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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Alvaro Bautista

Anstatt mit der Ducati Panigale V4R Rennen zu gewinnen, müht sich Alvaro Bautista mit der Honda Fireblade ab: Konzentriert sich HRC nur auf die MotoGP-Probleme?

Liebe Motorradfreunde,

vor einer Woche liebäugelte ich ja schon einmal damit, Scott Redding nach dem WSBK-Saisonauftakt in Aragon für die traditionelle Montags-Kolumne auszuwählen. Auch Estoril lief alles andere als optimal für den Vize-Champion von 2019.

In Portugal warf der wohl hartnäckigste Herausforderer von Weltmeister Jonathan Rea im Sonntags-Rennen wichtige Punkte weg. Andererseits demonstrierte Redding am Samstag, dass er und Ducati das Potenzial für Siege haben. Das dürfte ihn etwas beruhigen.

 

Scott Redding

Scott Redding in Estoril: Jubel am Samstag, Frust am Sonntag

Foto: Motorsport Images

Nein, Redding kommt erneut mit einem blauen Auge davon. Blau ist ein gutes Stichwort. Yamaha-Pilot Garrett Gerloff machte sich erneut unbeliebt. Der ambitionierte US-Amerikaner schoss Ducati-Werkspilot Michael Ruben Rinaldi ab. Ein weiteres Mal hatte sich Gerloff beim Anbremsen verschätzt. Die Situation erinnerte an Lauf zwei in Aragon, als er mit Jonathan Rea aneinander geriet.

Im Fahrerlager war man sich in Sachen Schuldfrage nicht so einig, auch wenn Gerloff im Nachhinein eine Strafe bekam. Einige Fahrer nahmen Gerloff in Schutz. Auch Rea, der den Zwischenfall vor sich beobachten konnte, war in Sachen Schuldfrage vorsichtig.

Garrett Gerloff

Yamaha-Pilot Garrett Gerloff war erneut etwas übermotiviert

Foto: Motorsport Images

Chaz Davies äußerte sich ähnlich, als ich ihn auf Gerloffs Manöver ansprach. Im Zweifel für den Angeklagten. Doch Gerloff steht ab Misano unter Beobachtung und sollte sich in den ersten Runden vielleicht etwas mehr zurückhalten.

Was ist bei Honda los?

Richtig schlecht geschlafen haben dürften die Verantwortlichen bei HRC. Nicht nur in der MotoGP fährt der weltgrößte Motorradhersteller hinterher. Nach zwei WSBK-Events ist Honda Letzter unter den Herstellern.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista fuhr in keinem der bisherigen sechs Rennen in die Top 6

Foto: Motorsport Images

Die Erwartungen vor der zweiten Saison mit der neuen Fireblade waren groß. Und ich traute HRC nicht zuletzt dank der unglaublich großen Ressourcen in Sachen Entwicklung einen großen Schritt zu, wenn nicht sogar den WM-Titel.

Doch offensichtlich hat Honda über den Winter nicht die Fortschritte gemacht, die sich Speerspitze Alvaro Bautista versprochen hat. Bereits im vergangenen Jahr mühte sich Bautista mit der Fireblade ab und schaffte nur ein mageres Podium.

Alvaro Bautista, Jonathan Rea

Alvaro Bautista fuhr Jonathan Rea zu Beginn der Saison 2019 regelmäßig davon

Foto: LAT

Es ist gar nicht so lange her, da gewann Bautista WSBK-Rennen in Serie, ließ Jonathan Rea und den Rest der Superbike-WM wie Zweitligisten aussehen und befand sich auf Kurs, die Erfolgsserie von Kawasaki zu beenden. Dieser Bautista schaffte es in der laufenden Saison bei keinem der sechs Rennen in die Top 6. Und das liegt sicher nicht am mangelnden Fahrkönnen des Spaniers.

Platz sieben im zweiten Estoril-Rennen war tatsächlich das bisher beste Ergebnis der Saison. Aber: Ohne die Stürze von Scott Redding, Garrett Gerloff und Michael Ruben Rinaldi wäre Bautista mit der Werks-Honda Zehnter geworden.

Was wäre, wenn Bautista bei Ducati geblieben wäre ...

Ich bin überzeugt, Bautista hätte in diesem Jahr als zweifacher Weltmeister um den dritten WM-Erfolg kämpfen können - wenn er sich gegen den Wechsel zu Honda entschieden hätte und bei Ducati geblieben wäre.

Alvaro Bautista

Die Honda Fireblade RR-R ist auch 2021 nicht auf Augenhöhe zu Kawasaki, Ducati und Yamaha

Foto: Motorsport Images

Bautista pilotierte zu Beginn der Saison 2019 als Rookie die neue V4-Ducati und gewann souverän und spielerisch Rennen. Damit trieb er seinen Marktwert in die Höhe. Und als er realisierte, bei Ducati deutlich weniger zu verdienen als Teamkollege Chaz Davies, wirkte sich das auf die Psyche aus. Und dann kam Honda und flirtete mit dem Spanier.

Bautista fühlte sich offensichtlich so selbstsicher, dass er sich für das Angebot der Japaner entschied. Mit der Power von HRC im Hintergrund und einer komplett neuen Fireblade erhoffte er sich weitere WSBK-Erfolge. Doch diese Rechnung ging bisher nicht auf. Überhaupt nicht.

Stattdessen müht sich der ehemalige MotoGP-Pilot im Mittelfeld ab. In Estoril bekam Bautista am Freitag einen weiteren Dämpfer, als er gleich drei Mal stürzte. Am Sonntag bekräftigte er, dass Honda große Anstrengungen unternimmt, um in der WSBK erfolgreich zu sein.

Konzentriert sich Honda ausschließlich auf die MotoGP?

Die Misserfolge in der MotoGP sollen sich laut Bautista nicht auf das Superbike-Projekt auswirken. Zumindest wollte er mir das am Sonntagabend erklären. Doch da bin ich mir nicht so sicher.

Marc Marquez

Honda ist seit Valencia 2019 ohne Sieg in der MotoGP

Foto: Motorsport Images

Marc Marquez' Verletzung hat die Defizite der RC213V gnadenlos offengelegt. HRC erlebt in der MotoGP eine bitterböse Durststrecke und scheint voll auf Marquez angewiesen zu sein. Ohne die magischen Fähigkeiten des Spaniers steht HRC überhaupt nicht gut da.

Die einst so begehrte RC213V ist aktuell eine Großbaustelle. Und um die Probleme in den Griff zu bekommen, sind Ressourcen notwendig. Ob HRC in so einer Situation beim WSBK-Projekt aus dem Vollen schöpfen kann? Also ich habe da so meine Zweifel.

Sportliche Grüße,

Sebastian Fränzschky

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Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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