WSBK-Debüt in Cremona: Laut Danilo Petrucci machen sich alle "große Sorgen"
Vor dem ersten WSBK-Lauf in Cremona prophezeien die Fahrer der Superbike-WM viele Zwischenfälle oder langweilige Rennen - Superpole wichtiger als sonst
Danilo Petrucci sorgt sich vor allem um das Sprintrennen am Sonntag
Foto: LAT Images
Am Wochenende gastiert die Superbike-WM zum ersten Mal auf dem knapp 3,8 Kilometer langen Cremona Circuit, der sich etwa 120 Kilometer südöstlich von Mailand befindet. Bisher wurde die Rennstrecke hauptsächlich für nationale Motorsport-Veranstaltungen und Trackdays genutzt. Die Beteiligten der Superbike-WM testeten bereits in Cremona. Vor dem Rennwochenende gibt es einige kritische Stimmen zur Anlage, der Infrastruktur und der Sichrheit.
Ex-MotoGP-Pilot Danilo Petrucci bestätigt, dass einige Fahrer besorgt sind: "Alle sind ziemlich verängstigt. Die Fahrer unterhalten sich untereinander. Bei den Gesprächen habe ich festgestellt, dass sich alle große Sorgen machen, vor allem bezüglich des Superpole-Rennens."
"Ich selbst fuhr noch nie mit einem Superbike auf dieser Strecke", gesteht Petrucci, der lediglich mit dem Serien-Superbike einige Erfahrungen sammeln konnte. Doch um einen Eindruck von der Anlage zu bekommen, genügte ein Trackday mit der Serien-Ducati.
Eine gute Superpole wird in Cremona noch wichtiger sein als auf anderen Strecken, denn Überholmanöver sind auf dem schmalen Kurs schwierig. Petrucci sorgt sich über die Zustände im Sprintrennen am Sonntag, in dem über 20 Piloten auf der schmalen Strecke gegeneinander kämpfen werden.
"Ich weiß nicht warum, aber im Superpole-Rennen sind alle immer ein bisschen zu aufgeregt", staunt Petrucci über die aggressive Fahrweise seiner Kollegen im 10-Runden-Rennen am Sonntagvormittag.
"Ich sprach mit Bautista und Iannone. Alle sorgen sich um das Superpole-Rennen", so "Petrux". "Im Superpole-Rennen wollen alle Fahrer immer so schnell wie möglich überholen."
Erinnerungen an die MotoAmerica und die BSB
Im Vergleich zu den Strecken, die von WSBK und MotoGP genutzt werden, wirkt Cremona eher wie eine Strecke aus dem Kalender der Britischen Superbike-Meisterschaft (BSB). "Der Kurs ist ziemlich kurz und schmal. Es wird vermutlich ähnlich sein wie in der MotoAmerica oder in der BSB", bestätigt Petrucci.
Cremona ist die einzige neue Strecke im WSBK-Kalender 2024
Foto: WorldSBK.com
"Und die Rennen in der BSB und in der MotoAmerica sind sehr unterhaltsam. Es wird sicher Spaß machen, die Rennen zu verfolgen. Das Fahren wird vermutlich weniger Spaß machen", erwartet der routinierte Motorradprofi.
"Es gibt nicht viele Überholmöglichkeiten. Deshalb sind wir ziemlich besorgt", erklärt Petrucci. Neben der Angst vor Kollisionen ist die große Befürchtung der Fahrer, dass es in den Rennen nicht viele Überholmanöver geben wird.
Yamaha-Crewchief über Cremona: "Keine typische WM-Strecke"
Die WSBK-Teams versuchen, sich bestmöglich auf die Herausforderungen in Cremona einzustellen. Neben der Abstimmung wird auch die Herangehensweise an das Wochenende entscheidend sein. Denn die für die Startaufstellung wichtige Superpole wird in Cremona noch mehr Bedeutung haben.
Yamaha-Crewchief Andrew Pitt erwartet eine hart umkämpfte Superpole
Foto: Motorsport Images
"Cremona ist keine typische WM-Strecke. Es ist eine enge und kurvige kleine Strecke, auf der die Fahrer viel im ersten Gang fahren und die recht kurz ist", erklärt Yamaha-Crewchief Andrew Pitt. "Das Qualifying wird der wichtigste Teil des Wochenendes sein, es wird entscheidend sein, ganz vorne zu sein, denn das Überholen wird sehr schwierig sein."
Laut dem Yamaha-Crewchief war Andrea Locatelli bereits sehr schnell. "Wir sollten in der Lage sein, die Stärken der R1 beim Bremsen und in den Kurven zu nutzen. Wenn wir uns also gut qualifizieren können, sollten wir in der Lage sein, um einige gute Ergebnisse zu kämpfen!", zeigt sich Andrew Pitt zuversichtlich. An diesem Wochenende wird er mit Niccolo Canepa zusammenarbeiten, da Jonathan Rea verletzungsbedingt ausfällt (mehr Informationen).
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