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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Kawasaki/Jonathan Rea

Der Protest von Kawasaki verpasst dem aus sportlicher Sicht tollen Event in Magny-Cours einen unschönen Beigeschmack und beschert Jonathan Rea einen Shitstorm

Liebe Freunde der Superbike-WM,

die Stimmen zum finalen Rennen in Magny-Cours waren bereits im Kasten, als die Verantwortlichen der Superbike-WM um 15:33 verkündeten, dass Toprak Razgatlioglus den Sieg im Superpole-Rennen verliert. In der letzten Runde des Sprintrennen hatte der Yamaha-Pilot marginal den grünen Bereich touchiert (zur Meldung).

Der Rennleitung war das nicht aufgefallen. Doch im Lager von Kawasaki schaute man sich die Onboard-Aufnahmen von Jonathan Reas Kawasaki ganz genau an. Es war Rea selbst, der seinem Team im Parc Ferme den entscheidenden Hinweis gab.

 

Mit dieser Tat schoss sich der beste Superbiker aller Zeiten ein grobes Eigentor. In den sozialen Medien folgte am Sonntagabend ein heftiger Shitstorm.

Viele Superbike-Fans wunderten sich, wie der Weltmeister seinem Rivalen zuerst zum Sieg gratulieren konnte, um ihn diesen dann am grünen Tisch zu entreißen. Ich kann die enttäuschten Fans verstehen.

Jonathan Rea kämpft mit allen Mitteln gegen Toprak Razgatlioglu

Kawasaki legte Protest ein, nachdem Rea das Team darum bat. Klar, Regeln sind Regeln. Und da es sich um die letzte Runde handelte, blieb der Rennleitung nichts anderes übrig, als Razgatlioglu um einen Platz strafzuversetzen. Den Stewards die Schuld für diese fragwürdige Strafe zu geben, wäre also unfair.

Toprak Razgatlioglu, Jonathan Rea

Jonathan Rea unterlag Toprak Razgatlioglu in allen drei Rennen

Foto: Motorsport Images

Das Vorgehen von Kawasaki rückt das Team in kein gutes Licht. Es wirkt etwas verzweifelt, wenn Sie mich fragen. Natürlich zählt beim Kampf um den Titel jeder Punkt. Das weiß Kawasaki sehr gut, denn im Vorjahr gewann man den Herstellertitel mit 392 zu 391 Punkten gegen Ducati.

Entscheidung fällt am "grünen Tisch"

Yamaha reagierte verärgert auf die Strafe. Teammanager Paul Denning merkte am Sonntagabend an, dass Yamaha niemals so gehandelt hätte. In Magny-Cours hätte Razgatlioglu erstmals in seiner WSBK-Karriere drei Siege an einem Wochenende eingefahren. Diese Siege hatte sich der Türke mit fehlerfreien Leistungen erkämpft. Am grünen Tisch holte sich Kawasaki immerhin den Sieg im Superpole-Rennen zurück.

Toprak Razgatlioglu

Mit Stoppie zum Sieg: Toprak Razgatlioglu demütigte Jonathan Rea am Samstag

Foto: Yamaha

Ohne den erfolgreichen Protest wäre Magny-Cours für Rea das dritte Wochenende ohne Sieg in Folge gewesen. Es ist gar nicht so lange her, da wäre es vor einem Rennen ziemlich mutig gewesen, gegen den Serien-Weltmeister zu wetten. Doch zuletzt fehlten Rea die passenden Antworten auf Razgatlioglu und Redding.

Kawasaki in der WSBK wie Honda in der MotoGP

Wenn man sich die zurückliegenden WSBK-Events in Most, Navarra und Magny-Cours anschaut, dann wird klar, dass Kawasaki das Wasser bis zum Hals steht. Die ZX-10RR ist nicht mehr das beste Motorrad. Und alle Erfolge hängen von einer Person ab: Jonathan Rea.

Die Situation erinnert ein bisschen an die von Honda in der MotoGP mit Marc Marquez. Es ist bekannt, welchen Absturz das erfolgsverwöhnte Repsol-Honda-Team erlebte, als der Starfahrer ausfiel. Kawasaki würde es in der WSBK ohne Rea vermutlich ähnlich ergehen, obwohl sich die Japaner voll und ganz auf diese Serie konzentrieren können.

Reas Fehler und Schrecksekunden in der laufenden Saison zeigen, wie gut die Gegner über den Winter geworden sind. Toprak Razgatlioglu ist der bisher härtesten Gegner, seitdem Rea für Kawasaki Titel in Serie einfährt. Während Chaz Davies, Alvaro Bautista und Scott Redding gewisse Schwächen hatten, wirkt Razgatlioglu in jeder Situation komplett unter Kontrolle.

Das Duell Rea vs. Razgatlioglu ist die perfekte Werbung für unseren Sport. Das leidige Thema Streckenlimits ist genau das Gegenteil davon. Und dass ausgerechnet ein Team auf dieses Mittel zurückgreift, legt einen wirklich hässlichen Schatten über dieses tolle Duell.

Welche Meinung haben Sie zur Strafe gegen Razgatlioglu? Sagen Sie es mir auf Facebook unter "Sebastian Fränzschky - Motorsport-Journalist". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Sportliche Grüße,

Sebastian Fränzschky

Mit Bildmaterial von Kawasaki.

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