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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista befindet sich auf Kurs, mit Ducati Geschichte zu schreiben: Doch was wäre gewesen, wenn sich der Spanier vor Jahren nicht falsch entschieden hätte?

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Alvaro Bautista

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Alvaro Bautista

Liebe Freunde der Superbike-WM,

was war das bitte für eine Machtdemonstration von Alvaro Bautista bei der Superbike-WM in Barcelona? Obwohl der Spanier die beiden ersten Rennen von Startplatz fünf in Angriff nehmen musste, beendete er jede Rennrunde als Führender. Die Kombination aus Bautista und der Ducati Panigale V4R war in Barcelona absolut magisch.

Jetzt fragen Sie sich sicher, was das alles mit dem Verlierer des Wochenendes zu tun hat, den ich in dieser Kolumne traditionell thematisiere. Nun, es ist so, dass mir nach den drei wirklich souveränen Bautista-Siegen Gedanken durch den Kopf schossen, was wohl gewesen wäre, wenn im Sommer 2019 gewisse Verhandlungen und Entscheidungen anders gelaufen wären.

Konkret: Was wäre passiert, wenn Bautista nicht den Fehler begangen hätte und sich für den Wechsel von Ducati zu Honda entschieden hätte?

Bitte begleiten Sie mich auf die Reise in die Welt von "was wäre wenn". Denn Sie erinnern sich bestimmt: Bereits vor drei Jahren bildete Bautista eine magische Verbindung mit der damals brandneuen Ducati Panigale V4R.

Unkonzentriertheit durch die Gedanken an den Wechsel zu Honda

Mit dem ersten V4-Superbike der Ducati-Geschichte ließ Bautista seine Gegner bei den ersten vier Events wie Amateure aussehen. Es wurde nicht gerätselt, ob er den Titel holt, sondern wann er die Krone sicherstellt. Bis zu dem Punkt, an dem er die Konzentration verlor.

Natürlich kann man im Nachhinein schlecht ausmachen, ob die Gedanken an den Wechsel zu Honda die vielen Stürze im Sommer 2019 begünstigt haben. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sie eine wesentliche Rolle spielten.

Ich erinnere mich noch gut, wie sich die Stimmung schlagartig änderte. Bautistas sonst so lockere Herangehensweise war weg, er wirkte verkrampft und hatte offensichtlich den Spaß verloren. Seine Interviews waren nicht mehr so lebendig wie zu Saisonbeginn.

Ducati hat Alvaro Bautista nicht richtig wertgeschätzt

Mein Gefühl sagt mir, dass die zweite Hälfte der WSBK-Saison 2019 anders gelaufen wäre, wenn er von Ducati mehr Rückhalt bekommen hätte. Ein neuer Vertrag für 2020 nach Bautistas Vorstellungen hätte womöglich alles verändert.

Rennfahrer haben unglaublich große Egos. Dass die Wertschätzung zu einem großen Teil von der Bezahlung abhängig gemacht wird, ist nur logisch. Und scheinbar gab es da einige Differenzen zwischen ihm und Ducati.

Bautista verdiente 2019 deutlich weniger Geld bei Ducati als Teamkollege Chaz Davies, obwohl er den Waliser sportlich klar in die Schranken weisen konnte.

Honda hingegen bemühte sich stark um die Dienste von Bautista, der sich schlussendlich auf das Angebot des weltgrößten Motorradherstellers einließ. Wie die beiden zurückliegenden Jahre für Bautista liefen, muss ich Ihnen ja nicht noch einmal im Detail erklären.

Alvaro Bautista wäre auf dem Weg zur Superbike-Legende

Wie dem auch sei, Bautista hatte 2019 bereits eine Hand am WM-Titel und wäre mit der Ducati auch 2020 und 2021 der klare Favorit gewesen. Sprich, er würde aktuell um seinen vierten WM-Titel kämpfen. Bautista wäre auf eine Stufe mit Carl Fogarty und Jonathan Rea geklettert, wenn man mein Gedankenspiel komplett zu Ende spinnt.

Und jetzt sind wir an dem Punkt, warum Bautista nach drei Siegen "schlecht geschlafen" haben könnte. Stellen Sie sich vor, nach all den Feierlichkeiten findet Bautista einen Moment der Ruhe und grübelt, was gewesen wäre, wenn er sich im Sommer 2019 anders entschieden hätte.

Wenn er sich die zwei sieglosen Jahre auf der Honda CBR1000RR-R Fireblade erspart hätte, die vielen unnötigen Stürze, die Rückschläge und die quälenden Fragen von Leuten wie mir, warum es "wieder nicht lief". Stattdessen hätte er womöglich die Geschichte der Superbike-WM umgeschrieben, wäre bereits jetzt eine der großen Legenden der Serie.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bautista nie diese Gedanken durch den Kopf gehen, auch wenn er als echter Racer immer nach vorn schaut und sich bemüht, keine Schwächen oder Momente der Unsicherheit zu zeigen. Aber ich vermute, dass auch richtige Racer manchmal nachdenklich sind und Dinge Revue passieren lassen. Gestern Abend könnte so ein Moment gewesen sein.

Wer die wirklichen "Verlierer" des Wochenendes sind

Ein echter "Verlierer des Wochenendes" ist Bautista natürlich nicht. Im Gegenteil: Der Vorsprung in der WM wuchs von 30 auf 59 Punkte an. Sprich, Bautista könnte beinahe ein komplettes Wochenende auslassen und wäre weiterhin WM-Leader.

Denke ich, dass die WM bereits entschieden ist? Auf keinen Fall, denn mit Portimao steht ein Kurs bevor, auf dem Ducati im Gegensatz zu Barcelona nicht der Favorit ist. Bei den Überseerennen sind viele Überraschungen möglich. Jede Unachtsamkeit kann fatale Folgen haben. Doch andererseits ist es sicher beruhigend, vier Events vor Saisonende 59 Punkte Vorsprung zu haben.

Und die wirklichen Verlierer des Wochenendes in Barcelona? Da denke ich zuerst an Scott Redding, der in beiden Hauptrennen stürzte und somit den Aufwärtstrend vorerst stoppte. In Donington, Most und Magny-Cours fuhr Redding mit der BMW aufs Podium.

Dass Barcelona kein einfaches Wochenende wird, prophezeite Redding bereits vorher. Aber magere zwei Punkte aus dem Sprintrennen sind in der Meisterschaft ein herber Rückschlag beim Kampf um Platz vier. Da Ex-Teamkollege Michael Rinaldi aktuell gut in Form ist, wird es für Redding schwierig werden, die verlorenen Punkte wieder aufzuholen.

Aber auch Toprak Razgatlioglu war ein Verlierer des Wochenendes. Durch den Fehler von Jonathan Rea in Lauf zwei erbte Razgatlioglu immerhin ein Podium.

Aus eigener Kraft hätte es der Yamaha-Pilot am zurückliegenden Wochenende wohl in keinem der drei Rennen in die Top 3 geschafft. 33 Punkte aus drei Rennen sind eine enttäuschende Ausbeute, vor allem wenn der direkte WM-Rivale die vollen 62 Zähler kassiert.

Welcher Fahrer hat Ihrer Meinung nach schlecht geschlafen? Teilen Sie mir Ihre Meinung auf Facebook unter "Sebastian Fränzschky - Motorsport-Journalist" mit. Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Sportliche Grüße,

Sebastian Fränzschky

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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