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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Danilo Petrucci

Michael Rinaldi fährt beim Ducati-Heimspiel auf das Podium und empfiehlt sich für 2023: Platzt deshalb Danilo Petruccis Traum vom Wechsel in die Superbike-WM?

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Danilo Petrucci

Liebe Freunde der Superbike-WM,

so richtig einfach fiel es mir nach dem Wochenende in Misano nicht, einen klaren Verlierer zu finden, der im übertragenen Sinne schlecht geschlafen hat. Über das Wochenende erlebten die Fahrer und Teams einige Höhen und Tiefen, aber einen richtigen Verlierer gab es meiner Meinung nach nicht.

Klar, da wäre Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu, dessen Rückstand in der WM sich auf 79 Punkte vergrößert hat. Doch andererseits konnte der Türke in Misano seinen ersten Saisonsieg feiern. Mit seiner Performance am Sonntag kann Razgatlioglu mehr als zufrieden sein. Gegen Alvaro Bautista auf der Ducati war in den beiden Hauptrennen nichts zu machen.

Die Verantwortlichen bei BMW wären ebenfalls in Frage gekommen, denn Rückstande im Bereich von 30 Sekunden sind ein Problem. Andererseits muss man im Hinterkopf behalten, dass das Team auf Michael van der Mark verzichten muss. Und Misano war stets ein schwieriges Pflaster für die Münchner. Ich bin überzeugt, dass die Welt in Donington schon ganz anders aussieht.

Platzt Danilo Petruccis Traum vom Wechsel in die WSBK?

Für meine heutige Kolumne schaue ich ein bisschen über den Tellerrand und entscheide mich für Danilo Petrucci. Ja, es trifft einen Fahrer, der am Wochenende gar nicht aktiv war. Doch der Ausgang der Rennen gefährdet Petruccis Pläne für die Saison 2023, denn im kommenden Jahr will der Italiener in der Superbike-WM fahren. Und das am liebsten im Werksteam von Ducati.

Alvaro Bautista

Gute Stimmung bei Ducati: Alvaro Bautista erhielt Küsse von Ducati-CEO Claudio Domenicali

Foto: Motorsport Images

Vor dem Wochenende stand Michael Rinaldi, der Teamkollege von Alvaro Bautista, mächtig unter Druck. Bei den zurückliegenden drei Wochenenden in Aragon, Assen und Estoril blieb Rinaldi hinter den Erwartungen. In den Rennen fiel der Italiener meist in der zweiten Rennhälfte deutlich zurück.

Michael Ruben Rinaldi

Ducati jubelte über zwei Podestplätze von Michael Rinaldi

Foto: Motorsport Images

Doch beim Ducati-Heimspiel in Misano machte Rinaldi genau das, was man vom Teamkollegen eines WM-Führenden erwartet. Er fuhr zwei Mal auf das Podium und kam in Lauf zwei sogar vor Jonathan Rea, Alvaro Bautistas größtem Gegner in der Meisterschaft, ins Ziel. Mit seinem dritten Platz am Sonntag bescherte Rinaldi seinem Teamkollegen drei zusätzliche Punkte Vorsprung. Viel besser geht es nicht.

Michael Rinaldi empfiehlt sich in Misano für ein weiteres Jahr

Ich habe das Gefühl, dass sich Rinaldis Chancen auf eine weitere Saison im Ducati-Werksteam in Misano deutlich verbessert haben. Das bedeutet gleichzeitig, dass Danilo Petrucci nach Alternativen Ausschau halten muss.

Michael Ruben Rinaldi, Alvaro Bautista

Ducati-Erfolg in Misano: Beide Werksmaschinen auf dem Podium

Foto: Motorsport Images

Im Fahrerlager der Superbike-WM kursiert das Gerücht, dass Petrucci von Ducati in die WSBK transferiert wird, wenn er die MotoAmerica gewinnt. Doch davon bin ich momentan nicht zu 100 Prozent überzeugt.

Danilo Petrucci

Ermöglicht Ducati Danilo Petrucci den WSBK-Aufstieg beim Gewinn der MotoAmerica?

Foto: HSBK Ducati

Betrachten wir die Fakten: Alvaro Bautista befindet sich mit der Ducati Panigale V4R auf Titelkurs. Bei den bisherigen zwölf Rennen stand der Spanier zwölf Mal auf dem Podium und gewann die Hälfte der Rennen. Er ist schnell und im Vergleich zu 2019 sehr konstant. Bisher leistete sich Bautista keinen Fehler. Auf seine WM-Rivalen trifft das nicht zu.

Bautista und Petrucci: Zwei Alphatiere wären ein Problem

Aus Ducati-Sicht wäre es naheliegend, den Vertrag des Spaniers so schnell wie möglich zu verlängern. Dann hat man Ruhe und kann sich auf die laufende Saison konzentrieren. Und auch Rinaldis Vertrag sollte man verlängern, denn so hat man teamintern klare Verhältnisse.

Danilo Petrucci

Danilo Petrucci gewinnt in der MotoAmerica Rennen und befindet sich auf Titelkurs

Foto: FAlePhoto

Danilo Petrucci würde sicher nicht zu Ducati in die WSBK kommen, um Alvaro Bautistas Wasserträger zu sein. Petrucci hätte selbst die Ambition, um die WM zu fahren. Zwei Alphatiere im Team zu haben, könnte für Spannungen sorgen. Die Motorsport-Geschichte hat mehrfach gezeigt, dass es durchaus problematisch werden kann, wenn man zwei Spitzenfahrer hat, die das gleiche Ziel vor Augen haben.

Die Größe und das Alter sprechen gegen Danilo Petrucci

Zudem habe ich auf Grund von Petruccis Größe einige Zweifel. Die Vergangenheit zeigte, dass große Fahrer auf der Ducati Probleme bekommen können. Scott Redding klagte ständig über das Reifen-Management. Zudem verpuffte der Topspeed-Vorteil der Ducati bei großen Fahrern. Die Kombination aus Bautista und der Ducati Panigale V4R hingegen harmoniert perfekt.

Scott Redding

Große Fahrer auf der Ducati: Scott Redding klagte oft über Probleme

Foto: Motorsport Images

Ein weiterer Punkt ist ohne Zweifel das Alter. Mit Alvaro Bautista hat Ducati bereits einen routinierten Fahrer im Team. Im November feiert der Spanier bereits seinen 38. Geburtstag. Michal Rinaldi ist 26 Jahre alt und hat noch viele Jahre vor sich. Warum sollte Ducati ihn mit einem fünf Jahre älteren Fahrer ersetzen?

Michael Rinaldi hat einen weiteren Joker

Michael Rinaldi hat sich mit seiner kampfstarken Vorstellung im zweiten Misano-Rennen vor den Augen der Ducati-Manager empfohlen. Doch selbst wenn Ducati-CEO Claudio Domenicali und Ducati-Corse-Chef Luigi Dall'Igna zu Danilo Petrucci tendieren, dann hat Rinaldi immer noch einen Joker: Stefano Cecconi.

Stefano Cecconi

Aruba-Chef Stefano Cecconi wird sich für Michael Rinaldi stark machen

Foto: Ducati

Der Aruba-Chef gilt als großer Unterstützer von Rinaldi. Cecconi hat viel zu sagen und wird sich dafür einsetzen, Rinaldis Vertrag zu verlängern. Und das wäre für Ducati keine schlechte Lösung.

In der WM hat Rinaldi nach wie vor gute Chancen, WM-Vierter zu werden. Bei den Herstellern, den Team und in der Fahrerwertung befindet sich Ducati auf Titelkurs. Viel besser geht es nicht. Wozu also etwas ändern?

Teilen Sie meine Meinung oder sind Sie überzeugt, dass Rinaldi bei Ducati zu wenig leistet und Petrucci die bessere Wahl wäre? Sagen Sie es mir auf Facebook unter "Sebastian Fränzschky - Motorsport-Journalist". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Sportliche Grüße,

Sebastian Fränzschky

Mit Bildmaterial von HSBK Ducati.

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