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Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Yamaha

Ein Defekt an der R1 bringt Toprak Razgatlioglu zu Sturz: Redakteur Sebastian Fränzschky stellt fest, dass sich Yamaha mehr Missgeschicke leistet als Kawasaki

Liebe Freunde der Superbike-WM,

dieses Superbike-Wochenende hatte es in sich. Das ohnehin schon würzige WM-Duell zwischen Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea bekam in Portimao einen kräftigen Schuss zusätzliche Schärfe. Nach dem harten Duell am Samstag flogen verbal die Fetzen (was Rea nach Lauf 1 beanstandete).

Titelverteidiger Rea, der in den vergangenen Jahren unantastbar wirkte, hat in Portimao erneut Federn gelassen. Gleich zwei Stürze auf seiner Paradestrecke - damit habe ich definitiv nicht gerechnet. Aber auch Toprak Razgatlioglu musste einen Rückschlag verkraften.

Jonathan Rea

Jonathan Rea flog am Samstag ab, rappelte sich Sonntag aber wieder auf

Foto: Motorsport Images

Im zweiten Lauf rutschte Razgatlioglu an gleicher Stelle wie Rea 24 Stunden vorher in Richtung Auslaufzone. Zuerst sah es danach aus, als ob der Ausnahmekönner einen Fehler gemacht hat. Doch bereits die erste Wiederholung stellte klar, dass Razgatlioglu erneut durch Pech wertvolle Punkte liegen ließ.

Was wussten die Yamaha-Mechaniker bereits vor dem Rennstart?

Es war die Technik, die den Türken vom Kurs abbrachte. Der Kotflügel an der Yamaha R1 des Türken zerbrach nach etwa der Hälfte der Renndistanz und verursachte einen Highspeed-Crash, bei dem der Gesamtführende glücklicherweise unverletzt blieb.

Toprak Razgatlioglu

In der Startaufstellung arbeiteten die Yamaha-Mechaniker an der Front der R1

Foto: Yamaha

Mir wurde berichtet, dass die Yamaha-Mechaniker bereits in der Startaufstellung hektisch an der Front der R1 mit der Nummer 54 werkelten. Offensichtlich erkannte Yamaha schon im Grid, dass etwas nicht stimmt. Razgatlioglu wurde dennoch ins Rennen geschickt.

Mir ist klar, dass im Rennsport alles passieren kann. Und meist kommt es auch so. Doch diese Art von Fehlern wird in einem WM-Kampf meist hart bestraft. Und Yamaha riskiert damit nicht nur den Titel sondern auch die Gesundheit des Fahrers.

 

Dass Razgatlioglu nach so einem Sturz aufstand, sich schüttelt und wenig später schon wieder Witze machen konnte, ist alles andere als selbstverständlich. Für die heutige Kolumne wähle ich deshalb Yamaha aus, denn erneut 25 Punkte zu verschenken, kann am Ende den Titel kosten.

Yamaha-Panne macht die Meisterschaft wieder offen

Seit 2009 wartet Yamaha auf einen WM-Titel in der Superbike-WM. Ben Spies bescherte den Japanern den bisher letzten WM-Erfolg. Seitdem war Yamaha nie so nah an einem WSBK-Titel dran wie in diesem Jahr. Razgatlioglu ist in der laufenden Saison der dominante Fahrer.

Topraks Fahrzeugbeherrschung hat auch bei MotoGP-Ikone Valentino Rossi einen bleibenden Eindruck hinterlassen (was der Italiener zu Razgatlioglu sagt). Zudem ist Razgatlioglu mental unfassbar stark. Sämtliche Psychospiele von Rea und Redding prallten bisher ab.

 

Auch über Reas Burnout nach dem Sieg in Lauf 2, ausgerechnet an der Stelle, an der Razgatlioglu am Samstag den Weltmeister verhöhnt hat (wie Razgatlioglu auf den Kawasaki-Protest in Frankreich reagierte), brachte den Türken nicht aus der Fassung. Razgatlioglu lachte über die Aktion und wunderte sich, warum Rea das nötig hat.

Wenn der Türke nicht Weltmeister wird, dann geht das auf die Kappe seines Teams.

Toprak Razgatlioglu

Tritt Toprak Razgatlioglu bei Yamaha in die Fußstapfen von Ben Spies?

Foto: Yamaha

Razgatlioglu leistete sich im Gegensatz zu Rea noch keinen Fehler. Das Glück war in Assen, Magny-Cours und Barcelona aber nicht auf seiner Seite. Und auch im Vorjahr hatte der Türke Pech. An der Yamaha mit der Nummer 54 gab es einige technische Probleme. Ich erinnere mich an einen leeren Tank auf Phillip Island und einen Motorschaden in Jerez, beide Male in aussichtsreicher Situation.

Kawasaki macht weniger Fehler als Yamaha

Schaut man ins Lager der Grünen, dann fällt auf, dass es an der Kawasaki von Rea so gut wie nie Probleme gibt. Die Maschine des Rekord-Weltmeisters ist immer perfekt vorbereitet. Selbst nach dem kompletten Neuaufbau am Samstag lief die ZX-10RR des Champions tadellos.

Jonathan Rea

Jonathan Rea verringerte am Sonntag den Rückstand von 49 auf 24 Zähler

Foto: Kawasaki

Hoch anrechnen muss man Razgatlioglu, wie er solche Rückschläge wegsteckt. Weder in Barcelona nach dem Elektronikdefekt, noch nach dem Problem in Portimao sah man Stühle oder andere Gegenstände durch die Box fliegen.

Der Türke hat sich sehr gut im Griff, behält seine Emotionen stehts unter Kontrolle und macht seiner Crew zumindest öffentlich nie Vorwürfe. Er ist ein absoluter Teamplayer und nimmt seine Mechaniker damit aus der Schusslinie.

Holt Razgatlioglu trotz der Yamaha-Pannen den Titel?

Weitere Fehler dieser Art darf sich Yamaha aber nicht erlauben. Klar, 24 Punkte sind ein kleines Polster, doch Rea wird zur Stelle sein, wenn Yamaha patzt. Der Titelverteidiger braucht keine Einladung, um die Scherben aufzulesen.

Könnten Yamahas Missgeschicke Razgatlioglu am Ende den Titel kosten? Was meinen Sie? Sagen Sie es mir auf Facebook unter "Sebastian Fränzschky - Motorsport-Journalist". Dort gibt es meine Texte, Insiderinfos, Meinungen und Einschätzungen zu aktuellen Themen. Und natürlich die Möglichkeit, diese Kolumne zu diskutieren!

Sportliche Grüße,

Sebastian Fränzschky

Mit Bildmaterial von Yamaha.

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