Warum die Japaner in der WSBK weniger Probleme haben als in der MotoGP
Die MotoGP-Projekte von Honda und Yamaha sind in der Pandemie vom Kurs abgekommen: In der Superbike-WM haben die Japaner deutlich weniger Probleme
Mit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie begann besonders für die japanischen Hersteller eine schwierige Zeit. Der ständige Austausch mit den in Europa stationierten MotoGP-Rennteams war für die japanischen Ingenieure eine deutlich größere Herausforderung als für die Beteiligten bei Ducati, KTM und Aprilia. Lange Zeit war es praktisch unmöglich, zwischen Europa und Japan zu reisen.
Bei der Entwicklung konnten die Europäer in dieser Zeit viel schneller reagieren als die Japaner. Die einstige Dominanz von Honda und Yamaha in der Königsklasse ist Geschichte. In der MotoGP konnte mit Ducati in diesem Jahr erstmals seit 2007 ein europäischer Hersteller die Meisterschaft gewinnen.
In der Superbike-WM war diese Entwicklung nicht ganz so extrem zu beobachten, auch wenn Ducati in dieser Meisterschaft ebenfalls triumphierte. Durch die Verwendung von seriennahen Motorrädern und die größere Bedeutung der ausführenden Teams traf die Coronavirus-Pandemie die japanischen Hersteller in der WSBK weniger stark als in der MotoGP.
Die WSBK-Teams sind weniger von den japanischen Ingenieuren abhängig
Yamaha-Teammanager Paul Denning vergleicht die Situation in diesem Jahr mit der Zeit vor der Pandemie. Mit seiner in Großbritannien stationierten Crescent-Mannschaft ist Denning seit dem werksseitigen Wiedereinstieg von Yamaha für das R1-Projekt in die Superbike-WM verantwortlich.
Die Beteiligung von Yamaha-Japan ist in der MotoGP deutlich größer als in der WSBK Foto: Yamaha Motor Racing Srl
Paul Denning und Toprak Razgatlioglu sind von Yamaha-Europa abhängig Foto: Motorsport Images
Wie Yamaha die Superbike-WM aus finanzieller Sicht nutzt
Die Superbike-WM ist Yamaha nicht nur ein Kostenfaktor. Der japanische Hersteller hat sehr gut verstanden, wie er das WSBK-Paddock nutzen kann, um den involvierten Teams in den Supersport-Klassen Material zu verkaufen und Werbung für das GYRT-Programm zu machen, das den Yamaha-Kunden Lösungen für den Rennsport und Trackdays bietet.
Yamaha verkauft über das GYRT-Progamm erprobte Racing-Teile Foto: Yamaha Motor
"Es ist ein Geschäftsmodell und nicht nur ein sportliches Engagement", bestätigt Denning, der auch in der WSBK-Saison 2023 für das Yamaha-Werksteam in der Superbike-WM verantwortlich ist.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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