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WSBK 2024: Yamaha verhindert ersten BMW-Test von Toprak Razgatlioglu

Yamaha stellt sich quer: Toprak Razgatlioglu darf die BMW M1000RR nicht vorzeitig testen und muss erst seinen Vertrag für die Superbike-WM 2023 erfüllen

WSBK 2024: Yamaha verhindert ersten BMW-Test von Toprak Razgatlioglu

Toprak Razgatlioglus Wechsel von Yamaha zu BMW war die große Sensationsmeldung zwischen den WSBK-Events in Barcelona und Misano. Nach vier Jahren als Yamaha-Werkspilot wird Razgatlioglu das Team am Saisonende verlassen und sich bei BMW einer neuen Herausforderung stellen. Doch das Abenteuer BMW beginnt nicht so zeitig wie erhofft, denn Yamaha besteht darauf, dass Razgatlioglu seinen Vertrag erfüllt, bevor er die BMW testen darf.

Yamaha möchte seinen Star erst nach November 2023 freigeben. "Ich sehe keine Möglichkeit, dass er bis zum Ende seines Vertrages ein anderes Motorrad als eine Yamaha testet", kommentiert Yamaha-WSBK-Projektleiter Andrea Dosoli bei 'WorldSBK.com'.

Im Lager von BMW reagiert man gelassen auf die Nachricht und stuft das Vorgehen als "üblichen Vorgang" ein. Frühestens im Dezember kann Razgatlioglu die BMW M1000RR testen, um den Ingenieuren erste Eindrücke zu Motorrad zu liefern.

Marc Bongers

BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers reagiert souverän auf Yamahas Ankündigung

Foto: BMW Motorrad

"BMW wird das so hinnehmen und akzeptieren. Wir werden unsere Testplanung um dieses Datum herum planen", erklärt BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers auf Nachfrage von 'Motorsport.com'.

Manager Kenan Sofuoglu ist weniger begeistert von Yamahas Vorgehensweise: "Im WSBK-Paddock erlaubt es normalerweise jedes Team den Fahrern nach dem letzten Rennen, aber Yamaha hat uns kein grünes Licht gegeben, nach dem letzten Rennen auf die Maschine zu steigen."

Offensichtlich scheinen die Yamaha-Manager etwas verärgert zu sein, denn das Angebot, das Razgatlioglu von seinem bisherigen Arbeitgeber erhielt, soll aus finanzieller Sicht durchaus lukrativ gewesen sein. Schlussendlich entschied sich der Champion der WSBK-Saison 2021 aber für BMW.

Yamaha verliert seinen Superstar: Wie sehr kratzt das an der Ehre?

"Die Entscheidung wurde getroffen, weil er nach einer neuen Herausforderung gesucht hat", ist Yamaha-WSBK-Projektleiter Andrea Dosoli überzeugt. "Es ist eine traurige Entscheidung und wir bedauern, Toprak zu verlieren. Wir haben zusammen tolle Arbeit geleistet und große Erfolge gefeiert."

Andrea Dosoli

Andrea Dosoli weiß, dass Toprak Razgatlioglus schwer zu ersetzen ist

Foto: Motorsport Images

In der laufenden Saison konnte Razgatlioglu aus eigener Kraft nur selten um Siege kämpfen. Zu groß war der Unterschied zwischen der Yamaha R1 und Alvaro Bautistas Ducati Panigale V4R auf den Geraden.

Yamaha brachte zuletzt für die Saison 2020 ein neues Superbike. Die Grundkonstruktion der aktuellen R1 basiert auf dem Modell von 2016. Für die WSBK-Saison 2024 wird kein Upgrade erwartet. BMW hingegen lieferte zuletzt im Zweijahres-Takt neue Motorräder und wirkt entschlossen, das WSBK-Projekt zum Erfolg zu führen.

Yamaha R1

Yamaha R1: Technisch wurde das Yamaha-Superbike jahrelang nur in Details verändert

Foto: Yamaha Motor

Yamaha will dennoch nicht akzeptieren, dass der Wechsel zu BMW eine Reaktion auf die ausbleibende Entwicklung der R1 ist. "Wir liegen in der Meisterschaft aktuell auf Platz zwei. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir 25 Punkte mehr auf dem Konto nach vier Events", argumentiert Andrea Dosoli.

"Das Projekt entwickelt sich in die richtige Richtung", ist der Yamaha-Manager überzeugt. "Natürlich haben wir erwartet, mehr Pokale zusammen zu holen. Doch als wir tiefer in die Gespräche eintauchten, wurde klar, dass Toprak nach einer neuen Herausforderung sucht."

Warum reagiert Yamaha bei Toprak Razgatlioglu so stur?

Dass ein Fahrer nicht vor dem Ablauf seines Vertrags für einen anderen Hersteller testen darf, sah man zuletzt selten. Yamaha ließ Michael van der Mark nach dem Saisonfinale 2020 in Estoril die BMW testen. Warum stellen sich die Verantwortlichen dieses Mal so stur?

Michael van der Mark

Michael van der Mark durfte nach seinem finalen Rennen für Yamaha die BMW testen

Foto: Yamaha

Selbst in der extrem hart umkämpften MotoGP einigten sich die Hersteller in den zurückliegenden Jahren ausnahmslos darauf, Tests noch vor dem eigentlichen Ablauf der Vertragslaufzeit zu gestatten. Interviews und Auftritte mit den Logos des neuen Arbeitgebers waren nicht gestattet, doch erste Testrunden waren möglich.

 

Im Falle von Jack Millers Wechsel von Ducati zu KTM wurde sehr souverän und medienwirksam reagiert. Crewchief Christian Pupulin lieferte man als Paket in der KTM-Box aus. Das Video wurde zu einem viralen Hit und rückte Ducati in ein positives Licht.

Anders war das vor 20 Jahren. Damals kassierte Honda viel Spott für die Entscheidung, Valentino Rossi Ende 2003 nicht für Yamaha testen zu lassen. Rossi wirkte noch entschlossener, Honda zusammen mit Yamaha zu besiegen. Es ist bekannt, wie die Geschichte ausging.

Mit Bildmaterial von Yamaha.

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