits die Ausgangslage war gut. Wir hätten den Wechsel nicht vollzogen, wenn wir nicht das Potenzial erkannt hätten", schildert Camier.

Mit Bildmaterial von Honda Racing.

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