Weltmeister Jonathan Rea: "Wir haben nie aufgegeben"
Jonathan Rea blickt als alter/neuer Superbike-Weltmeister zurück, wie er Ducati und Alvaro Bautista geknackt hat - Die Herausforderung war riesengroß
Mit fünf Weltmeistertiteln ist Jonathan Rea nun der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Superbike-WM. Seit 2015 ist er ungeschlagen. "Ehrlich gesagt, der erste Titel ist der speziellste, weil man als Kind davon träumt, eines Tages Weltmeister zu werden. Alles andere ist ein Bonus", sagt der Nordire zu seiner Erfolgsserie. Im Frühling sah noch alles danach aus, dass Alvaro Bautista den Titel holen würde.
Der Ducati-Pilot gewann die ersten elf Rennen, aber Rea war meistens Zweiter und hielt den Rückstand in Grenzen. "Es stimmt, dass der Saisonbeginn sehr schwierig war. Aber ich hoffe, das ist eine Lehre. Viele Leute haben uns abgeschrieben, aber wir wussten, dass unsere Chance irgendwann kommen würde. Sie kam in Imola und wir begannen Rennen zu gewinnen." Rea war immer konstant vorne dabei, während sich bei Bautista Fehler einschlichen.
Das Pendel schlug zugunsten des Kawasaki-Stars um. "Ich hoffe, ich habe mit dieser Einstellung den Leuten gezeigt, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt. Denn als Team, als Familie und mit meinem Coach haben wir nie aufgegeben." Diese Einstellung zahlte sich aus. Außerdem gab es bis inklusive Magny-Cours keinen einzigen Ausfall. Die seit Jahren eingespielte Mannschaft spielte die komplette Routine aus.
Schwieriger Saisonstart und viele Fehler
Einfach war es aber nicht, wie Rea zurückblickt: "Ich habe einige Fehler gemacht. Vor allem zu Saisonbeginn an den ersten beiden Wochenenden. Es war schwierig zu akzeptieren, dass Ducati und Alvaro auf einem neuen Level waren. Als ich diese Herausforderung akzeptiert hatte, war meine Einstellung anders. Im Fernsehen sieht es vielleicht gut aus, aber ich mache immer noch viele Fehler in den Rennen. Ich habe wegen eigener Fehler viele Positionen verloren. Das muss ich ändern."
In Magny-Cours machte Rea mit seinem 12. Saisonsieg den Sack zu Foto: Kawasaki
Kann man sagen, dass ein Superbike-Fahrer einen MotoGP-Fahrer geschlagen hat? "Nein, diese Worte möchte ich nicht sagen", antwortet Rea auf diese Frage. "Wir haben nicht wegen Alvaro gewonnen, sondern weil wir gut gearbeitet haben. Es war eine große Herausforderung. Ich kann mich an die Wintertests erinnern, als ihr neues Motorrad 'Rea, der Kawasaki-Killer' genannt wurde. Das war cool, denn es war zusätzliche Motivation und verstärkte das Feuer, niemals aufzugeben."
Im Sonntagsrennen in Magny-Cours realisierte Rea erst, dass er den Titel schon gewonnen hat, als er als Erster über die Ziellinie fuhr und die Tafel seiner Mechaniker erblickte. Es war sein zwölfter Saisonsieg. Insgesamt hat Rea in seiner Karriere nun 83 Siege erobert (68 davon mit Kawasaki). Er führt auch diese Statistik mit großem Abstand an, denn Carl Fogarty ist mit 59 Siegen der zweiterfolgreichste Fahrer der Geschichte.
Mit Bildmaterial von Kawasaki.
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