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Philipp Öttl exklusiv: "Supersport-WM sollte nicht schneller als die Moto2 sein"

Ex-GP-Pilot Philipp Öttl findet sich in der Supersport-WM auf Anhieb zurecht und grübelt, warum die in die Jahre gekommenen 600er-Supersportler so schnell sind

Philipp Öttl wechselte Ende 2019 aus der Moto2-WM ins Fahrerlager der Superbike-WM und pilotierte für das Puccetti-Team in der Supersport-WM eine Kawasaki ZX-6R. Beim Saisonfinale in Estoril stellte Öttl den dritten Platz in der WM sicher und polierte damit sein Selbstvertrauen wieder auf.

Erstaunt war Öttl, wie fahrbar und schnell die Supersport-WM-Bikes sind. "Das Supersport-Motorrad lässt sich wirklich gut fahren. Auf vielen Strecken war ich damit nicht nur um Zehntelsekunden sondern teilweise um Sekunden schneller als mit der Moto2-Maschine, obwohl ein Supersport-Motorrad auf den Geraden langsamer ist", wundert sich Öttl im Gespräch mit 'Motorsport.com.

Philipp Öttl, Kawasaki Puccetti Racing
Philipp Öttl, Kawasaki Puccetti Racing
Philipp Öttl, Kawasaki Puccetti Racing
Philipp Öttl, Kawasaki Puccetti Racing
Philipp Öttl, Kawasaki Puccetti Racing
Philipp Öttl, Kawasaki Puccetti Racing, Hannes Soomer, Kallio Racing
Philipp Öttl, Kawasaki Puccetti Racing
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"Auf den Geraden ist das Supersport-WM-Motorrad langsamer, was auf die Aerodynamik zurückzuführen ist, weil es sich im Grunde um ein Serien-Motorrad handelt. Mich würde es interessieren, was herauskommt, wenn man die Daten einer alten 600er-Moto2-Maschine mit denen einer Supersport-WM-Maschine vergleicht. Denn wenn man auf den Geraden langsamer ist, dann muss man in den Kurven schneller sein", grübelt der ehemalige Grand-Prix-Pilot.

Öttl bringt es auf den Punkt: "Ein Motorrad aus der Supersport-WM sollte nicht schneller als ein Motorrad aus der Moto2 sein. Das ist meine persönliche Meinung. Ein Motorrad, das 120.000 Euro kostet, sollte deutlich schneller sein als ein zehn Jahre altes Motorrad, das schon nicht mehr gebaut wird und ein Drittel davon kostet."

Supersport-WM mit Kawasaki nicht mit Moto2 mit KTM vergleichbar

In der zuletzt von Yamaha dominierten Supersport-WM fand Öttl mit seiner Kawasaki in der abgelaufenen Saison leicht erschwerte Bedingungen vor. Die Situation war aber nicht mit der aus der Moto2-Saison 2019 zu vergleichen, in der Öttl mit seiner KTM praktisch chancenlos war gegen die Armada von Kalex- und Speed-Up-Fahrern.

Philipp Öttl

Moto2 2019: Philipp Öttl gelang mit der KTM kein einziges Top-15-Ergebnis

Foto: Motorsport Images

"Mit der KTM erlebte ich vor einem Jahr eine schwierige Saison", erinnert sich Öttl. "In der Moto2 braucht man eine Kalex oder vielleicht auch eine Speed Up, um vorne mitfahren zu können. Zudem benötigt man sehr viel Erfahrung mit den Reifen. Das ist wirklich speziell. Man braucht ein Team, das sich gut auskennt. Sonst ist man aufgeschmissen und kann nichts erreichen."

"Die Situation in der Supersport-WM ist in meinem Fall komplett anders. Ich habe ein Team hinter mir, das ein Motorrad verwendet, dessen Basis seit zehn Jahren unverändert ist. Es wurde bereits alles ausprobiert. Beim ersten Test haben sie mir ein Motorrad hingestellt, das einfach funktioniert. Das Motorrad lässt sich verglichen mit der Moto2-Maschine recht einfach fahren, was die Reifen und die Leistung angeht", schildert Öttl.

Philipp Öttl

Philipp Öttl beendete seine Rookie-Saison in der Supersport-WM auf Platz drei

Foto: Motorsport Images

"Die Leistung ist ähnlich zur Moto2, doch die Leistungsentfaltung ist ganz anders. Die Reifen sind viel gutmütiger. Um schnell zu sein, muss man aber auch hier schnell Motorradfahren. Die Leistungsdichte ist in der Moto2-WM natürlich größer. Doch auch in der Supersport-WM wird es schwieriger, weil viele Fahrer aus der Moto2 kommen, die keinen Platz mehr finden", erkennt der 24-Jährige aus dem bayrischen Bad Reichenhall.

Philipp Öttl begrüßt die Fannähe im WSBK-Paddock

Nach sieben Jahren Motorrad-WM musste sich Öttl in diesem Jahr an ein anderes Fahrerlager gewöhnen. "Es ist schwierig, das richtig zu beurteilen, weil wir wenig oder gar keine Fans vor Ort hatten. Das sorgt für eine andere Atmosphäre. Aber der Unterschied zwischen dem Grand-Prix-Fahrerlager und dem der Superbike-WM ist schon groß", erklärt er und stellt klar: "Mir gefällt es hier besser."

Paddock-Show

Die Fans in der Superbike-WM kommen nah an ihre Helden heran

Foto: Motorsport Images

Beim Saisonstart im Februar konnte Öttl einen Vorgeschmack erhalten, wie die Wochenenden im WSBK-Paddock ablaufen. "Auf Phillip Island hatten wir Fans. Ich erkannte, dass die Fans viel näher an die Motorräder herankommen. Das finde ich gut", begrüßt Öttl. "Die Fans können sich alles anschauen. Die Fahrer müssen Autogramme schreiben. Ansonsten gibt es eine Strafe."

"Die Paddock-Show, die nach Phillip Island nicht mehr dabei war, bringt die Fahrer und die Fans näher zusammen. Für den Fahrer ist das gut und für die Fans auch. Das gibt es im MotoGP-Fahrerlager nicht. Die Fans können nicht einfach ins Fahrerlager gehen", vergleicht der Deutsche, der die Fanpflege nicht als anstrengend empfindet: "Nein, das passt. Man muss für die Fans da sein, egal wie es bei einem persönlich läuft. Das gehört sich so."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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