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WSBK Australien: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat

Der Zauber von 2019 ist verflogen: Alvaro Bautista fährt mit der Honda nur im Mittelfeld und müht sich teamintern ab, anstatt mit Ducati zu dominieren

Liebe Freunde des Motorradsports,

die Superbike-WM ist zurück. Und wie! Beim Saisonstart auf Phillip Island wurden alle drei Siege durch Foto-Finishs entschieden. Wenige Tausendstelsekunden trennten die drei Sieger von ihren Verfolgern. Mit Kawasaki, Yamaha und Ducati waren gleich drei Hersteller in der Lage, Rennen zu gewinnen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es an der Spitze deutlich mehr Abwechslung. Apropos, erinnert sich noch jemand an die One-Man-Show vor einem Jahr?

Ich helfe Ihnen kurz auf die Sprünge: Alvaro Bautista wechselte nach einigen beschwerlichen Jahren mit unterlegenem Material aus der MotoGP in die Superbike-WM und eroberte diese im Sturm. Auf Phillip Island fuhr der Spanier drei souveräne Siege ein.

Die neue Ducati Panigale V4R schien für Bautista maßgeschneidert zu sein. Während die restlichen Ducati-Piloten strauchelten, nutzte Bautista die Stärken der Maschine wie kein anderer. Es folgten acht weitere Siege in Folge. Bautista befand sich mit Ducati auf WM-Kurs.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista dominierte die Superbike-WM vor einem Jahr

Foto: Ducati

Jetzt, ein Jahr später ist von diesem Zauber nicht mehr viel übrig. Bautista wechselte im Winter von Ducati zu Honda und hat seitdem große Mühe, sich gegen Teamkollege Leon Haslam durchzusetzen. Bei allen Tests war Haslam der schnellere der HRC-Piloten. Und auch in Australien bewegte der Brite die neue Fireblade flotter um den Kurs als Bautista.

Hat sich Alvaro Bautista verpokert?

Womit wir beim Thema dieser Kolumne wären. Ich bezweifle, dass Alvaro Bautista nach dem Debüt mit der Honda Fireblade gut geschlafen hat. Mit dem Weggang von Ducati brachte sich Bautista meiner Meinung nach selbst um einen glorreichen Karriere-Herbst in der Superbike-WM.

Mit der Panigale V4 hätte Bautista in die Fußstapfen von Landsmann Carlos Checa treten können, der 2011 den bisher letzten WM-Titel für Ducati einfuhr. Ducati, der nach wie vor erfolgreichste Hersteller der Superbike-WM, wartet fieberhaft auf den erlösenden Titelgewinn.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista harmoniert noch nicht besonders gut mit der Honda Fireblade

Foto: HRC

Bautista hätte sich mit einem WM-Titel in die Herzen der Ducatisti fahren und auch nach seiner Karriere für Ducati im Rampenlicht stehen können. Denn mit 35 Jahren befindet sich der ehemalige 125er-Weltmeister definitiv auf der Zielgeraden seiner Karriere.

Honda-Frust statt Ducati-Seriensiege

Mit Sprüchen wie "es ist nur eine Frage der Zeit, bis Honda erfolgreich ist" macht sich Bautista selbst Mut. Doch die Begeisterung und das Selbstvertrauen vom Debüt vor einem Jahr fehlen. Unmittelbar nach den Sessions rutschten Bautista hin und wieder Aussagen heraus, die große Frustration durchblicken lassen.

"Ich kann mit dem Motorrad keine hohen Kurvengeschwindigkeiten fahren. Die Beschleunigung unserer Maschine ist nicht gerade toll. Ich kann also keine hohen Kurvengeschwindigkeiten fahren und kann auch nicht die Beschleunigung nutzen", erklärte Bautista nach dem zweiten Rennen, bei dem er im Mittelfeld fuhr.

Solche Aussagen erinnern mich an die Zeit im Vorjahr, als er nach seinen Stürzen immer wieder die Ducati für die Misserfolge verantwortlich machte - jenes Motorrad, das beim Saisonstart noch so fantastisch war.

Bautista macht unter Druck Fehler

Bautista hatte in der MotoGP jahrelang den Ruf, ein Sturzpilot zu sein. Dieses Image streifte er mit seinen Seriensiegen zu Beginn der WSBK-Saison 2019 ab. Doch als er unter Druck geriet, stürzte er erneut regelmäßig. Bei Honda scheint sich das nicht geändert zu haben: Sturz in der Superpole und Sturz im Superpole-Rennen.

Honda erwartet von Bautista nicht weniger als den Gewinn der Weltmeisterschaft. Am besten schon in diesem Jahr. Auch wenn HRC bei der Fireblade große Fortschritte erzielt hat, sehe ich in Bautista nicht denjenigen, der Rekord-Weltmeister Jonathan Rea vom Thron stößt. Dafür kommen in meinen Augen eher Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu oder Ducati-Nachfolger Scott Redding in Frage.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista stürzte am Samstag in der Superpole und am Sonntag im Sprintrennen

Foto: Motorsport Images

Es passiert nicht oft, dass zwischen einem Fahrer und einem Motorrad eine scheinbar magische Verbindung entsteht. Das war bei Bautista und der neuen V4-Ducati zweifellos der Fall. Ich bin überzeugt, dass die Saison 2019 anders verlaufen wäre, wenn sich Bautista nicht vom Vertragspoker hätte ablenken lassen.

Doch hätte, wäre, wenn gibt es im Motorsport nicht. Bautista hat sich an Honda gebunden und wird noch Zeit benötigen, um erfolgreich zu sein. Nach nur einem Rennwochenende möchte ich Honda auf keinen Fall abschreiben. Im Gegenteil! Die neue Fireblade hat Potenzial. Aber ich bezweifle, dass Bautista derjenige sein wird, der die Früchte der Aufbauarbeit ernten wird.

Sportliche Grüße,

Sebastian Fränzschky

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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