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WSBK-Test in Jerez: Die Erkenntnisse des ersten Superbike-Tests im Jahr 2022

Kawasaki bringt neue Teile nach Jerez - Jonathan Rea nutzt nur einen halben Tag und fährt beeindruckend schnell - Honda mit Showa- und Nissin-Komponenten

Vergangene Woche trafen sich die Werksteams von Kawasaki und Honda sowie die Puccetti-Kawasaki-Mannschaft in Jerez, um den ersten Test für die Superbike-WM-Saison 2022 zu absolvieren.

Auf Grund des Testlimits von zehn Tagen pro Jahr verzichtete der Großteil der Fahrer darauf, beide Testtage zu nutzen, obwohl das Wetter perfekt mitspielte. Ex-Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) sicherte sich klar die Bestzeit, obwohl er nur einen halben Tag nutzte.

Bei Kawasaki verfolgte man mit den beiden Werkspiloten unterschiedliche Strategien. Alex Lowes fuhr an beiden Tagen und war an Tag eins der schnellste Fahrer. Von Teamkollege Jonathan Rea war Alex Lowes am zweiten Tag aber meilenweit entfernt. Mehr als 1,4 Sekunden trennten die Kawasaki-Werkspiloten.

Jonathan Rea startete am zweiten Tag erst nach dem Mittag in den Test. "Der Test war kurz, weil wir nur einen halben Tag nutzten und auf den ersten Tag komplett verzichteten", kommentiert Pere Riba, der Crewchief von Jonathan Rea. "Unterm Strich fuhren wir nur vier Stunden lang."

Die extrem limitierte Testzeit hielt Rea nicht davon ab, sich mit einer 1:38.851er-Runde die Bestzeit zu sichern. Rea war nicht nur der einzige Fahrer, der eine 1:38er-Runde fuhr. Er war auch der einzige Fahrer, der unter 1:40 Minuten fahren konnte. Zum Vergleich: Die Pole-Zeit vom Renn-Wochenende im Vorjahr lag bei 1:38.512 Minuten (Toprak Razgatlioglu - Yamaha).

Jonathan Rea spult beeindruckendes Programm ab

"Die Rundenzeiten und Platzierungen spielen zu diesem Zeitpunkt keine Rolle, doch es war schön, wieder auf das Motorrad zu steigen", erklärt Rea, der bereits beim finalen Test vor dem Jahreswechsel das Tempo vorgab: "Im Dezember fühlte ich mich halbwegs wohl auf dem Motorrad und war sehr schnell. Doch körperlich befand ich mich nach dem Urlaub in der Winterpause in keiner guten Form."

Jonathan Rea mit Pere Riba

Jonathan Rea mit Crewchief Pere Riba

Foto: Kawasaki

Das Training vor und nach Weihnachten bescherte dem Rekord-Weltmeister ein besseres Gefühl. "Wir konnten bereits eine Rennsimulation absolvieren. Wir hatten einige neue Teile am Motorrad und mussten diese bei einem Longrun testen", berichtet Rea, der in diesem Jahr wieder mit der Nummer 65 antritt.

Die Idee, einen Longrun zu absolvieren, fand Rea zu Beginn nicht gut. "Ich zögerte, das zu tun, doch als ich es tat, fühlte ich mich richtig gut. Wir testeten neue Chassis-Teile und Pirelli brachte einen neuen Reifen, den wir probieren konnten. Zudem hatten wir einige neue Elektronikteile. Jetzt müssen wir die Sachen auf einer anderen Strecke bestätigen. Anfang Februar fahren wir in Portimao", schaut er auf den nächsten Test.

Alex Lowes sucht nach einem besseren Gefühl für die Kawasaki

Teamkollege Alex Lowes verwendete zwei der zehn Testtage. An Tag eins drehte der Brite 41 Runden und am zweiten Tag kam Lowes auf 59 Runden. "Der finale Tag war stressig. Wir mussten viele Dinge testen. Einige Teile waren besser, an einigen anderen müssen wir noch ein bisschen tüfteln", schildert Lowes.

Alex Lowes

Alex Lowes mit Crewchief Marcel Duinker

Foto: Kawasaki

"Bei der Elektronik wollten wir ein paar Schritte zurück machen, um einige meiner Probleme zu lösen. Es war gut, den Jungs viele Informationen zu liefern. Bis zum nächsten Test müssen sie hart arbeiten, damit wir einen Schritt machen können", erklärt der Kawasaki-Pilot.

Öhlins statt Showa bei Puccetti-Kawasaki

Markenkollege Lucas Mahias kehrte nach der langen Verletzungspause zurück und fand bei Puccetti eine wichtige Neuerung vor. Das Team wechselte im Winter den Hersteller der Federelemente und setzt auf Öhlins statt auf Showa. Mahias drehte mit seiner Kawasaki 127 Runden.

Lucas Mahias

Lucas Mahias kam gut mit den Öhlins-Federelementen zurecht

Foto: WorldSBK.com

Teammanager Manuel Puccetti kommentiert: "Nach vier Monaten Pause fuhr er viele Runden. Es war eine lange Pause für ihn. Er musste lange Zeit pausieren auf Grund seiner Armverletzung."

"Wir haben die Federelemente ausgetauscht. Wir werden in diesem Jahr mit Öhlins zusammenarbeiten. Es handelt sich um ein komplett anderes Motorrad mit den neuen Federelementen", erklärt der Puccetti-Teamchef. "Lucas ist mit dieser Änderung sehr zufrieden. Natürlich brauchen wir mehr Zeit, um Erfahrungen damit zu sammeln. Doch der erste Eindruck ist sehr gut."

Honda mit Showa-Federelementen und Nissin-Bremsen

Bei Honda entschied man sich für den komplett anderen Weg. Die Werks-Fireblades von Iker Lecuona und Xavi Vierge waren mit Showa-Federelementen ausgerüstet. Bisher vertraute Honda auf Öhlins. Zudem waren Nissin-Bremsen statt Brembo-Bremsen verbaut.

Showa und Nissin bei Honda

Honda Fireblade mit Showa-Federgabel und Nissin-Bremsen

Foto: WorldSBK.com

Neben den neuen Komponenten stand die Abstimmungsarbeit im Fokus. Honda tüftelte an der Elektronik, der Geometrie und beschäftigte sich mit den Pirelli-Reifen, die für die beiden WSBK-Rookies neu sind. Ex-MotoGP-Pilot Iker Lecuona fuhr zuletzt mit Michelin-Reifen und Ex-Moto2-Pilot Xavi Vierge kommt von Dunlop. Honda testete nur einen Tag und sparte sich den zweiten Tag.

Xavi Vierge knapp schneller als HRC-Teamkollege Iker Lecuona

Zu Alex Lowes' Bestzeit am ersten Testtag fehlten Xavi Vierge nur 0,026 Sekunden. HRC-Teamkollege Iker Lecuona war 0,154 Sekunden langsamer als Xavi Vierge. "Ich konnte sehr konstante Rundenzeiten fahren und mich weiter an das Motorrad anpassen", erklärt Xavi Vierge. "Wir beschäftigten uns intensiv mit der Abstimmung und der Elektronik. Ich sammelte weitere Erfahrungen mit den Pirelli-Reifen, die anders funktionieren als die Reifen, die ich zuvor verwendete."

Iker Lecuona

Iker Lecuona hatte nach dem Test Schmerzen in der verletzten Hand

Foto: HRC

Iker Lecuona ging leicht geschwächt in den ersten WSBK-Test des Jahres. Im Dezember hatte sich der Spanier bei einem Sturz an der Hand verletzt. "Ich bin wirklich happy, weil ich mich auf dem Motorrad sehr wohl und stark fühlte. Meine Hand ist noch nicht zu 100 Prozent verheilt, doch ich kam damit gut zurecht und konnte gut mit dem Team arbeiten", kommentiert Lecuona.

"Wir konnten alles testen und unseren Plan komplett abarbeiten", freut sich der WSBK-Rookie und gesteht: "Am Ende des Tages spürte ich Schmerzen in der Hand. Doch unterm Strich war der Test sehr zufriedenstellend."

Der nächste WSBK-Test findet am 8./9. Februar auf dem Autodromo Internacional do Algarve in Portimao (Portugal) statt (zur Übersicht der WSBK-Vorsaisontests). Dann werden auch die Werksteams von Yamaha und Ducati antreten. Es wird das erste Aufeinandertreffen von Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Yamaha), Alvaro Bautista (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki) im neuen Jahr.

Mit Bildmaterial von Kawasaki.

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