WSBK-Manager: "Wir werden dieses Jahr keine Rennen mehr sehen"
Althea-Boss Genesio Bevilacqua spricht mit Blick auf die aktuelle Situation Klartext und raubt den Fans die Hoffnung auf weitere Superbike-WM-Rennen in diesem Jahr
Die Superbike-WM befindet sich wie alle internationalen Rennserien in der Coronavirus-Zwangspause. Aktuell ist offen, wann das nächste WSBK-Event stattfinden kann. Laut dem jetzigen Kalender geht es im Juli in Donington (Großbritannien) weiter.
Die bestehenden Veranstaltungsverbote und Reisebeschränkungen dürften die Durchführung des UK-Events aber verhindern. Laut WSBK-Manager Genesio Bevilacqua gibt es keine Hoffnung auf weitere Rennen in diesem Jahr.
Bevilacqua spricht im Gespräch mit 'GPOne' von einem "bisher nicht da gewesenen Notfall" und nimmt den WSBK-Fans die Hoffnung: "Wir werden dieses Jahr keine Rennen mehr sehen. Mir ist bewusst, dass das pessimistisch klingt."
Althea-Boss Genesio Bevilacqua befürchtet, dass sich Sponsoren zurückziehen
Foto: LAT
"Ich sehe, wie die Dorna, (Carmelo) Ezpeleta und (Gregorio) Lavilla alles ihnen Mögliche unternehmen und versuchen, den Zirkus neu zu starten. Doch ich bin der Meinung, dass es 2020 keine Rennen geben wird", bemerkt der Althea-Boss.
Laut Bevilacqua besteht ein großes Problem darin, dass Unternehmen, die als Sponsoren auftreten, sich oft selbst in einer Notlage befinden. "Geht man davon aus, dass das Sponsoring der Superbike-WM dann zu den Prioritäten zählt?", fragt sich der Italiener.
Stattdessen werden laut Bevilacqua die Budgets benötigt, um die Produktion anzukurbeln und sich um das Personal zu kümmern. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Manager der Unternehmen viel Geld in das Sponsoring stecken.
Die Situation sei nicht mit der von 2008 zu vergleichen, als die Weltwirtschaftskrise wütete. "Wenn wir wieder fahren, dann haben wir es mit einer Wirtschaft zu tun, die von Limitierungen anstatt von Investitionen geleitet sein wird. Es wird extrem wichtig sein, diese Situation zu überleben", prophezeit er.
Bevilacqua fordert die Hersteller auf, die Serie zu retten, indem sie mehr Motorräder einsetzen und damit den Druck von den Privatteams nehmen: "Da die Rennen im Interesse der Hersteller sind, könnten diese ihre Engagements verdoppeln. Teams wie Honda oder Ducati, aber auch Yamaha, könnten jeweils vier Motorräder an die Strecke bringen und ihre aktuelle Anzahl an Bikes verdoppeln."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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