WSBK 2023: Ducati und BMW legen noch radikalere Superbikes nach
Zwei der fünf Hersteller in der Superbike-WM gehen 2023 mit neuen Bikes an den Start: Ducati überarbeitet den Motor, BMW präsentiert ein radikales Aero-Paket
In der WSBK-Saison 2023 werden mindestens zwei Hersteller mit neuen Superbikes an den Start gehen. Nach vier Jahren schärft Ducati die Panigale V4R nach und macht mit dem neuen Modell den Weg frei für eine WSBK-Version mit noch mehr Leistung. BMW präsentiert bereits nach zwei Jahren eine neue M1000RR, die vor allem durch ihre radikale Aerodynamik die Blicke auf sich zieht.
Mangelnde Motorleistung ist sicher kein Problem der aktuellen Ducati Panigale V4R. Im Gegenteil: Alvaro Bautista war zuletzt so überlegen, dass seine Gegner eine Anpassung der Balanceregel fordern. Ein kombiniertes Mindestgewicht aus Fahrer und Motorrad war genau so Thema wie eine Einbremsung der Ducati über das Reglement.
Die 2023er-Version des Ducati-Superbikes dürfte der Konkurrenz weitere Kopfschmerzen bescheren. Mit einer Leistung von beeindruckenden 240,5 PS (in Kombination mit einer Racing-Auspuffanlage) in der Serie setzt Ducati ein klares Ausrufezeichen und bietet seinen Kunden das stärkste Serien-Superbike der Geschichte an.
Die neue Ducati Panigale V4R soll in Deutschland 43.990 Euro kosten Foto: Ducati
Alvaro Bautistas WM-Bike darf nicht so hoch drehen wie die Serienmaschine Foto: Ducati
Kurios: In der Superbike-WM dürfen die V4-Motoren der Ducati aktuell nur 16.100 U/min erreichen. Somit ist die Ducati das einzige WSBK-Bike, das in der Serie höher dreht als im Rennsport.
Extrem radikales Aerodynamik-Paket an der 2023er-BMW
Während Ducati vor allem beim Motor nachschärft, hat BMW ganz klar die Aerodynamik in den Fokus gerückt. Beim 2023er-Modell der M1000RR fallen sofort die großen Aero-Elemente unterhalb der Kanzel ins Auge. Das Ziel der Ingenieure war es, mehr Abtrieb bei weniger Luftwiderstand zu erzeugen. Bei 300 km/h soll die neue Verkleidung 22,6 kg Abtrieb generieren.
BMW M1000RR: Das 2023er-Modell ist aerodynamisch aggressiv gezeichnet Foto: BMW
Weniger Luftverwirbelungen dank Radverkleidungen nach MotoGP-Vorbild Foto: BMW
Ducati über der magischen Preisobergrenze von 40.000 Euro
Bisher durfte ein für die Superbike-WM zugelassenes Serienmodell maximal 40.000 Euro kosten. Diese Grenze wird im Falle der Ducati Panigale V4R aber durchbrochen. In Deutschland kostet das Spitzenmodell knapp 44.000 Euro.
Die neue Ducati Panigale V4R sprengt die bisherige Preisobergrenze von 40.000 Euro Foto: Ducati
Die Japaner präsentieren voraussichtlich keine neuen Modelle
Und was machen die anderen Hersteller? Von Kawasaki, Yamaha und Honda werden keine grundlegend neuen Modell erwartet. Laut jüngsten Informationen wird Kawasaki die ZX-10RR nur einer sanften Modellpflege unterziehen. Das WSBK-Team rund um Rekord-Champion Jonathan Rea hat somit kaum Möglichkeiten, das Motorrad weiter zu verbessern.
Yamaha wird die R1 ebenfalls nicht großartig verbessern. WSBK-Teammanager Paul Denning erklärte bereits im Sommer, dass er nicht mit einem nachgeschärften Basismodell rechnet. Toprak Razgatlioglu dürfte es demzufolge beim Kampf gegen Ducati und Alvaro Bautista nicht leichter haben.
Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu werden es 2023 wohl nicht leichter haben Foto: Kawasaki
Die neu eingeführte Super-Concessions könnten Honda aber in die Karten spielen. Denn bei weiterer Erfolgslosigkeit können Chassis-Teile modifiziert werden. Und das ist laut Insidern der Bereich, in dem Honda in der Superbike-WM mit Pirelli-Reifen die größten Defizite hat auf Grund der steifen Konstruktion des Serien-Superbikes.
Mit Bildmaterial von Ducati.
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