WSBK Aragon (FT2): Eine BMW vor fünf Ducatis, viele Stürze, Razgatlioglu auf P9

Bonovo-BMW-Pilot Garrett Gerloff hat sich bei der Superbike-WM in Aragon die Bestzeit im zweiten Freien Training gesichert. Der US-Amerikaner behauptete sich vor fünf Ducatis und war einen Tick schneller als Markenkollege Toprak Razgatlioglu im ersten Freien Training.

Im FT1 am Freitag-Vormittag feierte Toprak Razgatlioglu sein Comeback mit einer Bestzeit (zum FT1-Bericht). Bei seiner ersten Trainingseinheit nach der Verletzungspause stürmte der BMW-Pilot in 1:49.021 Minuten zur schnellsten Rundenzeit.

Pünktlich um 15:00 Uhr kehrten die 22 WSBK-Piloten auf die Strecke zurück und nahmen die 45-minütige Nachmittags-Session in Angriff. Es wehte ein kräftiger Wind. Die Bedingungen waren schwierig. In den ersten zehn Minuten kam es zu einer Reihe von Zwischenfällen.

Sturzreicher Auftakt: Auch Alvaro Bautista landet im Kiesbett

Bereits nach vier Minuten kam Honda-Werkspilot Xavi Vierge zwischen Kurve 1 und 2 zu Sturz. Vorausgegangen war eine Kollision mit Philipp Öttl (GMT94-Yamaha). Die Honda mit der Nummer 97 schlug hart in die Streckenbegrenzung ein. Vierge konnte im Laufe des FT2 noch einmal auf die Strecke zurückkehren.

Zwei Minuten später erwischte es Weltmeister Alvaro Bautista. Die Werks-Ducati rutschte in Kurve 9 ins Kiesbett, wurde dabei aber nur leicht beschädigt. Die Marshalls halfen Bautista, den Bug von Steinen zu befreien, damit der Spanier den Weg an die Box antreten kann.

Das FT2 ging sturzreich weiter. Nach acht Minuten rutschte Tarran Mackenzie (MIE-Honda) in der Zielkurve ins Kiesbett und wirkte danach angeschlagen. Der Brite verpasste bereits einige Rennen, nachdem er beim Heimspiel in Donington stürzte.

Wenig später erwischte es Sam Lowes (Marc-VDS-Ducati). Der WSBK-Rookie flog nach zehn Minuten via Highsider ab, nachdem er die zweitschnellste Zeit gefahren war. Das Training wurde auf Grund der Bedingungen unterbrochen. Das Ducati-Werksteam nutzte die Unterbrechung, um die Panigale V4R von Bautista zu reparieren.

Zwischenzeitlich vier Ducatis an der Spitze

Die Marshalls reinigten den Kurs an den verschiedenen Sturzstellen. Um 15:19 Uhr wurde die Session wieder aufgenommen. Nicolo Bulega gab das Tempo fuhr und behauptete sich mit einer 1:49.526er-Runde an der Spitze. Damit war der Italiener aber langsamer als Toprak Razgatlioglu im FT1. Hinter Bulega folgten zu Beginn des finalen Drittels mit Andrea Iannone, Alvaro Bautista und Danilo Petrucci drei weitere Ducatis.

Zehn Minuten vor dem Ende des FT2 wurde das Ducati-Quartett an der Spitze gesprengt. Bonovo-BMW-Pilot Garrett Gerloff übernahm mit einer 1:49.217er-Runde die Führung. Viele Fahrer notierten absolute und persönliche Sektor-Bestzeiten.

Nicolo Bulega beendete das FT2 auf der zweiten Position

Foto: Ducati

Nicolo Bulega übernahm vier Minuten vor dem Ende des FT2 erneut die Spitzenposition. Der Italiener umrundete den Kurs in 1:49.153 Minuten und war damit 0,064 Sekunden schneller als Garrett Gerloff wenige Minuten zuvor. Bulega fuhr viele starke Runden und deutete damit ein starkes Renntempo an.

Toprak Razgatlioglu verichtet auf eine Schlussattacke

Drei Minuten vor dem Ende des FT2 saß Toprak Razgatlioglu in der Box und stimmte sich mit Manager Kenan Sofuoglu ab. Der Türke lag auf P9 und entschied sich dazu, noch einmal auf die Strecke zu fahren. Die Zeit reichte aber nicht aus für eine weitere fliegende Runde. Mit seiner FT1-Bestzeit konnte sich Razgatlioglu in der Tageswertung auf P2 behaupten.

BMW-Markenkollege Garrett Gerloff drückte die Bestzeit beim finalen Versuch auf 1:49.017 Minuten und war damit 0,004 Sekunden schneller als Razgatlioglu am Vormittag. Nicolo Bulega beendete das FT2 auf der zweiten Position. Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista landete auf P3.

Mit Danilo Petrucci, Andrea Iannone und Sam Lowes komplettierten drei weitere Ducati-Piloten die Top 6. Michael van der Mark (BMW) beendete das FT2 auf der siebten Position. Iker Lecuona (Honda), Toprak Razgatlioglu und Remy Gardner (GRT-Yamaha) vervollständigten die Top 10.

Yamaha nicht konkurrenzfähig: Jonathan Rea beim Comeback nur auf P13

Die beiden Werks-Kawasakis landeten außerhalb der Top 10. Alex Lowes wurde Elfter. Teamkollege Axel Bassani beendete das FT2 auf der 16. Position. Enttäuschend verlief der Freitag auch für Rekord-Weltmeister Jonathan Rea (Yamaha), der als 13. fast eine Sekunde Rückstand hatte.

Philipp Öttl lag am Ende des FT2 mit 2,448 Sekunden Rückstand auf Position 20. Landsmann Marvin Fritz beendete das FT2 auf der 22. und letzten Position. Der Deutsche kam drei Minuten vor dem Ende des FT2 zu Sturz und beschädigte seine Yamaha R1 dabei stark. Da Adam Norrodin (MIE-Honda) nach dem FT1 als nicht fit eingestuft wurde, schrumpfte das Feld von 23 auf 22 Fahrer.

Am Samstag folgen das FT3 (9:00 Uhr), die Superpole (11:00 Uhr) und das erste Hauptrennen (14:00 Uhr).