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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Eugene Laverty

BMW-Ersatzpilot Eugene Laverty fährt bei der Superbike-WM in Argentinien hinterher: Ist die Zeit des ehemaligen Vizeweltmeisters vorbei?

Liebe Freunde der Superbike-WM,

die WSBK-Saison 2021 biegt auf die Zielgerade. Ich erinnere mich noch gut an den Saisonstart in Aragon - als ob es gestern war. In den vergangenen fünf Monaten sahen wir tollen Rennsport und einige Überraschungen. Ich hätte im Mai übrigens keinen müden Euro darauf gewettet, dass Jonathan Reas Erfolgsserie zu Ende gehen könnte - zu stark präsentierte sich der Weltmeister beim Auftakt.

Jetzt sieht es aber danach aus, als ob wir nach sechs Jahren Rea/Kawasaki-Dominanz einen Machtwechsel sehen werden. Bevor es soweit ist, müssen wir uns aber noch fünf Wochen lang gedulden. Denn wenn es nicht doch noch eine Wendung gibt, dann findet das Saisonfinale Ende November in Indonesien statt.

Doch auch wenn Rea vermutlich erstmals bei der Titelverteidigung scheitert, möchte ich ihn nicht für die Montags-Kolumne auswählen. Immerhin konnte er WM-Rivale Toprak Razgatlioglu in Lauf zwei besiegen und somit ein Lebenszeichen abgeben. Das war stark und hat mich beeindruckt.

Axel Bassani setzt Michael Ruben Rinaldi stark unter Druck

Ehrlich gesagt hatte ich noch nie so große Mühe, einen geeigneten Fahrer auszuwählen, der im übertrieben Sinne schlecht geschlafen hat. Ducati-Werkspilot Michael Ruben Rinaldi wäre ein potenzieller Kandidat. Der Italiener grübelte ein weiteres Mal, warum sich seine Panigale V4R von einem Tag zum nächsten so anders anfühlte.

Michael Ruben Rinaldi

Michael Ruben Rinaldi kam hinter Ducati-Privatfahrer Axel Bassani ins Ziel

Foto: Ducati

Wenn er sich im kommenden Jahr nicht deutlich steigert, könnte sein Platz im Ducati-Werksteam wackeln. Axel Bassani machte in San Juan erneut Werbung in eigener Sache und zeigte, dass er keine Angst vor großen Namen hat.

Honda-Aufwärtstrend gestoppt: Bautista und Haslam nur im Mittelfeld

Das Honda-Werksteam würde sich für die heutige Kolumne ebenfalls anbieten. Alvaro Bautista und Leon Haslam konnten die jüngsten Fortschritte der finalen Europarennen nicht bestätigen. In Argentinien taten sich die HRC-Piloten schwer, es in die Top 10 zu schaffen.

Leon Haslam, Alvaro Bautista

Das HRC-Werksduo kämpfte um den Einzug in die Top 10

Foto: Motorsport Images

Somit gibt es beim Fireblade-Projekt in der Superbike-WM nach wie vor keinen wirklichen Aufwärtstrend. Ich bin gespannt, ob die neue, deutlich jüngere Fahrerpaarung im kommenden Jahr die Trendwende einläutet. Der Druck wächst auf jeden Fall. Der weltgrößte Motorradhersteller muss im Winter Antworten für die Probleme finden.

Eugene Laverty bleibt erneut einiges schuldig

Die Hauptrolle heute übernimmt aber Eugene Laverty. Der sympathische Mann aus Toomebridge erhielt in San Juan zum dritten Mal in Folge die Chance, die Werks-BMW von Tom Sykes zu übernehmen. So richtig stark konnte sich Laverty aber nicht in Szene setzen.

Eugene Laverty

BMW-Ersatzpilot Eugene Laverty mühte sich im hinteren Feld ab

Foto: BMW Motorrad

In den drei Rennen kassierte Laverty magere drei Punkte. Das zweite Hauptrennen beendete der ehemalige Vizeweltmeister mit 40 Sekunden Rückstand auf Position 16 außerhalb der Punkteränge. Somit war er pro Runde etwa zwei Sekunden langsamer als die Spitze.

Wie man sich für eine dauerhafte Rückkehr in die Superbike-WM empfehlen kann, sah man vor zwei Wochen eindrucksvoll bei Loris Baz. Ich bin mir bewusst, dass die Ducati Panigale V4R nicht mit der BMW M1000RR zu vergleichen ist. Aber wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut, dann frage ich mich, ob Laverty seinen Höhepunkt bereits deutlich hinter sich hat.

Eugene Laverty

WSBK-Routinier Eugene Laverty erlebt eine enttäuschende Saison

Foto: Motorsport Images

Es deutet vieles darauf hin, dass der Nordire in der kommenden Saison bei Bonovo unterkommt und dort eine der beiden M1000RR pilotiert. Aus Bonovo-Kreisen habe ich gehört, wie groß die Begeisterung für die Arbeitsweise von Laverty ist. Das deutsche Team schätzt sein systematisches Vorgehen. Aber in den zurückliegenden Jahren blieb Laverty sportlich gesehen einiges schuldig, finde ich.

Kein glückliches Händchen bei den Verhandlungen

Verursacht wurden die eher mittelmäßigen Ergebnisse meist durch unglückliche Entscheidungen bei den Vertragsverhandlungen. Ich erinnere mich noch gut an Lavertys Erwartungen bei der Rückkehr in die Superbike-WM. Mit Aprilia wollte er wieder Rennen gewinnen. Doch mit der in die Jahre gekommenen RSV4 war nicht viel zu machen.

Eugene Laverty

Eugene Laverty saß oft zur falschen Zeit auf dem falschen Motorrad

Foto: Milwaukee Aprilia

Im Vorjahr erfolgte der Wechsel zu BMW. Als der Deal im Herbst 2019 offiziell wurde, sprach ich in Portimao mit Laverty. Stolz präsentierte er mir seinen Plan für die Zeit bei BMW: Siege im ersten Jahr und dann spätestens im zweiten Jahr der Titel. Das war seine Vision. Mit der Realität hatte das nicht viel zu tun, wie wir mittlerweile wissen.

Ich hätte es ihm wirklich gegönnt. Doch mein Gefühl sagt mir, dass seine Zeit vermutlich vorbei ist. Sein bisher letzter WSBK-Laufsieg liebt bereits über sieben Jahre zurück. Seitdem erlebte Laverty viele schwierige Jahre.

Hat Eugene Laverty noch das Zeug, um an der Spitze mitzumischen?

Die laufende Saison mit dem vorzeitigen Aus seiner RC-Squadra-Corse-Crew reiht sich da perfekt ein. Bleibt abzuwarten, ob er bei Bonovo doch noch einmal aufblüht oder ob er am Saisonende den namhaften Kollegen seiner Generation folgt und sich aus der Superbike-WM verabschiedet.

Eugene Laverty

Eugene Laverty gewann in der WSBK-Saison 2014 zum letzten Mal ein Rennen

Foto: Motorsport Images

Chaz Davies und vermutlich auch Leon Haslam sehen wir ab 2022 nicht mehr in der WSBK. Auch in der Superbike-WM gab es einen Generationswechsel.

Hat Eugene Laverty Ihrer Meinung nach noch das Zeug, um in der Superbike-WM um Siege und WM-Titel zu kämpfen? Sagen Sie es mir auf Facebook unter "Sebastian Fränzschky - Motorsport-Journalist". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Sportliche Grüße,

Sebastian Fränzschky

Mit Bildmaterial von BMW Motorrad.

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