WSBK-Test Portimao: Erstes Kräftemessen von Yamaha, Ducati und Kawasaki
In Portugal trifft Weltmeister Toprak Razgatlioglu erstmals auf seine Herausforderer Jonathan Rea und Alvaro Bautista - Philipp Öttl steht vor WSBK-Testdebüt
Diese Woche treffen die WSBK-Spitzenfahrer zum ersten Mal seit dem Saisonfinale im November 2021 aufeinander. Ducati hat das Autodromo Internacional do Algarve unweit der Küstenstadt Portimao gemietet. Kawasaki und Yamaha haben ihre Teilnahme am privaten Test zugesagt.
Erstmals teilen sich Weltmeister Toprak Razgatlioglu, Ex-Champion Jonathan Rea und Ducati-Rückkehrer Alvaro Bautista im neuen Jahr eine Rennstrecke. Für Kawasaki ist es bereits der zweite Test im laufenden Jahr. Zuletzt war Kawasaki in Jerez unterwegs, ließ Jonathan Rea aber nur vier Stunden lang fahren, um das Kontingent von zehn Testtagen zu schonen (was Rea nach dem Test berichtete).
Jonathan Rea sieht noch offenes Potenzial bei Kawasaki
"Nach dem Shakedown-Test zuletzt in Jerez ist es unser größtes Ziel, die positiven Teile der Tests im Dezember und Januar zu bestätigen", kommentiert Rea. "Wenn wir diese Teile auf verschiedenen Strecken bestätigen können, dann sind wir auf dem richtigen Weg."
Kawasaki hat für 2022 kein neues Motorrad homologieren lassen. Rea ist überzeugt, dass die 2021er-Maschine noch etwas Potenzial hat: "Ich habe das Gefühl, dass wir das Motorrad im Vergleich zum vergangenen Jahr verbessern konnten. In Jerez fuhr ich einen Longrun, bei dem wir positive Aspekte beim Motorrad und bei meinem Fahrstil erkannten."
Jonathan Rea fuhr beim Jerez-Test beeindruckende Rundenzeiten
Foto: Kawasaki
In Jerez fuhr Rea trotz der stark limitierten Testzeit starke Rundenzeiten. Was diese Zeiten wert sind, zeigt sich aber frühestens beim Portimao-Test, wenn Yamaha und Ducati ebenfalls ihre Runden drehen. "In Portimao werden mehr Motorräder unterwegs sein. Die wichtigsten Hersteller sind beim Test dabei. Es ist der erste richtige Test, bei dem alle dabei sind. Es ist immer toll, Vergleichsmöglichkeiten zu haben", bemerkt Rea.
Toprak Razgatlioglu erstmals seit November 2021 wieder auf der Yamaha R1
Für Weltmeister Toprak Razgatlioglu ist der Portimao-Test die erste Gelegenheit seit dem WSBK-Saisonfinale vor knapp drei Monaten, um wieder auf seine Yamaha R1 zu steigen. Yamaha absolvierte keinen Nachsaison-Test und verzichtete auch im Januar auf Testfahrten.
Toprak Razgatlioglu beim WM-Erfolg in Indonesien zum letzten Mal auf der Werks-Yamaha
Foto: Motorsport Images
Neue Teile wird es an der Yamaha R1 voraussichtlich nicht geben. Auch Yamaha macht mit dem Modell aus dem Vorjahr weiter. Das jüngste Modellupdate gab es vor dem Start der Saison 2020. Die Änderungen an der R1 waren damals gering. Die Basis der aktuellen R1 stammt aus dem Jahr 2016, als Yamaha in die Superbike-WM zurückkehrte.
Ducati mit Großaufgebot in Portimao vertreten
Gespannt sein darf man auf das, was Ducati in Portimao zeigen wird. Rückkehrer Alvaro Bautista testete die Panigale V4R bereits unmittelbar nach dem finalen Rennen der vergangenen Saison. Beim privaten Test in Jerez fuhr Bautista laut Insidern gute Rundenzeiten. Da aber kein anderer der WSBK-Spitzenfahrer am Test teilnahm, waren Bautistas Rundenzeiten schwer einzuschätzen.
Alvaro Bautista wirkte nach dem Test Ende 2021 sehr zufrieden
Foto: WorldSBK.com
Ducati-Teamkollege Michael Ruben Rinaldi wird erstmals seit dem Saisonfinale auf seiner Werksmaschine sitzen. Da Rinaldi beim finalen Rennen der Saison 2021 stürzte, konnte er nicht am Jerez-Test teilnehmen. Der Italiener steht vor einer entscheidenden Saison, denn der Vertrag läuft am Saisonende aus und in der MotoGP gibt es einige potenzielle Kandidaten für einen Wechsel in die Superbike-WM.
Danilo Petrucci testet die Ducati Panigale V4R
Danilo Petrucci ist ein weiterer Fahrer, der 2023 für den zweiten Platz im Ducati-Werksteam in Frage kommen könnte. Der Italiener testet die Panigale V4R in Portimao, denn in diesem Jahr wird der ehemalige MotoGP-Pilot in den USA die MotoAmerica bestreiten (zur Meldung).
Sollte Petrucci in den USA erfolgreich sein, dann könnte er ein Kandidat für das Werksteam in der Superbike-WM sein. Im HSBK-Ducati-Team erhält "Petrux" genau wie Loris Baz im Vorjahr eine werksunterstützte Ducati.
Philipp Öttl erstmals auf der GoEleven-Ducati
Die beiden kommenden Tage sind auch für Philipp Öttl sehr wichtig. Der WSBK-Aufsteiger erhält erstmals die Chance, die WM-Version der Ducati Panigale V4R zu testen.
Öttl sammelte bereits bei einem Trackday in Jerez Erfahrungen mit der Serien-V4S, um sich an die Mehrleistung zu gewöhnen. Für das GoEleven-Team ist 2022 ein Neuanfang. Öttl übernimmt den Platz von Chaz Davies, der Ducati als Riding-Coach (zur Meldung) unterstützt.
Beim WSBK-Test in Portimao werden auch einige Supersport-WM-Teams testen. Mit Oli Bayliss kehrt ein bekannter Name in das Fahrerlager der Superbike-WM zurück. Der Sohn von WSBK-Legende Troy Bayliss startet in diesem Jahr für das Barni-Team mit einer Panigale V2.
Mit Bildmaterial von Ducati.
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